Adisch hat geschrieben:Also zunächst zum Pneumothorax:
Überwiegend trifft es junge, schlanke Männer, v.a. jedoch Raucher.
Lasse ich gelten. Und wie soll der Bearbeiter jetzt durch die hier geschilderte Situation darauf kommen? Natürlich gibt es nichts nie - aber realitätsnah ist das nicht wirklich hier.
Nach ca. 1:30h kommt es zum Schock (Druck!).
Wo hast du denn diese Zahl her?
Die Sauerstoffsättigung sinkt durch die mangelnde Aufnahme von O2
Nicht ganz verkehrt. Allerdings ist das erstmal nicht das "Hauptproblem" der meisten Patienten. Atmen geht (jetzt mal von gravierenden Vorerkrankungen abgesehen, die Patientin hier war ja augenscheinlich komplett gesund) erstmal auch mit einer Lunge. Vielleicht nicht so gut, aber geht.
und Durck auf umliegende Venen
Google nochmal, von welchen Venen wir hier genau reden. Und überlege dann nochmal, was den Patienten akut ein Problem bereitet beim Spannungspneu. Wirklich die verminderte Gasaustauschfläche oder nicht doch etwas anderes?
Bei einem Pneu ist die geschilderte Symptomatik nicht unüblich.
Doch, ist sie leider schon, so wie hier geschildert.
Nach der AF wurde relativ spät gefragt, die Patientin klagte bereits über starke Atembeschwerden und daher erachte ich eine AF, die unter'm Druchschnitt von 20 liegt, für sinnvoll.
Auch was du für sinnvoll erachtest, spielt leider keine Rolle, wenn es nicht richtig ist. Wenn wir jetzt (fernab vom Spannungspneu) führend ein respiratorisches Problem annehmen, wird die Atemfrequenz erstmal nicht sinken, sondern steigen. Logisch, denn der Körper möchte ja kompensieren, was nicht funktioniert. Eine durchschnittliche Atemfrequenz von 20 1/min ist schlichtweg auch nicht korrekt. Was du meinst, kann man z.B. bei einer Rippenserienfraktur antreffen. Durch den Schmerz ist die Atmung eingeschränkt - ja. Aber sie wird nicht langsamer, sondern oberflächlicher - und damit bei sinkender Effizienz auch schneller. Das haben wir hier aber nicht vorliegen.
Der Apnoe resultiert aus der mangelnden Sauerstoffversorgung
Nein, wie oben erklärt.
dies bedeutet ja nicht zwangsläufig ein HKS, oder
Beim Spannungspneu kann es tatsächlich akut zum Kreislauffstillstand kommen, das hat mit der Atmung bzw. der Atemfrequenz aber erstmal wenig zu tun.
Liegt eine Abwehrspannung vor, muss man von intraabdominellen Blutungen ausgehen.
Das ist so auch nicht korrekt. Weiterhin habe ich mal gelernt, dass die Aorta retroperitoneal liegt, dementsprechend ist hier die abdominelle Symptomatik auch nicht unbedingt führend - wenngleich man natürlich beim akuten Abdomen durchaus mal dran denken sollte. Die Schlussfolgerung Abwehrspannung -> Aortendissektion lässt sich allerdings so nicht ohne weiteres ziehen.
€: Nachtrag: @Ben: Passt
Was hätte man tun können, um weiter in Richtung Dissektion "forschen" zu können?