Retten in Etappen [EH, SAN und RD]

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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05.06.2009, 20:00
ach so ok

lg
Jens
13 Jahre / SSDler beim WEG in Büdingen SanA
ganz nach dem Motto "Je früher man anfängt, um so weiter kann man es bringen!!"

05.06.2009, 20:22
Naja, vorbereitet kann man ja noch so gut sein. Aber manche Situationen sind einfach besonders und außergewöhnlich, teilweise wird man sich an solche Situationen bzw. Einsätze auch nie gewöhnen können.

Wenn man auch selber ehrlich zugibt, hat eigentlich jede gewisse Situationen, die - wenn schon nicht sein Leben lang belasten - doch zum Überlegen bringen. Bisher hatte ich auch keine Probleme damit, verletzte Personen zu sehen, was mir hingegen was näher geht, sind Situationen, die einen einfach total überfordern, weil man nicht drauf vorbereitet ist. In meinem Fall war das ein psychatrischer Einsatz, mit dem ich zu dem Zeitpunkt nicht gerechnet habe.

Trotz alledem denke auch ich, dass die ges. Sache mit dem Zutrauen oder halt nicht enorm etwas mit der Reife einer Person zu tun hat.

05.06.2009, 20:29
nein ich denke auch Gewohnehit ist was anderes ..aber ich denke man macht sich bevor man in so ne Gruppe eintritt schon Gedanken ob man damit umgehen kann ... also ich kenne eine die möchte das machen kann aber kein Blut sehen und ist relativ sensibel....
Komme aus der Nähe von Bonn bin in der Jugendfeuerwehr, dem Thw und dem SSD (SanH)unserer Schule tätig bin 16 Jahre alt =) :D =)

05.06.2009, 20:38
Original von Jens
Und ich denke dass ich (vor allem da das schon vorgekommen ist) sehr wohl mit einer bewusstlosen mal 10 min alleine fertig werde!! (zumal ja weitere Hilfe in der Nähe war!)


Diese Aussage zeugt von einer gewissen Selbstüberschätzung. Du kommst mit einem bewusstlosen Patienten nicht 10 Minuten allein klar, daher wird eine Bewusstlosigkeit stets als Notarztindikation gesehen.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

05.06.2009, 20:46
Original von blaue retterin
nein ich denke auch Gewohnehit ist was anderes ..aber ich denke man macht sich bevor man in so ne Gruppe eintritt schon Gedanken ob man damit umgehen kann ... also ich kenne eine die möchte das machen kann aber kein Blut sehen und ist relativ sensibel....


Nein, ich denke, auch Gewohnheit ist etwas anderes. Aber ich denke, man macht sich, bevor man in eine solche Gruppe eintritt, schon Gedanken,
ob man damit umgehen kann. Also ich kenne eine,
die möchte das machen, kann aber kein Blut sehen und ist relativ sensibel.

Sorry, aber das ist ja grauenhaft.
Zuletzt geändert von Don Spekulatius am 05.06.2009, 20:46, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

05.06.2009, 20:47
Natürlich ist das eine Notarztindikation und das sollte man sicher nicht unterschätzen, aber solange nichts weiter passiert, denke ich, dass er das hinkriegen sollte. Letztendlich kann man außer der stabilen Seitenlage, RR und Puls messen und vll einem Güdeltubus als SanA nix machen. Außerdem wäre ja seine Kollegin im Flur vor dem Raum gewesen.
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

05.06.2009, 20:55
Original von sebbe1995
Natürlich ist das eine Notarztindikation und das sollte man sicher nicht unterschätzen, aber solange nichts weiter passiert, denke ich, dass er das hinkriegen sollte. Letztendlich kann man außer der stabilen Seitenlage, RR und Puls messen und vll einem Güdeltubus als SanA nix machen. Außerdem wäre ja seine Kollegin im Flur vor dem Raum gewesen.


Solange nichts passiert, kann der Bewusstlose auch ohne medizinische Betreuung bleiben. Das Problem ist nur, wenn etwas passiert, ist niemand da, der mit den Komplikationen umgehen kann. Und wenn Du selbst angibst, dass die möglichen Maßnahmen eines SanA doch sehr begrenzt sind, sollte dies doch eigentlich zu der Schlussfolgerung verleiten, dass er mit der Situation eben nicht klarkommt - oder?
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

05.06.2009, 20:58
Aber man muss eben auch überlegen, ob seine Kollegin mit ihren Mitteln (der Gleiche Rucksack!) viel mehr machen könnte. Und an unserer Schule ist es so, dass es nicht lange dauert, bis man vom Klassenraum auf dem Flur ist(wo ja seine Kollegin mit der 2. Patientin gewesen wäre) :D :D
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

05.06.2009, 21:00
ich weiß dass bei Bewusstlosigkeit Sache eines Notarztes ist, aber aber ich alleine komme mit der Situation genauso klar wie zusammen mit unserem ganzen SSD-Team weil wir alle kein NA sind!!!

und alles was zu zweit besser gegangen wäre, da hätte ich sie ja rufen können!!!

(so ich denke über das Thema habe ich genug geschrieben :] :P )

schönen Abend
Jens
13 Jahre / SSDler beim WEG in Büdingen SanA
ganz nach dem Motto "Je früher man anfängt, um so weiter kann man es bringen!!"

05.06.2009, 21:19
Original von Jens
ich weiß dass bei Bewusstlosigkeit Sache eines Notarztes ist, aber aber ich alleine komme mit der Situation genauso klar wie zusammen mit unserem ganzen SSD-Team weil wir alle kein NA sind!!!

Genau. Ihr kommt alle nicht damit klar.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

05.06.2009, 21:23
naja, es geht hier ja erstmal darum warum man nicht alleine behandeln sollte..

Meiner Meinung nach ist es schon besser mind. zu zweit bei einem Pat zu sein, ganz einfach damit falls einer - aus welchen gründen auch immer - ausfallen würde o.ä. noch jemand anderes vor Ort ist.

Dies ist meines Wissens auch in jeder HiOrg so (bitte korrigieren wenn nicht).

Und bei uns wird es so gehandhabt, wenn wir 2 patienten gleichzeitig und nur 2 sanis vor ort haben , wird eben noch mind. einer nachalarmiert.

Gruß
Zuletzt geändert von gorld am 05.06.2009, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.
Endlich EH! 04.05.2008!

06.06.2009, 13:05
Zu drei Dingen noch:

1.) Guedeltubus
Original von sebbe1995
Natürlich ist das eine Notarztindikation und das sollte man sicher nicht unterschätzen, aber solange nichts weiter passiert, denke ich, dass er das hinkriegen sollte. Letztendlich kann man außer der stabilen Seitenlage, RR und Puls messen und vll einem Güdeltubus als SanA nix machen. Außerdem wäre ja seine Kollegin im Flur vor dem Raum gewesen.


-> so ein Guedeltubus muss schon von seiner Größe her passen, man muss ihn sicher einführen können und sollte sich bewusst sein, dass ein Patient, u.U. durch den Guedeltubus ausgelöst auch das Erbrechen beginnen kann.

2.) ominöse Bewusstlosigkeit/ nicht-Ansprachefähigkeit/ Reflexe
Original von sebbe1995
(...)
C17H19NO3: Sieh geht alle 1-2 Wochen ins Uniklinikum Gießen und die finden nix. Mit den Reflexen war das eigenständige Schließen der Augenlieder und das Aufstellen der Füße gemeint. Der RD meinte, dass das bei ner klassischen Bewusstlosigkeit nicht gegeben wäre.
(...)

-> Das meint: geschlossene Augenlider und nicht umkippende angewinkelte Beine bei einem bewusstlosen Patienten, bei dem ein epileptischer Krampfanfall (diesmal ohne Muskelzuckungen) zur Diskussion steht. Dies sind Zeichen, die eher auf einen psychogenen (oder dissoziativen) Krampfanfall hindeuten - das ist jedoch keine Simulation, da die Patientin dies nicht willentlich steuern kann. Ein sehr weites, hochinteressantes Feld.
Ferner sind das KEINE Reflexe.

3.) Überforderung eines sehr jungen Sanitäters o. dgl.
Man kann in der Übung super fit sein, man kann auch solche oder andere Notfälle schon oft mitgemacht haben (z.B. als zweiter Assistent) - es ist etwas völlig anderes, wenn man plötzlich mehr Verantwortung hat oder gar auf sich allein gestellt ist. Solche Situationen - vor allem wenn sie mit einem (bleibenden) Schaden für den Patienten oder Dritte einhergehen, können den wenig Erfahrenen leicht überfordern - und wenn es nur ist, dass er/ sie sich Vorwürfe macht. Es ist sinnvoll, dass ein Erfahrenerer dabei ist, oder man mindestens zu zweit, dass man sich sicher ist, richtig gehandelt zu haben (Bestätigungsmöglichkeit). Selbst Hocherfahrene können in Situationen kommen, die sie überfordern (nicht umsonst ist die Posttraumatische Belastungsstörung eine sehr häufig anzutreffende seelische Erkrankug von Rettungsdienstmitarbeitern - inklusive aller Folgen!)

Grüße

C17

06.06.2009, 18:34
nacharlamieren wäre sinnvoll.
Bei uns dürfen aber nur die diensthabenden Sanis das Handy(offiziell, die meisten haben es trotzdem an) anhaben. Somit ist das Nachalarmieren nicht möglich.

Ich werde aber die Idee aufgreifen und versuch so 1-2 personen pro Tag mehr in den Dienstplan zu integrieren die rein theorethisch könnten, aber nur dann gerufen werden wenn sie noch zusätzlich gebraucht werden.
Danke an Gorld

schönen Abend
Jens
13 Jahre / SSDler beim WEG in Büdingen SanA
ganz nach dem Motto "Je früher man anfängt, um so weiter kann man es bringen!!"

06.06.2009, 19:30
@C17H19NO3:

1. Ich versteh noch nicht ganz, was du mir damit sagen willst. ?( ?(

2. Ich hab keine Ahnung was es ist. Auch die besten Ärzte in der Umgebung nicht. Sie versteht übrigens nicht, was man ihr erzählt, aber hört entfernet Stimmenmerkt. Sie spürt auch Schmerzen, kann aber natürlich nicht darauf reagieren. Der RA hat es Reflexe ganannt und hatte den Verdacht, dass sie simuliert.

3. Es sind ja nie Übungen. Natürlich wäre das alleine was anderes, als wenn ich noch einen neben mir hab, den ich -wenn ich es benötigen sollte- fragen kann. Die schlimmste bleibende Verletzung bei ihr war bis jetzt ein angeknackster Unterarm. Aber die Bestätigungsmöglichkeit stand ja vor der Tür und kümmerte sich um den anderen Patienten. Also könnte man sie schnell fragen.

mfg sebbe
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

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