Anfallleiden (Krampfanfall mit Atemwegsverschluss)

Hier könnt ihr erlebte Einsätze schildern und sie können von uns gemeinsam besprochen werden.

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22.12.2009, 22:37
Folgende Situation, real erlebt, ähnlich meinem Fallbeispiel:

Wir haben an der Schule eine Schülerin. Diese litt vergangenes Jahr an einem Hirntumor, dieser wurde operativ beinahe komplett entfernt. Seitdem kommt es bei ihr immer wieder zu Krampfanfällen, vom Bild her ähnlich eppilleptischen Anfällen, jedoch zusätzlich mit vollem Verschluss der Atemwege.
Die Patientin spürt so einen Anfall im Vorraus und kann in der Regel noch jemanden verständigen, meist trifft der RD weit vor Eintreten des Anfalls ein. Anders vor zwei Wochen Mittwochs.
Es war gerade zweite Stunde, ich allein im Dienst. Mein Funkgerät meldet sich mit dem üblich-lästigen Klingeln, Meldung aus dem Sekretariat erfolgt sofort "Einsatz für den Schulsanitätsdienst, dringend!"
Sofort eile ich also hin, sehe dort schon die mir bereits bekannte Patientin, begleitet von ca. 5 Freundinnen, sitzen. Sie spricht mich auf Englisch an, da ist für mich klar dass wir ein ernstes Problem haben. Begleitet von einer der Freundinnen bringe ich sie ins Sanitätszimmer, die andern schicke ich bereits an den Haupteingang, alarmiere dann sofort den Rettungsdienst (Ich fordere wie zuvor mit dem Lehrer besprochen direkt RTW + NA an ohne abzuwarten ob nu wirklich ein Anfall kommt oder nicht - sicher ist sicher). Plötzlich beginnt die Schülerin zu krampfen, die Augen zu verdrehen. Ich schicke einen wahllosen Schüler ins Sekretariat, einer unserer RDHs oder unser Lehrer muss her. Nichts ists gewesen - eine RDH krank, einer Freistunde und außer Haus, der Lehrer hatte freien Tag.
Recht plötzlich setzte auch der Atemwegsverschluss ein, jegliche Beutelbeatmung war sinnlos, der Kopf der Patientin verfärbte sich blau, pünktlich zum Eintreffen des Rettungsdienstes - Atemstillstand. Die beiden Rettungsassistenten fangen sofort an mit Rea-Maßnahmen, bei mir setzt ein kurzer Filmriss ein, daher hab ich hier keine genauen Infos. Nur noch dass ich dann die Notärztin Dr. Alles noch hochgebracht habe in den SanRaum, und irgendwann weiß ich noch dass ich meinen Gruppenführer angerufen habe und dieser auf mein Bitten hin Krisenintervention für die Klasse der Pat., die zum Teil den Anfall sogar sehen musste, und für mich rief, und dass ich wohl in den Armen einer Kollegin zusammengebrochen bin. Die Patientin ist knapp nochmal mit dem Leben davongekommen, der RD hat allein in der Schule 1 Std. behandelt ehe Transportfähigkeit hergestellt war, KIT war weitere 3 Stunden beschäftigt.
Meine Frage : Hattet ihr an der Schule schon ähnliche Situationen? Wie soll man mit sowas umgehen? Und wie soll man mit den privaten Konsequenzen die so etwas hat umgehen?
[center]Wherever a man turns he can find someone who needs him. ~Albert Schweitzer[/center]

22.12.2009, 23:08
Ich habe in meiner Schulsanizeit nichts vergleichbares erlebt. Muss aber gleich sagen, dass es richtig und wichtig war, dass du die Entscheidung trafst das KIT anzufordern, weil man sich nie scheuen sollte Hilfe hinzuzuziehen, selbst, wenn es für andere nur eine Lapalie zu sein scheint!

22.12.2009, 23:09
Original von Iceman
Ich habe in meiner Schulsanizeit nichts vergleichbares erlebt. Muss aber gleich sagen, dass es richtig und wichtig war, dass du die Entscheidung trafst das KIT anzufordern, weil man sich nie scheuen sollte Hilfe hinzuzuziehen, selbst, wenn es für andere nur eine Lapalie zu sein scheint!


Meine Schulleitung sah das anders, ich stand dafür kurz vor einem Verweis. Haben sich erst durch NA und einen höheren von der FW überzeugen lassen dass ich nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe.
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22.12.2009, 23:14
Original von Chris

Meine Schulleitung sah das anders, ich stand dafür kurz vor einem Verweis. Haben sich erst durch NA und einen höheren von der FW überzeugen lassen dass ich nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt habe.

Nette Schulleitung hast du, eine solche Einstellung von Seiten der Schulleitung geht überhaupt nicht! X(
Ich finde es ok, dass du das KIT dazugeholt hast, weil so wie du das oben schilderst klingt es für mich so, als ob die die Situation total überfordert und sehr mitgenommen hat (was ja auch mehr als verständlich ist), das hat die Schulleitung zu akzeptieren...
Zuletzt geändert von Nachwuchssani am 22.12.2009, 23:14, insgesamt 1-mal geändert.
RDH | DRK | FFW | 11. Klasse

Im Falle eines Falles ist richtig fallen Alles!

22.12.2009, 23:20
Zum Thema "mitgenommen"

ich konnte zwei Tage nicht mehr schlafen, ne Kollegin von mir die erst später dazugekommen war als der RD schon da war und sich nur noch um die Klasse und um mich gekümmert hat bis KIT kam drei Tage lang, die war danach kurz davor San-Dienst sausen zu lassen und redet inzwicshen kein Wort mehr mit mir :( Aber gut, inzwischen hats die SChule ja eingesehen. Traurig dass erst sowas passieren muss ehe ne Schule sieht wie wichtig n SSD sein kann.
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22.12.2009, 23:26
Dass bei einem Krampfanfall die Atmung aussetzt, ist häufig. Dass der Patient dabei zyantisch wird, ebenfalls. Meist endet der Krampf aber nach wenigen Minuten oder lässt sich vom NA sehr schnell medikamentös unterbrechen. Die dabei verwendeten Medikamente sedieren aber den Patienten mehr oder minder, sodass man sich bei zu hoher Dosierung ein längeres Problem schafft.

Original von Chris
Meine Frage : Hattet ihr an der Schule schon ähnliche Situationen? Wie soll man mit sowas umgehen? Und wie soll man mit den privaten Konsequenzen die so etwas hat umgehen?


Wie meinst Du, wie man mit privaten Konsequenzen umgehen soll? Wenn Du die Situation nicht verkraftest, solltest Du professionelle Hilfe rufen und den medizinischen Beruf meiden.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

22.12.2009, 23:29
Wie meinst Du, wie man mit privaten Konsequenzen umgehen soll? Wenn Du die Situation nicht verkraftest, solltest Du professionelle Hilfe rufen und den medizinischen Beruf meiden.


Mein Fehler, ich hatte die "privaten Konsequenzen" nich definiert. Diese sind in erster Linie Leute die mir ausm Weg gehen, nich mehr mit mir reden. insbesondere eben die Kollegin die dabei war. ;)

Und zu den "häufigen Symptomen" : Das mag alles sein, nur scheint bei der Patientin irgendwas besonderes zu sein, was genau das kann ich euch sagen wenn wir nen Doc dahatten der fürn SSD n kleinen Vortrag vorbereiten wollte. Also nach den Ferien.
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22.12.2009, 23:40
Ich glaube da kann man dir keinen SSD-spezifischen Tipp geben, sondern allenfalls auf die normale Lebenserfahrung zurückgreifen. Ich würde das Gespräch suchen und versuchen die Probleme zu klären. Wenn das nicht klappt, Pech für den anderen...

26.12.2009, 10:00
Original von Chris
Diese sind in erster Linie Leute die mir ausm Weg gehen, nich mehr mit mir reden. insbesondere eben die Kollegin die dabei war. ;)


Wenn Dich Leute wegen eines solchen Ereignisses meiden, dann weißt Du doch genau, was Du von solchen Leuten zu halten hast.

Mich würde mal interessieren, wie Ihr auf die Diagnose "voller Verschluß der Atemwege" gekommen seid. Fehlende Spontanatmung? Unmögliche Maskenbeatmung? Verschlossene Stimmbänder bei Laryngoskopie durch den NA?

Unter: diesem Link findest Du mal eine gute Beschreibung, wie ein generalisierter Krampfanfall in der Regel abläuft. Hier sehe ich dann mehrere Stellen, an denen jemand mit eingeschränkter Erfahrung eine Katastrophe konstruieren kann, die gar nicht vorhanden ist.

Was will ich damit sagen?

1. Während der Patient krampft, ist es völlig plausibel, dass man ihn nicht beatmen kann. Versuch einfach mal, all Deine Muskeln anzuspannen und stell Dir nun vor, dass Dich jemand beatmen soll.

2. Wäre es nicht denkbar, dass aber in dieser Situation für alle Beteiligten das Symptome "Atmet nicht" auf einmal im Vordergrund stand, und sich alle darauf stürzten statt das zugrunde liegende Problem zu beachten?

3. Ein Status epilepticus, der sich nicht so schnell selbst beendet, ist sehr selten und selbst hier könnte ein Notarzt diesen sehr schnell unterbrechen, wenn er in Kauf nimmt, dass der Patient intubiert werden muss.
Zuletzt geändert von Don Spekulatius am 26.12.2009, 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

26.12.2009, 16:45
Wenn Dich Leute wegen eines solchen Ereignisses meiden, dann weißt Du doch genau, was Du von solchen Leuten zu halten hast.


Bei den Meisten ja. Bei meiner Kollegin versteh ich's gewissermaßen allerdings sogar.

Mich würde mal interessieren, wie Ihr auf die Diagnose "voller Verschluß der Atemwege" gekommen seid. Fehlende Spontanatmung? Unmögliche Maskenbeatmung? Verschlossene Stimmbänder bei Laryngoskopie durch den NA?


Das war eine Aussage des behandelnden Arztes der Patientin wenige Wochen zuvor, als wir alle über den entsprechenden Fall (mit ausreichenden Erlaubnissen verschiedenster Seiten, damit kein Problem auf den Arzt zukommt) im Rahmen eines kleinen Workshops informiert werden. Der volle Atemwegsverschluss ist symptomatisch für ihre Anfälle. Die Problematik dieser Anfälle - die im Übrigen trotz symptomatischer Ähnlichkeiten auch keine epilleptischen Anfälle sind - reicht sogar so weit dass eine Ampulle mit einem besonders starken Medikament an der Schule vorliegt, samt Sonderbefugnis für zwei unserer RDH dieses im lebensbedrohlichen Zustand zu verabreichen. Das Medikament ist jedoch derzeit nicht mehr vorhanden und wird gegen etwas anderes ausgetauscht, da das bisherige Medikament Wirkstoffe enthält welche laut BtmG laut Aussage RA nicht vorrätig sein dürfen.

2. Wäre es nicht denkbar, dass aber in dieser Situation für alle Beteiligten das Symptome "Atmet nicht" auf einmal im Vordergrund stand, und sich alle darauf stürzten statt das zugrunde liegende Problem zu beachten?


"Alle Beteiligten" war zu dem Zeitpunkt von SSD-Seiten ich.

3. Ein Status epilepticus, der sich nicht so schnell selbst beendet, ist sehr selten und selbst hier könnte ein Notarzt diesen sehr schnell unterbrechen, wenn er in Kauf nimmt, dass der Patient intubiert werden muss.


Es wurde auch intubiert. Die Patientin wurde nach über einer Stunde unter künstlicher Beatmung, voller Sedierung und co abtransportiert. So lange haben die RAs und die NA alleine für die Mindeststabilisierung gebraucht um sie transportfähig zu machen, lange Zeit war nicht mal klar ob sie durchkommt.

EDIT : Zu deinem Link
Über die ganze Dauer erinnerte der Anfall an eine Mischung aus Tonischer und Klonischer Phase. Jedoch mindestens die 7 Minuten bis der RD da war [welcher zum Glück dank Weitergabe des Pat.-Namens an die LST schon bescheid wusste.]

Und was ich persönlich noch immer das interessanteste finde : Die Patientin merkt Minuten im Vorraus wenn ein Anfall ins Haus steht, manchmal auch eine halbe Stunde. Manchmal auch nur 30 Sekunden, aber sie merkt es im Vorraus. Das ist für uns ungemein nützlich.
Zuletzt geändert von Chris am 26.12.2009, 16:49, insgesamt 1-mal geändert.
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26.12.2009, 17:21
ich hab schon mehrer erfolglose Reas mitbekommen und kann das mit dem Filmriss echt verstehen. irgendwie sind aber weniger dramatische ereignisse (zB mein erster KTW-Dienst: krebskranke patientin, verlegung, isdt noch am gleichen tag verstorben, aber ohne beisein von uns)für mich belastender als eine rea. krampfanfall sieht zwar immer sehr dramatisch aus, ist aber mit alarmiertem rd und richigem handeln beherschbar.
Zum Chat --> bitte hier lang !

26.12.2009, 17:26
Original von Chris
Das war eine Aussage des behandelnden Arztes der Patientin wenige Wochen zuvor, als wir alle über den entsprechenden Fall (mit ausreichenden Erlaubnissen verschiedenster Seiten, damit kein Problem auf den Arzt zukommt) im Rahmen eines kleinen Workshops informiert werden. Der volle Atemwegsverschluss ist symptomatisch für ihre Anfälle. Die Problematik dieser Anfälle - die im Übrigen trotz symptomatischer Ähnlichkeiten auch keine epilleptischen Anfälle sind - reicht sogar so weit dass eine Ampulle mit einem besonders starken Medikament an der Schule vorliegt, samt Sonderbefugnis für zwei unserer RDH dieses im lebensbedrohlichen Zustand zu verabreichen. Das Medikament ist jedoch derzeit nicht mehr vorhanden und wird gegen etwas anderes ausgetauscht, da das bisherige Medikament Wirkstoffe enthält welche laut BtmG laut Aussage RA nicht vorrätig sein dürfen.

Welchen Namen Du dem Kind gibst, ist ja letztlich egal. Bei ihr liegt keine primäre Epilepsie vor, sondern es kommt zu sekundären Krampfanfällen, da der Hirntumor der auslösende Faktor ist, bzw. das Trauma durch die OP.
Mir fällt übrigens kein Antiepileptikum ein, das unter das BtMG fällt. Wäre mal interessant, was Dein RA meint. Wie sollt ihr das Medikament denn applizieren?

"Alle Beteiligten" war zu dem Zeitpunkt von SSD-Seiten ich.

Das beantwortet aber die Frage nicht.

Es wurde auch intubiert. Die Patientin wurde nach über einer Stunde unter künstlicher Beatmung, voller Sedierung und co abtransportiert. So lange haben die RAs und die NA alleine für die Mindeststabilisierung gebraucht um sie transportfähig zu machen, lange Zeit war nicht mal klar ob sie durchkommt.

Klingt sehr dramatisch, würde ich aber nur glauben, wenn es mir die Ärztin so beschreiben würde. Die Intubation ist eine Sache von maximal 5 Minuten mit Vorbereitung aller Materialien. Nach Intubationsdosis der gängigen Einleitungshypnotika würde ich fast meine Hand dafür ins Feuer legen, dass der Patient nicht mehr krampf, es sei denn, man nimmt Etomidat was die Sache vermutlich noch verschlimmert. Und nun? Worin liegt denn nun der "stundenlange Kampf" ums Überleben, wenn es nicht zu selbstgemachten Komplikationen gekommen ist? Worin soll denn das "transportfähig machen" bestehen, wenn die grundlegenden Probleme (Atmung und Krampf) behoben sind? Die Patientin wird nach der Intubation ein wenig hypoton sein, aber erstens ist das in dem Alter gut tolerabel und zweitens leicht zu beheben.

Und was ich persönlich noch immer das interessanteste finde : Die Patientin merkt Minuten im Vorraus wenn ein Anfall ins Haus steht, manchmal auch eine halbe Stunde. Manchmal auch nur 30 Sekunden, aber sie merkt es im Vorraus. Das ist für uns ungemein nützlich.

Auch das ist normal und nennt sich "Aura". Die Frage ist nur, ob der Patient damit etwas anfangen kann, oder nicht.

Insgesamt werde ich aus Deinem Fallbericht nicht schlau. Für einen Notarzt ist ein Krampfanfall etwas alltäglich-triviales. Ich denke, dass entweder noch andere Dinge schiefgelaufen sind, von denen Du nichts mitbekommen hast (Intubationsschwierigkeiten, Maskenbeatmung), oder dass der "stundenlange Kampf um Herstellung der Transportfähigkeit" ganz andere, triviale Gründe hat, wie z.B. eine langwierige Suche nach einer geeigneten Zielklinik.

Meine Herangehensweise als NA wäre:

- Version A: Patient krampft noch, wenn ich komme
Krampf wird mit einer langsamen Titration von Midazolam unterbrochen. Wenn nach 5mg noch kein Erfolg, dann Thiopental 25mg-weise bis zum Ende des Krampfes (War in 10 Jahren bislang einmal notwendig). Nun eventuell Intubation, je nach Bewußtseinslage und Thiopental-Gesamtdosis

- Version B: Patient krampft nicht mehr
Das Problem jetzt ist, dass NA und RD den Patienten mit dem Bild einer "unklaren Bewußtlosigkeit" vorfinden. Der Patient ist in der postiktalen Phase, er schläft, weil der Krampfanfall für sein Gehirn eine Schwerstarbeit darstellt. Jetzt muss man den Patienten gut beobachten. Der Bewußtseinszustand muss sich langsam aber erkennbar verbessern. Dann ist zuwarten angesagt. Bessert sich aber der Bewußtseinszustand aber nicht, dann ist Vorgehen nach GCS angesagt, d.h. ggf. doch Intubation und CCT zur Abklärung einer anderen Ursache.

Übrigens ist es wichtig, nach dem genauen Aussehen des Ereignisses zu fragen. Bei einem wirklichen epileptischen Anfall kommt der Krampf VOR der Bewußtlosigkeit. Bei etwa 80% der Patienten, die eine sonstige Bewußtlosigkeit erleiden (Synkope) kommt es zu einem Krampf, der NACH der Bewußtlosigkeit eintritt. Von Zeugen wird beides in der Regel als Krampfanfall gemeldet, aber die klinische Abklärung wäre eine andere.

Ein erstmaliger Krampfanfall wird übrigens klinisch nicht behandelt, da die Wahrscheinlichkeit, dass jeder von uns einmal in seinem Leben einen Krampfanfall hat, sehr groß ist. Erst beim zweiten Ereignis wird behandelt.
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26.12.2009, 17:48
Ein erstmaliger Krampfanfall wird übrigens klinisch nicht behandelt, da die Wahrscheinlichkeit, dass jeder von uns einmal in seinem Leben einen Krampfanfall hat, sehr groß ist. Erst beim zweiten Ereignis wird behandelt.


Es war weder der erste noch der zweite Anfall. Aber der erste derart schwere.
Was nun die Arbeit des RD angeht, ich weiß nicht genau was sie getan haben und wieso das so lang gedauert hat, aber es war so. ich selbst hatte mich recht schnell verzogen, ebenso die meisten andern "Externen", so dass am Ende 2 x RA und 1 x NA allein mit der Pat. im Raum waren. Nach ca. 45 Minuten hat einer der RA ne Trage geholt, nach ca. 1 Stunde dann wurde die Patientin in kritischem Zustand transportiert.
Das Medikament wäre eines zur rektalen Gabe und ist ein Antispastikum-Derivat mit irgendwas Opiatmäßigem. Viel mehr weiß ich auch nicht, kann aber mal nach dem Namen fragen wenn er was hilft.
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26.12.2009, 17:59
Das Medikament wäre eines zur rektalen Gabe und ist ein Antispastikum-Derivat mit irgendwas Opiatmäßigem. Viel mehr weiß ich auch nicht, kann aber mal nach dem Namen fragen wenn er was hilft.


Mir hilft der Name nicht, höchstens wäre er hilfreich, weil ich Dir dann mehr dazu sagen könnte.

Es wäre übrigens sehr unüblich, ein "Antispastikum" bei einem Krampfanfall zu geben und bei aller segensreicher Wirkung - Opiate besitzen keine antiepileptische Wirkung.
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26.12.2009, 18:02
Original von Don Spekulatius
Das Medikament wäre eines zur rektalen Gabe und ist ein Antispastikum-Derivat mit irgendwas Opiatmäßigem. Viel mehr weiß ich auch nicht, kann aber mal nach dem Namen fragen wenn er was hilft.


Mir hilft der Name nicht, höchstens wäre er hilfreich, weil ich Dir dann mehr dazu sagen könnte.

Es wäre übrigens sehr unüblich, ein "Antispastikum" bei einem Krampfanfall zu geben und bei aller segensreicher Wirkung - Opiate besitzen keine antiepileptische Wirkung.


Es handelt sich auch um keinen epileptischen Anfall. ;) Auch den genauen Unterschied kann ich dir ca. 2 Wochen nach den Ferien sagen, dann nämlich haben wir einen Arzt als REferenten der uns 1 Stunde lang nur über diesen einen Fall briefen wird. Wegen dem namen des Medikamentes versuche ich mal meinen Lehrer noch in den Ferien zu erreichen, sonst gilt auch hier : Nach den Ferien ;)
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