Das seh ich im Großen und Ganzen auch so...
Ihr habt das FB wirklich gut abgearbeitet, alle wichtigen Aufgaben wurden erledigt. Dass ihr jetzt streng nach dem Traumamanagement-Schema ABCDE gegangen wärt, ist mir so jetzt nicht aufgefallen.
Aber man könnte es tatsächlich reininterpretieren... Erst Ansprechen und HWS-Immobilisation, dann Sauerstoff und hinterher der Bodycheck als orientierende Untersuchung. Das passt von der Reihenfolge her schon ins Schema rein.
Wärmeerhalt wäre je nach Wetterlage angebracht gewesen. Worauf man vielleicht auch achten sollte, ist, ob der Patientin vielleicht die Sonne direkt ins Gesicht scheint. Ich habe bei der letzten Übung, bei der ich als Darsteller war, festgestellt, dass das echt unangenehm ist. Von daher vielleicht auch mal an einen Sonnenschutz für die Patientin denken. In diesem konkreten Fall habe ich es einfach so gemacht, dass ich mich vor die Patientin gekniet habe, sodass sie mit dem Kopf in meinem Schatten lag.
Eure Patienten hatte sich bei ihrem Sturz drei Lendenwirbel gebrochen und eine Rippenprellung zugezogen. Daher war es eine gute Idee, keine weiteren Umlagerungsversuche zu machen, sondern lieber die Patientin in der vorgefundenen Lage zu stabilisieren und auf den Rettungsdienst zu warten. Ein Tipp noch dazu: Vielleicht findet sich ja noch etwas, was man ihr unter den Kopf legen kann. Dann muss nicht die ganze Zeit ein Helfer den Kopf halten, dabei kann man nämlich auch ganz schön lange Arme kriegen.
Hier aber auch noch ein Lob: Super, dass ihr daran gedacht habt, ihren Kopf zu stützen, solange sie auf der Seite liegt. Auch das wäre nämlich sonst echt unbequem für sie geworden.
Zum Schluss wollte ich dann noch ein bisschen was aus euch rauskitzeln. Auch, wenn ihr mit Sicherheit Recht damit habt, dass es Sache des RD ist, die Patientin dann auf die Vakuummatratze zu lagern, kann es ja nicht schaden, sich einfach mal Gedanken darüber zu machen, wie man diese Umlagerung gestalten könnte. Und Dank Sedierung und Analgesie mit Fentanyl war es dann später auch tatsächlich möglich, die Patientin schmerzfrei umzulagern.
(Ihr habt es vielleicht schon gemerkt: Wie viele meiner Fallbeispiele ist auch dieses einem realen Fall nachempfunden, den ich vor längerer Zeit einmal selbst im Dienst erlebt habe. Personen wurden allerdings verfremdet und auch die Behandlung und Diagnose stimmt nicht immer mit der des Realfalls überein, hätte aber auch so stattfinden können.)