Zu drei Dingen noch:
1.) Guedeltubus
Original von sebbe1995
Natürlich ist das eine Notarztindikation und das sollte man sicher nicht unterschätzen, aber solange nichts weiter passiert, denke ich, dass er das hinkriegen sollte. Letztendlich kann man außer der stabilen Seitenlage, RR und Puls messen und vll einem Güdeltubus als SanA nix machen. Außerdem wäre ja seine Kollegin im Flur vor dem Raum gewesen.
-> so ein Guedeltubus muss schon von seiner Größe her passen, man muss ihn sicher einführen können und sollte sich bewusst sein, dass ein Patient, u.U. durch den Guedeltubus ausgelöst auch das Erbrechen beginnen kann.
2.) ominöse Bewusstlosigkeit/ nicht-Ansprachefähigkeit/ Reflexe
Original von sebbe1995
(...)
C17H19NO3: Sieh geht alle 1-2 Wochen ins Uniklinikum Gießen und die finden nix. Mit den Reflexen war das eigenständige Schließen der Augenlieder und das Aufstellen der Füße gemeint. Der RD meinte, dass das bei ner klassischen Bewusstlosigkeit nicht gegeben wäre.
(...)
-> Das meint: geschlossene Augenlider und nicht umkippende angewinkelte Beine bei einem bewusstlosen Patienten, bei dem ein epileptischer Krampfanfall (diesmal ohne Muskelzuckungen) zur Diskussion steht. Dies sind Zeichen, die eher auf einen psychogenen (oder dissoziativen) Krampfanfall hindeuten - das ist jedoch keine Simulation, da die Patientin dies nicht willentlich steuern kann. Ein sehr weites, hochinteressantes Feld.
Ferner sind das KEINE Reflexe.
3.) Überforderung eines sehr jungen Sanitäters o. dgl.
Man kann in der Übung super fit sein, man kann auch solche oder andere Notfälle schon oft mitgemacht haben (z.B. als zweiter Assistent) - es ist etwas völlig anderes, wenn man plötzlich mehr Verantwortung hat oder gar auf sich allein gestellt ist. Solche Situationen - vor allem wenn sie mit einem (bleibenden) Schaden für den Patienten oder Dritte einhergehen, können den wenig Erfahrenen leicht überfordern - und wenn es nur ist, dass er/ sie sich Vorwürfe macht. Es ist sinnvoll, dass ein Erfahrenerer dabei ist, oder man mindestens zu zweit, dass man sich sicher ist, richtig gehandelt zu haben (Bestätigungsmöglichkeit). Selbst Hocherfahrene können in Situationen kommen, die sie überfordern (nicht umsonst ist die Posttraumatische Belastungsstörung eine sehr häufig anzutreffende seelische Erkrankug von Rettungsdienstmitarbeitern - inklusive aller Folgen!)
Grüße
C17