Verletzung an der Wirbelsäule

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22.12.2013, 14:56
Zu diesem Thema gibts auch wieder tausende Meinungen...
Allein schon der Fakt, dass ich im RS Grundlehrgang auf der einen Schule lernte bei bewusstlosen (egal ob mit oder ohne Unfallmechanismus) die SSL anzuwenden.
Die andere Schule wo ich meine Prüfungswoche hatte, sagte im RD benutzen wir die SSL nicht wir machen alles mit Rückenlage und Güdeltubus...
Auch wurden dort Trauma Patienten welche bewusstlos waren noch wieder anders behandelt, mit Entscheidung "Lebensgefahr" oder "Nur bewusstlos" (woher will ich das denn wissen...) m.M.n sind fast alle Bewusstlosen durch Aspirationsgefahr in Lebensgefahr...
Also nichtmal die einzelnen Schulen kriegen eine Lehrmeinung hin, wie soll man da eine Generalaussage treffen...
„Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“

André Gide

22.12.2013, 17:42
Wobei ich ,wenn schon, ganz auf Immobilisation verzichten würde und nicht nur auf Spineboard oder Vakuummatratze. Wenn muss ich schon die Eier in der Hose haben, zu sagen der braucht keine Immo, sonst finde ich den Gedankengang sehr inkonsequent.
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

22.12.2013, 17:46
Original von Aksium
m.M.n sind fast alle Bewusstlosen durch Aspirationsgefahr in Lebensgefahr...


Hier müsstest Du nur "Aspiration" durch "Verlegung der Atemwege" ersetzen.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

22.12.2013, 17:50
@ Don Spekulatius:

Stimmt falscher Begriff.
Trotzdem ist es meiner Meinung nach so :D

An der zweiten Anti-SSL Schule bekamen die bewusstlosen Traumapatienten auch als erstes einen Stifneck, weil dass ja laut ihrem Schema zu A. Airway gehörte... Das hat dann die SSL komplett ausgeschlossen.
Zuletzt geändert von Aksium am 22.12.2013, 17:54, insgesamt 1-mal geändert.
„Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“

André Gide

22.12.2013, 18:05
Wenn Rückenlage bei Bewusstlosigkeit muss ich halt ständig die Atemwege im Auge behalten "Vomitofficer" und sofort absaugen + evtl. Logrollen können. Als RS habe ich zwingend SSL, jetzt zum RA beim Trauma nur Rückenlage gelernt, da in SSL kein primary survey möglich ist.


Zur genau dieser Situation in der Ersten Hilfe gibts ein schönes interaktives Video: http://savetheboy.sja.org.uk/savetheboy/
Rettungsassistent in München, 23 Jahre

22.12.2013, 18:07
Och auch schon auf dem Land erlebt ^^
Klar, wenn der MOI entsprechend ist, kommt's z.t. Garnicht zur Überlegung, ob sinnvoll oder nicht. Es ist aber eine nette Hilfestellung und ( das finde ich grad interessant ), ein Denkanstoß, ob es vll nicht auch anders geht.

Joa Maxi, definiere Trauma. Die sitzende,isolierte US#, nach 2 stufen sturz, wird bestimmt kein Vollprogramm bekommen ( nur so als spontanes bspl).

22.12.2013, 18:53
Solche Patienten untersuche ich auch nach ABCDE. Ob sie dann auch einen Stifneck und volle Pulle O2 bekommen (z.B.) entscheide ich nach Verletzungsmuster/Symptomatik. Das war mit meiner Aussage gemeint :)

22.12.2013, 19:36
Dann sehen wir das gleich, hab dich nur missverstanden ^^ primary Survey im Sinne von ABCDE bekommt jeder - denn der Teufel ist ein Eichhorn

23.12.2013, 12:57
Wir sind uns aber schon einig, dass der Stifneck ohne den restlichen Kladeradatsch vollkommen sinnlos ist, oder?

23.12.2013, 13:47
Jepp. :D
Und ich gehe noch weiter: Bei Bewusstlose kann er sogar eine Verlegung der Atemwege begünstigen. Der einfachste Griff mit Kopf überstrecken funktioniert dann schon nichfmehr richtig.
Über manuelle Fixation (Hände :D) mag man vlt. noch reden können aber Stifneck ohne Atemwegssicherung halte ich für...unpraktisch
Zuletzt geändert von Aksium am 23.12.2013, 13:49, insgesamt 1-mal geändert.
„Glaube denen, die die Wahrheit suchen, und zweifle an denen, die sie gefunden haben.“

André Gide

23.12.2013, 14:31
Naja, die Verlegung der Atemwege lässt sich ja durch das Jaw-Thrust (hervorziehen des Unterkiefers) auch bei anliegendem Stifneck (in Rückenlage) beheben.
Wobei das dann wie gesagt schon sehr genaue&permanente Kontrolle der Atemwege erfordert. Sprich einen Helfer bindet.

Mir ging es eher darum, dass klar ist, dass Stifneck alleine bzw. noch schlimmer Stifneck und laufend absoluter Bullshit ist.

09.03.2014, 16:26
Wenn in der Schule jemand nach z.B. einem Treppensturz jemand bewusstlos ist, hab ich zu mindest so gelernt, dann wir ein SSL gemacht und üblicherweise der Rettungsdienst gerufen. So nach dem Motto :"Den einzigen Fehler den man machen kann ist nichts zu tun"
So ist mir das auf mittlerweile 5 Kursen beigebracht worden...
....nur meine Meinung, bin schon wieder still :P
Eigentlich mache ich gerade Abitur und soll Deutsch in der Prüfung schreiben, aber ich mache manchmal auch noch Rechtschreibfehler.. Sorry ?( Ich wohne da, wo andere Urlaub machen: in Schleswig- Holstein.

09.03.2014, 20:20
Ist ja auch nach wie vor für Ersthelfer richtig.

Life before limbs.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!
22.04.2014, 12:08
Hallo zusammen,
nachdem ich schon viele Versionen gehört habe, würde es mich mal interessieren, wie ihr mit der Immobilisierung eines Traumapatienten vorgeht. Bietet sich eher das Spineboard an oder die Vakuummatratze? (Ausgang: Polytrauma, SHT)

Danke schonmal,
viele Grüße

22.04.2014, 13:28
Hallo RotesKreuz!

Wie bei so vielen Dingen gibt es hier kein Richtig oder Falsch.

Mein persönlicher Favorit ist Schaufeltrage / Vakuummatratze, da hierbei der Patient am wenigsten bewegt wird und die Lagerung auf der Matratze angenehmer ist, als auf dem Spineboard.

Das Spineboard hingegen ist ein super Hilfsmittel, wenn es um die Rettung aus schwierigen Gelände oder Fahrzeugen geht (ggf. in Kombination mit einem KED-System oder der Rettungsboa), oder wenn es mal schnell gehen muss.

Daher ist dies eine individuelle Entscheidung, welche in Abhängigkeit zur Situation, zum Patienten und zur Verfügbarkeit der Materialien gefällt werden muss.

Als San-Dienst kommt dann noch die Komponente hinzu, dass es i.d.R. nicht meine Aufgabe ist, den Patienten zu transportieren (sprich zu immobilisieren mit den genannten Mitteln).
Sollte der Patient nämlich Schmerzen dabei haben, unterlasse ich solche Maßnahmen. Habe es letztens bei einer San-Prüfung wieder gesehen - da wurde der Traumapatient unter Ignoranz der Schmerzen, komme was wolle, auf das Board geklatscht.
Bei so einer Aktion will ich kein Patient sein :( .

Deshalb muss man immer überlegen, welche Konsequenz eine Maßnahme hat, die man ergreift.
Bei Sanitätspersonal kann es nämlich dann dazu kommen, dass sich die Ganzkörperimmobilisation mit der Atemwegssicherung beißt.

Also, wie du siehst: nicht schwarz oder weiß, sondern eher grau ;)
Zuletzt geändert von Maxi am 22.04.2014, 14:35, insgesamt 2-mal geändert.

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