Sturz vom Pferd (SanH & RS)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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20.05.2011, 19:51
Ich finde, dass wir gut gearbeitet haben und das das ABCDE Schema eingehalten wurde.

20.05.2011, 20:11
Ja ok, also an ein Schemahab ich mich jetzt nicht (bewusst) gehalten, das war eher so frei Schnauze...

Aber ok, also auf jeden Fall ein schönes Fallbeispiel. Ich denke, es lief soweit gut. Natürlich blöd, wenn der Chef aufm Klo ist, aber naja, es muss auch so gehen. Es hätte noch ein Wärmeerhalt kommen können (je nach Aussentemperatur) und ich hätte vll Maxi eher einbinden können, er hatte sehr wenig zu tun. Ansonsten denk ich lief's.
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

20.05.2011, 21:37
Das seh ich im Großen und Ganzen auch so...

Ihr habt das FB wirklich gut abgearbeitet, alle wichtigen Aufgaben wurden erledigt. Dass ihr jetzt streng nach dem Traumamanagement-Schema ABCDE gegangen wärt, ist mir so jetzt nicht aufgefallen.
Aber man könnte es tatsächlich reininterpretieren... Erst Ansprechen und HWS-Immobilisation, dann Sauerstoff und hinterher der Bodycheck als orientierende Untersuchung. Das passt von der Reihenfolge her schon ins Schema rein.

Wärmeerhalt wäre je nach Wetterlage angebracht gewesen. Worauf man vielleicht auch achten sollte, ist, ob der Patientin vielleicht die Sonne direkt ins Gesicht scheint. Ich habe bei der letzten Übung, bei der ich als Darsteller war, festgestellt, dass das echt unangenehm ist. Von daher vielleicht auch mal an einen Sonnenschutz für die Patientin denken. In diesem konkreten Fall habe ich es einfach so gemacht, dass ich mich vor die Patientin gekniet habe, sodass sie mit dem Kopf in meinem Schatten lag.

Eure Patienten hatte sich bei ihrem Sturz drei Lendenwirbel gebrochen und eine Rippenprellung zugezogen. Daher war es eine gute Idee, keine weiteren Umlagerungsversuche zu machen, sondern lieber die Patientin in der vorgefundenen Lage zu stabilisieren und auf den Rettungsdienst zu warten. Ein Tipp noch dazu: Vielleicht findet sich ja noch etwas, was man ihr unter den Kopf legen kann. Dann muss nicht die ganze Zeit ein Helfer den Kopf halten, dabei kann man nämlich auch ganz schön lange Arme kriegen. ;) Hier aber auch noch ein Lob: Super, dass ihr daran gedacht habt, ihren Kopf zu stützen, solange sie auf der Seite liegt. Auch das wäre nämlich sonst echt unbequem für sie geworden.

Zum Schluss wollte ich dann noch ein bisschen was aus euch rauskitzeln. Auch, wenn ihr mit Sicherheit Recht damit habt, dass es Sache des RD ist, die Patientin dann auf die Vakuummatratze zu lagern, kann es ja nicht schaden, sich einfach mal Gedanken darüber zu machen, wie man diese Umlagerung gestalten könnte. Und Dank Sedierung und Analgesie mit Fentanyl war es dann später auch tatsächlich möglich, die Patientin schmerzfrei umzulagern.

(Ihr habt es vielleicht schon gemerkt: Wie viele meiner Fallbeispiele ist auch dieses einem realen Fall nachempfunden, den ich vor längerer Zeit einmal selbst im Dienst erlebt habe. Personen wurden allerdings verfremdet und auch die Behandlung und Diagnose stimmt nicht immer mit der des Realfalls überein, hätte aber auch so stattfinden können.)

21.05.2011, 11:11
*hüstel* Buschi.... grün = 18G ... ;)

21 ist irgendwas obskures zwischen Rosa und Blau, ich glaub dieses weiß-rosa-Kombidingens.
Oder..öhm...nee, der hat nicht wirklich n Butterfly gelegt??
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

21.05.2011, 11:30
Das kommt davon, wenn man diesen britischen Kram hier übernimmt. Jeder in D weiß, wass ein Millimeter ist, aber kaum einer, was denn nun ein Gage darstellen soll. (Wer weiß es denn? Googeln gilt nicht). Daher ist es unlogisch und verwirrend, solche Maßangaben zu übernehmen.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

21.05.2011, 12:37
Zum Eigenschutz:

Pferde würd ich wegführen lassen, bevor Fahrzeuge möglicherweise mit SoSi anfahren, auch wenn sie gehalten werden, wäre mir das Risiko von mehreren Pferden auf der Wiese, auf der behandelt wird, zu groß. Die Schei**viecher reagieren oft so, wie sie es nicht sollen.

Ansonsten:

Helm:
sollte natürlcih vor Anlage der HWS-Schiene abgenommen werden. Hier wohl nicht erfolgt ("Sie trägt nach wie vor Reitjacke und Helm."). Nicht nur, dass das Gewicht des Helmes zusätzlich die HWS belastet kommt natürlich dazu, dass die Begurtung die Funktion der Schiene stört bzw. die Schiene u.u. zum Absetzen des Helmes wieder geöffnet werden muss.

Gauge:
Ich kenne zwei Erklärungen - aber davon ist keine explizid britisch. Die eine ist, dass es aus der Drahtfertigung stammt - und die G-Zahl die Anzahl angibt, wie oft ein Draht durch eine Streckmaschine gezogen wurde - mit jedem weiteren Durchgang wird er dünner (somit je kleinerer Durchmesser in mm, umso höher die Gauge-Zahl), die andere, dass es aus der Schrot-Kapsel-Fertigung kommt und angibt, wie viele Schrot-Kugeln auf den Boden der Kapsel passen - auch hier, je kleiner die Kugel umso mehr passen rein - da teilweise (Hagelschrot) auch gehackte Bleidrähte genommen wurden, lässt sich diese Erklärung auch auf die Drahterklärung zurückführen.

21.05.2011, 13:51
Original von Markus
Gauge:
Ich kenne zwei Erklärungen - aber davon ist keine explizid britisch. Die eine ist, dass es aus der Drahtfertigung stammt - und die G-Zahl die Anzahl angibt, wie oft ein Draht durch eine Streckmaschine gezogen wurde - mit jedem weiteren Durchgang wird er dünner (somit je kleinerer Durchmesser in mm, umso höher die Gauge-Zahl), die andere, dass es aus der Schrot-Kapsel-Fertigung kommt und angibt, wie viele Schrot-Kugeln auf den Boden der Kapsel passen - auch hier, je kleiner die Kugel umso mehr passen rein - da teilweise (Hagelschrot) auch gehackte Bleidrähte genommen wurden, lässt sich diese Erklärung auch auf die Drahterklärung zurückführen.

Ähhmm..... hier muss man unterscheiden zwischen Gage und Gauge. Ersteres beschreibt in der Tat die Häufigkeit, die ein bestimmtes Werkzeug über einen Draht rollt. Letzteres beschreibt die Anzahl an kalibergleichen Kugeln, die man aus einem britischen Pfund Blei gießen kann. Also - letztlich beides kompletter Käse. Jeder weiß, was ein Millimeter ist - dann brauchen wir keine irgendwie konstruierten Ersatzgrößen. Und selbstverstädlich sind solche Größen explizit britisch. Kein anderes Volk würde sich sowas einfallen lassen. :D
Zuletzt geändert von Don Spekulatius am 21.05.2011, 13:53, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

22.05.2011, 13:57
Original von GeKue
*hüstel* Buschi.... grün = 18G ... ;)


Natürlich, 18G. Danke, Gerrit! ;)

Vielen Dank auch an Markus wegen der Hinweise bezüglich Eigenschutz und Helm. Daran hab ich bei meiner Manöverkritik jetzt nicht gedacht, im Realfall natürlich schon.

25.05.2011, 16:39
Was mich hier irritiert hat: Wieso die Seitenlage? Dachte die Person sei ansprechbar?
Zuletzt geändert von Gast am 26.05.2011, 00:11, insgesamt 3-mal geändert.

25.05.2011, 16:49
Sie lag auf der Seite und konnt nicht umgelagert werden, da sie stärkste Scmerzen an der WS hatte.

25.05.2011, 22:45
Weil die Patientin sich nunmal entschieden hatte, sich auf der Seite liegend zusammenzukrümmen. ;)

26.05.2011, 00:12
Achso, hier ist also nicht die seitenlage gemeint, sondern, dass die Patientin auf der Seite liegt.

27.08.2011, 14:31
So, auf die Gefahr hin, dass ich gesteinigt werde, weil ich einen 3 Monate alten Thread ausgrabe (ich böser ^^)...

Hätte man im Notruf nicht noch die stärksten Schmerzen beim umlagern (die vorher bekannt waren) erwähnen sollen?
Bestellt wurde ja nur ein RTW und soweit mit bekannt ist ein WS Trauma keine NA-Indikation...

Es hätte also auch sehr gut nur ein RTW kommen können und ein NA zur Analgosedierung nachbestellt werden müssen, oder?

Naja, is ne Kleinigkeit...
Mein Verein: DLRG
Meine Ausbildung: Sanitäter und Wasserretter

27.08.2011, 17:30
Nein, dieses Mal wirst du nicht gesteinigt. Lege ich jetzt so fest. :P

Ich hätte jetzt spontan gesagt, dass eine WS-Verletzung durchaus eine NA-Indikation ist. Aber leider liegt mir der NA-Indikationskatalog unseres Kreises grade nicht vor.

Im Realfall haben wir einfach RTW+NEF bestellt und die KLSt hat anstandslos geliefert... ;)

27.08.2011, 17:37
ok...

ich meine mich nur an irgendeinen Beitrag von Don dazu zu erinnern, der NAs bei WS verletzung für sinnlos hielt (glaube ich).
Zuletzt geändert von Zeuschen am 27.08.2011, 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
Mein Verein: DLRG
Meine Ausbildung: Sanitäter und Wasserretter

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