Was habt ihr privat dabei?

Tasche, Rucksack oder Koffer? AED ja oder nein? Ist eine Trage wirklich notwendig? Dienstkleidung? Warnwesten? Wo einkaufen? Alle diese Fragen und alles Weitere, was mit eurer Ausrüstung zu tun hat, findet hier Platz!

Foren-Übersicht Schulsanitätsdienst Ausrüstung

10.12.2012, 00:01
Original von peit
Stimmt. Was ich meinte: Die meisten Patienten bekommen sowieso im Krankenhaus einen Zugang. Es spricht also nichts dagegen, ihn schon im Rettungswagen zu legen.


Der Grund weshalb im KH ein Zugang gelegt wird ist meist der der Blutentnahme zur Labordiagnostik, wenn schon auf dem San.-Dienst oder im RTW einer gebastelt wird ohne tatsächlich auch einen Therapheutischen Nutzen zu erzielen ( medikamentöse Therapie durch NA oder RettAss) dann sollte wenigstens auch Blut abgenommen werden , dem KH/Labor bringt es mal gar nichts wenn ich nen halben Liter Infusion drauf gekippt hab und dann ein Labor abgenommen wird (Elektrolyt verschiebung etc.).
Wir sind kein Taxi, keine Träger und erst rechte keine Krankenwagenbelademeister´s....

10.12.2012, 01:20
Willst Du damit sagen bei Patienten, die einmal Infusionen, Medikamente iv etc bekommen haben wäre eine Blutprobe nicht mehr aussagekräftig? Geil! :D

Und nein, die Notwendigkeit einer Blutprobe ist auch im Krankenhaus sicher keine Indikation für einen Zugang, da nimmt man eine einfache Kanüle, ein Butterfly usw, nimmt Blut ab und gut. Zugang gibt's wenn ein vorübergehender, sicherer Zugang zum Gefäßsystem benötigt wird.
Genauso wenig stimmt die Aussage "Die Patienten bekommen im Krankenhaus sowieso einen Zugang.".

10.12.2012, 03:09
CJ hat insofern Recht das eine Blutabnahme über einen Zugang der bereits für die Gabe von Medikamenten und v.a. für die Flüssigkeitsgabe benutzt wurde nicht "state of the art" ist und bei einigen Parametern (Kalium, Glucose, usw.) zu verfälschten Parametern führt.

(Anbei: Selbst die unmittelbare Abnahme durch den RettAss ist nicht ganz unumstritten das die Referenztemperatur im Regelfall nicht eingehalten werden kann, usw.)

@Hajo: Bezüglich der nötigen Übung für den KatS:
Nur mal so zum Nachdenken: Sowohl hier wie auch in .ch schaffen wir es mit 2-4 "Profis" (und einem Heer von Helfern mit einem besseren SanH Kurs) einen ganzen Behandlungsplatz zu besetzen.
Und ehrlich gesagt läuft das in .ch sogar fast immer strukturierter und besser erlebt als in .de...
Weil eben das "umgefrimmel" entfällt, genauso wie die doch immer wieder vorkommende Diskussion wer jetzt den nächsten Zugang legt.

10.12.2012, 04:35
Und? Dann zieht man mit einer Spritze vorher 10ml ab und verwirft diese. Wird im Krankenhaus, bsp im Op, auf der Intensivstation usw ja auch so gemacht.
Abgesehen davon würde ich mich als Arzt nicht auf Blutproben verlassen, die irgendein, mir unbekannter, Ersthelfer dem Patienten abgenommen hat.

Und wo steht dass das nicht "State of the Art" ist?

10.12.2012, 08:45
Original von CJ
Therapheutisch

Danke für den heiteren Start in den Tag :))

10.12.2012, 08:45
Ich gebe Krumel da recht, auch ich habe es so gelernt, dass die Probenentnahme am Infusionsarm oder aus der Viggo einen präanalytischen Fehler darstellt (vgl. Dörner Taschenlehrbuch KliChe).

Medikamente können auch Effekte auf Labormethoden haben, durch oxidative/reduzierende Eigenschaften auf die eingesetzten Enzyme. Dann gibt es noch unerwünschte Arzneimittelwirkungen (Heparininduzierte Thrombozytopenie, Aggranulozytose o.Ä.).

Und nur weil es oft so gemacht wird, heißt es ja nicht, dass es immer richtig ist. ;)
Zuletzt geändert von Wie am 10.12.2012, 08:56, insgesamt 2-mal geändert.
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)

10.12.2012, 10:52
Gegen eine Blutentnahme aus einer frisch gelegten Viggo spricht nichts und ist so auch meist das Standardvorgehen, wenn sowohl Blut als auch Venenzugang benötigt werden. Lediglich in Ausnahmefällen - wenn z.B. für das Legen des Zugangs eine längere Venenstauung erforderlich ist als für das reine Blutabnehmen - macht es Sinn seperat Blut abzunehmen.

Liegt der Venenzugang schon länger erübrigt sich die Frage oft von selbst, weil man nicht mehr vernünftig Blut abzapfen kann. Abgesehen davon ist das Handling (Verwerfen der ersten ml) komplizierter und fehleranfälliger als eine neue Abnahme. Abgesehen von zentralen Venenkathetern oder extrem schlechten Venenverhältnissen käme ich jedenfalls nicht auf die Idee daraus Blut abzunehmen.

Ob nun eine präklinische Blutabnahme verwertbar ist oder nicht, darüber lässt sich natürlich streiten. Aber wenn ich sicher bin, dass derjenige der sie gemacht hat sie beherrscht und die Probe adequat gekenntzeichnet ist und der Patient nicht schon ne Stunde Fahrt hinter sich hat, würde ich sie verwenden. Falls man im Verlauf dann doch Zweifel bekommt kann man dann immer nochmal Blut abnehmen.

Original von CJ
Der Grund weshalb im KH ein Zugang gelegt wird ist meist der der Blutentnahme zur Labordiagnostik, wenn schon auf dem San.-Dienst oder im RTW einer gebastelt wird ohne tatsächlich auch einen Therapheutischen Nutzen zu erzielen ( medikamentöse Therapie durch NA oder RettAss) dann sollte wenigstens auch Blut abgenommen werden , dem KH/Labor bringt es mal gar nichts wenn ich nen halben Liter Infusion drauf gekippt hab und dann ein Labor abgenommen wird (Elektrolyt verschiebung etc.).


Wenn ich einen halben Liter Infusion "drauf kippe", dann sollte ich auch eine entsprechende Indikation dafür haben die über das reine sichern eines Venenzuganges hinaus geht. Und dann ist es ja keine reine Vorsichtsmaßnahme mehr sondern ein erste Behandlung...

10.12.2012, 11:35
Original von leuchtreklamefahrer
Original von CJ
Therapheutisch

Danke für den heiteren Start in den Tag :))


sorry , ich schriebs heute Nacht mit meiner 8 Tage alten Tochter auf dem Arm die dank Koliken Nachts nicht pennen kann , ziemlichen Augenringen und massiven Kaffee Enzug. ;)
Wir sind kein Taxi, keine Träger und erst rechte keine Krankenwagenbelademeister´s....

10.12.2012, 13:08
....hattest du die nun grad wieder auf dem Arm, oder willst du mich auf den Arm nehmen;)?

10.12.2012, 13:11
Ersteres ;) Nun schläft sie aber grad mal.
Wir sind kein Taxi, keine Träger und erst rechte keine Krankenwagenbelademeister´s....

12.12.2012, 16:02
Um das mit den Qualifikationen für die Zugänge zu klären (war einige Tage nicht online):

Ich sprach hier in erster Linie von rettungsdienstlich ausgebildeten Personen, nicht von Standard-Sanitätshelfern.
Die legen natürlich auch bei uns keine Zugänge.

Allerdings möchte ich die Qualifikation, VVKs zu legen nicht ausschließlich von der formalen Qualifikation abhängig machen. Wenn der ehrenamtliche Sanitätshelfer nun Kranken- oder Anästhesiepfleger ist und im Krankenhaus jeden Tag Zugänge legt, warum soll er das als "Sanitätshelfer" ohne rettungsdienstliche Ausbildung nicht auch tun?

Im Gegensatz dazu fällt mir ein ehrenamtlicher RettAss ein, der lange aus dem Beruf raus ist und nach 15 Jahren nun die örtliche HiOrg mal wieder bei Diensten unterstützen will. Hier stellt sich natürlich auch die Frage der Routine (und die Frage, wie man ihn wieder trainieren kann, damit er im Bedarfs- bzw. K-Fall diese Aufgabe übernehmen kann).

Also eher eine Frage der persönlichen Kompetenz und nicht der formalen Ausbildung.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

12.12.2012, 16:21
Original von Hajo Behrendt
(und die Frage, wie man ihn wieder trainieren kann, damit er im Bedarfs- bzw. K-Fall diese Aufgabe übernehmen kann).


Easy. Er muss wieder mitfahren, er muss ins KH, er muss dringend rettungsdienstliche Fortbildungen machen.
Und wenn ihr zuviel Geld habt, und er n Guter ist, schickt man ihn noch auf n paar Kurse.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

12.12.2012, 16:38
Gar nicht so easy wie es aussieht.

Die Zeit von ehrenamtlichen Helfern ist nun mal begrenzt. Der öffentliche, kommunale Rettungsdienst hat kein großes Interesse, externe Praktikanten (von konkurrierenden Hilfsorganisationen) mitzunehmen und mit dem Krankenhaus dürfte das auch eher schwer werden.

Was bleibt sind interne Schulungen, an den Rettungsdienstfortbildungen des kommunalen Trägers dürfen ehrenamtliche HiOrg-Mitglieder nicht oder nur gegen Zahlung von viel Geld teilnehmen.

Der (praktische) Nutzen der internen Ausbildung dürfte aber sehr begrenzt sein. Routine erlangen? Fehlanzeige.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

12.12.2012, 16:57
Das kenne ich so nicht....

Also falls der mal zu viel Zeit in Berlin hat, Praktika in KH und auf der RW kann ich organisieren. Für Lau natürlich. Ansonsten gibts hier auch einige (mittelmäßige) kostenlose Fortbildungen im Jahr. Aber mal 30 € fürs SIK z.B. sind ja jetzt auch nicht die Welt!
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

17.12.2012, 23:05
Original von Hajo Behrendt
Die Zeit von ehrenamtlichen Helfern ist nun mal begrenzt. Der öffentliche, kommunale Rettungsdienst hat kein großes Interesse, externe Praktikanten (von konkurrierenden Hilfsorganisationen) mitzunehmen und mit dem Krankenhaus dürfte das auch eher schwer werden.


Vielleicht lässt sich ja etwas erreichen, wenn man den Entscheidungsträgern mal steckt, dass der KAT-S deren ureigenstes Itneresse ist... Sicher nicht ganz einfach, aber manchmal muss man den einen oder anderen HiOrg-Fürsten mal von seinem hohen Ross herunter holen (lassen). :-)

VorherigeNächste

Foren-Übersicht Schulsanitätsdienst Ausrüstung

Zurück zu Ausrüstung

cron