Naja die Stufenbildung bedeutet ja eine vollständige Abtrennung eines oder beider Knochen wodurch die Knochenenden aufeinander reiben. Und das verursacht Schmerzen, außer es wird genügend Adrenalin ausgeschüttet um den Schmerz zu hemmen. Andererseits steigert das Adrenalin die Herzfrequenz und erhöht den Blutdruck. Wird dieser durch die Weitstellung der Gefäße wieder runterreguliert, wird die Herzfrequenz ja im Gegenzug hochreguliert. Und daraus ergibt sich ja die Schocksymptomatik. Oder hab ich da jetzt was grundlegend durcheinandergebracht?
Original von Sam112
Naja die Stufenbildung bedeutet ja eine vollständige Abtrennung eines oder beider Knochen wodurch die Knochenenden aufeinander reiben. Und das verursacht Schmerzen, außer es wird genügend Adrenalin ausgeschüttet um den Schmerz zu hemmen. Andererseits steigert das Adrenalin die Herzfrequenz und erhöht den Blutdruck. Wird dieser durch die Weitstellung der Gefäße wieder runterreguliert, wird die Herzfrequenz ja im Gegenzug hochreguliert. Und daraus ergibt sich ja die Schocksymptomatik. Oder hab ich da jetzt was grundlegend durcheinandergebracht?
Also zunächst einmal ist eine Fraktur ja nun nicht SOO schmerzhaft, wenn man nicht gerade daran herummanipuliert. Ohne Bewegung reibt nichts aneinander. (Disclaimer: Ja, ich habe mir schon mal was gebrochen und brauchte zu keiner Zeit ein Schmerzmittel). Daher kann man bei einer vernünftigen Ruhigstellung und Lagerung der betroffenen Extremität sehr oft auf Schmerzmittel verzichten.
Eine Schocksymptomatik ergibt sich, wenn Du entweder zu wenig Volumen oder zu viel Gefäß hast. Beides ist hier nicht gegeben. Eine geschlossene Unterarmfraktur wird zu keinem relevanten Blutverlust führen, also entsteht kein Volumenmangel. Wie Du geschildert hast, wird der Schmerz am ehesten zu einer Katecholaminausschüttung mit einer Gefäßverengung führen. Also auch nicht zu viel Gefäß.
In einem medizinischen Forum sollte man unbedingt in der Lage sein, zwei Dinge zu unterscheiden:
- Das, was der Laie und die Laienpresse unter einem Schock versteht: Die Menschen sind "geschockt", also psychisch erregt nach einem ungewöhnlichen Ereignis
- Das, was der Mediziner unter einem Schock versteht, also einer Kreislauffehlfunktion, die zu einer verminderten Durchblutung der terminalen Strombahn in den Schockorganen führt.
Letzteres ist immer sehr dramatisch und stellt selbst ausgewachsene Notärzte vor eine Herausforderung.