Modultaschen oder offenes Trennstegsystem???

Tasche, Rucksack oder Koffer? AED ja oder nein? Ist eine Trage wirklich notwendig? Dienstkleidung? Warnwesten? Wo einkaufen? Alle diese Fragen und alles Weitere, was mit eurer Ausrüstung zu tun hat, findet hier Platz!

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14.10.2010, 10:37
Egal ob Koffer, Taschen oder Rucksäcke - Wie bringt ihr euer Matarial unter?
Habt ihr euer Material "offen" im Transportbehältnis, ggf durch Trennstege getrennt oder habt ihr euer Material in Modultaschen verstaut?
Was seht ihr als vorteilhafter???

Gruß
abgesoffen
Zuletzt geändert von abgesoffen am 14.10.2010, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Tauchen - Klettern - Geocaching - Feuerwehr

14.10.2010, 11:58
Mein persönlicher Favorit sind Modultaschen. Diese werden auch bei uns bei der DLRG, im DRK, beim MHD und im RD verwendet. Auch im SSD nutzen wir Modultaschen.

Sie haben den dicken Vorteil, dass erstens nur die Sachen schmutzig werden können, die in der Modultasche sind, mit der man gerade arbeitet und dass zweitens die Modultaschen auch herausgenommen werden können und man sich dann direkt am Patienten daraus bedienen kann, was sehr praktisch ist bei mehreren Patienten oder beengenden Verhältnissen.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

14.10.2010, 12:37
Ich bevorzuge eine Mischung aus beidem.

Große Dinge wie Beatmungsbeutel, Absaugpumpe u.Ä. liegen offen rum, Kleinkram wie Verbandmaterial befindet sich in einer Modultasche, Dinge wie Larynxtubus, Blockerspritze und Xylokaingel sind thematisch zusammengefasst in einer Modultasche.

14.10.2010, 13:25
Ich als Angehöriger der "Generation Ulmer" sehe das mit den Modultaschen eher skepisch.

Früher, als die (Ulmer-Koffer-) Welt noch in Ordnung war, lag das Material, durch ein gutes Trennsteg-System organisiert, immer übersichtlich und direkt zugriffsbereit. Teilweise dauert es nun wesentlich länger, an das Material heranzukommen, gerade, wenn mehrere Taschen geöffnet werden müssen.

Bei den Modultaschen habe ich vor allen hygienische Bedenken. Alle Leute mussen sie mit Siffhänden anpatschen, um sie zu öffnen und den Inhalt herauszunehmen. Wie oft werden sie desinfizierend gewaschen? Richtig: Nie!

Inzwischen haben die Modultaschen auch bei uns EInzug gehalten, da ahndhabe ich das persönlich eher wie Buschi.

Übrigens gibt es für die Intubation ganz tolle, komplette Modultaschen von dem Hersteller mit den drei großen Buchstaben!
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 14.10.2010, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

14.10.2010, 15:06
Ich bin eher ein Gegner von Modultaschen, da man vor allem wenn man unterschiedliches braucht immer diese, jene und auch noch selle Tasche öffnen muss!
Wir haben ein Trennstegsystem, kombiniert mit einem großen Fach in dem Modultaschen für einige Dinge und der Kram, der relativ groß ist drinlagern.
Über Hygene bei Modultaschen gar nicht zu reden...
Retter auf dem Weg zur Erfahrung!

14.10.2010, 19:38
Ich zitiere mal einen meiner Beiträge von vor 9 monaten:

Ich würde Modultaschen nur für Vorgänge nutzen, bei denen man zur Durchführung mehrere Dinge braucht - das ist vor allem Verbandmaterial und Zugangsset, ggf. noch Atemwegssicherung.
Alles andere sind eh größere Objekte, die offen besser liegen können.
Letztendlich ist es eine Abwägegeschichte:
Für Modultaschen spricht: Bündelung von Kleinmaterial -> Übersichtlichkeit und Zeitgewinn, einfaches Weitergeben von Materialien

Gegen Modultaschen spricht: Zeitverlust (gerade, wenn Großteile dort reingetan werden - z.B. Absaugpumpe oder Beatmungsbeutel), Kontamination (man hat nicht nur die Geräte ansich, sondern auch diverse Täschchen mit z.B. blutigen Fingern angepackt), Trennung von wichtigen Dingen (z.B. Absaugpumpe offen, Absaugkatheter in Modultasche - hier kann man besser zwei Katheter einfach stumpf um die Pumpe wickeln.)

Dann gibt es noch viele hausgemachte Probleme, die einfach mit Nachdenken zu verbessern gewesen wären: bescheuert finde ich solche Packweisen, wenn man für eine Versorgung gleich den Inhalt von 3 Modultaschen braucht - beispielsweise eine für Wundauflagen (Kompressen, Verbandtuch), eine andere für Fixiermaterial (Pflaster, Wickel) und eine Dritte für Zubehör wie Schere, Handschuhe, Rettungsdecke ..... - da verstehe ich dann nicht, warum man nicht drei gleichartige Täschchen packt, die dann jeweils zur vollständigen Wundversorgung (Schere, Handschuhe, zwei Kompressen, ein Verbandtuch, zwei Verbandpäckchen, ein Dreiecktuch, einige Pflaster, Rettungsdecke) reichen - so arbeitet man nur aus einer Tasche (versaut somit nur eine), das Auffüllen geht schneller, und man hat mehrere gleichartige SEts, die dann bei zwei Verletzten auch ein eigenständiges Arbeiten aus einem Täschchen ermöglichen...

Beispiel:
Grün, Samsplint und Idealbinden
Gelb, Sofort-Kälte-Packs

sowas meine ich hier: für die Versorgung einer stumpfen Verletzung braucht man Binde, Knackeis, evt. Schiene - warum werden dann nicht zwei gleiche Sets gepackt, die jeweils alles enthalten....


Kann vielleicht jemand in einer Freistunde ein paar Bilderchen von dem ganzen Kram machen?

Ja ein Bild ist angehängt - zeigt einen Wasserkuppe mit Trennstegen - als Gegenbeispiel zu überfrachteten Lösungen mit Modultaschen, alles ist griffbereit, liegt thematisch zusammen (Z.B. Beutel, Masken, Guedel in einem Fach). Und zeigt auch eine schöne, Preiswerte und sehr effektive Alternative zu Modultaschen - und zwar http://www.toppits.de/detail_d1_produkt_de,870,538.html stabile Gefrierbeutel mit Reißverschluss... Kostet so gut wie nix und passt z.B. komplettes Zubehör für Zugang, oder einfache Wundversorgung rein...

Bild

14.10.2010, 20:15
Na ja, besonders übersichtlich ist das für mich auch nicht... :D

Warum flattern die Zugänge denn so darin rum, wenn man doch eine schöne Mitteltrennwand hat?
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 14.10.2010, 20:17, insgesamt 1-mal geändert.
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14.10.2010, 21:15
Original von Hajo Behrendt
Na ja, besonders übersichtlich ist das für mich auch nicht... :D

Warum flattern die Zugänge denn so darin rum, wenn man doch eine schöne Mitteltrennwand hat?


weil die inner Modultasche sind
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

14.10.2010, 22:22
Ja, aber warum packt man so etwas in eine umständliche Modultasche, während die Mitteltrennwand der Wasserkuppe-Serie speziell für die Aufnahme von Venenzugängen und Zubehör gefertigt ist. Da brauche ich doch nicht extra eine Modultasche, die hier andere wichtige Ausrüstungsteile verdeckt.

Im Rahmen der Ausbildung nutze ich einen Wasserkuppe III als Kreislauf-Rucksack. Hier habe ich das Zubehör, welches man immer braucht, außen in die Seitentaschen verlastet. Um jetzt z.B. Blutdruck zu messen, den Blutzucker zu bestimmen, Handschuhe anzuziehen oder eine erste Wundversorgung vorzunehmen, muss ich den Rucksack an sich gar nicht öffnen.

Ich verstehe hier im Bild nicht, warum auch diagnostisches Material ins Hauptfach mit reingestopft wird. Daurch wirkt diese Beispielabbildung doch sehr, na ja, "überlastet"... :)
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14.10.2010, 22:35
Original von Hajo Behrendt
Ja, aber warum packt man so etwas in eine umständliche Modultasche, während die Mitteltrennwand der Wasserkuppe-Serie speziell für die Aufnahme von Venenzugängen und Zubehör gefertigt ist. Da brauche ich doch nicht extra eine Modultasche, die hier andere wichtige Ausrüstungsteile verdeckt.


Man kann die Tasche beiseite legen, dann verdeckt es nicht.
Wenn der Rucksack nicht direkt neben dem Patienten liegt, und jmd. Zugangsmat. anreichen soll, kann er einfach das Modul weiterreichen.
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- Heino

15.10.2010, 07:54
Die Idee mit den wiederverschließbaren toppits-Beuteln ist nicht schlecht. Eine kostengünstige Alternative.
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Tauchen - Klettern - Geocaching - Feuerwehr

15.10.2010, 08:21
Original von M1k3

Wenn der Rucksack nicht direkt neben dem Patienten liegt, und jmd. Zugangsmat. anreichen soll, kann er einfach das Modul weiterreichen.



Dann sollte man aber auch ALLES für die Anlage eines Venenzugangs Notwendige in diese Modultasche packen, sprich z.B.:

- Venenverweilkanülen (je 1 rosa/grün/orange)
- 2 Fixiersets
- Heftpflasterrolle
- Stauschlauch / BOA-Band (r)
- Alkoholtupfer oder Sprühdesinfektion
- Zellstofftupfer
- Monovetten (r)
- Infusionssystem
- Spitzabwurf
- BZ-Sticks

Nur VVKs da rein zu packen ist dann doch sinnbefreit...
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15.10.2010, 11:21
Also ich habe einen Rucksack und das so gelöst:

2x Modultaschen mit Verband (2 Verbandpäckchen, 4 Mullbinden, 1 Dreiecktuch, 1 Rettungsdecke, unsterile Kompressen, 1 Taperolle, 1 Schere, 1 paar Handschuhe, WSV, 4 Kompressen)

Ein paar weitere Kompressen und Mullbinden, sowie Material für einen Druckverband habe ich in Seitenfächern.

1x Immobilisation ( 3x Quickfix, Mullbinden, Spatel, Dreiecktuch)

1x Sportverletzung (4 Bandagen)

1x Absaugung (Pumpe und einige Katheter)

Den Rest wie Diagnostikmaterial, Handschuhe und Beatmungskram habe ich in den Seitenfächern, bzw. im Hauptfach offen für einen schnellen Zugriff liegen.
Zuletzt geändert von 19222 am 15.10.2010, 11:23, insgesamt 1-mal geändert.
MfG Max :)

14 Jahre, Sanitätshelfer und JFler

15.10.2010, 12:30
Früher hatte ich den Großteil des Materials in Mudultaschen verstaut. Hatte in meinen Augen den großen Vorteil, daß das Material selbst bei geöffnetem Rucksack wenn die Außenbedingungen nicht optimal waren trotzdem noch geschützt waren.
Durch eine Erweiterung des mitgeführten Materials ging diese Aufteilung nicht mehr. Somit blieben nur die metallisierten Verbände/Hydrogelverbände, Coolpacks, Infektionsschuhtzhandschuhe (2 Größen), RR + Stethoskop und Baby-Beatmungsbeutel incl. Zbh. in Modultaschen.

Letztere 3 Taschen sind im Hauptfach untergebracht. Und da in dem Rucksack kein Trennstegsystem eingebaut werden kann (ohne größere Näharbeiten) diesen die Taschen als Trenneinrichtung.

Mittlerweile muß ich sagen, ich bin von der 100%igen Modultaschenverpackerei abgekommen, Aber eine Ergändung bzw. Mischung kann vorteilhaft sein.
Zuletzt geändert von abgesoffen am 15.10.2010, 12:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Tauchen - Klettern - Geocaching - Feuerwehr

15.10.2010, 19:00
@ Hajo:
interessant, welche (größtenteils) falschen Rückschlüsse du aus einem einzigen Bild ziehst, ohne dir nen vollständiges Bild zu machen.

Ansich habe ich das Bild nur gepostet, um mal Trennstege im Wasserkuppe zu zeigen.

Zu deinen Anmerkungen:
Ja, aber warum packt man so etwas in eine umständliche Modultasche, während die Mitteltrennwand der Wasserkuppe-Serie speziell für die Aufnahme von Venenzugängen und Zubehör gefertigt ist. Da brauche ich doch nicht extra eine Modultasche, die hier andere wichtige Ausrüstungsteile verdeckt.

Naja, unter der Modultasche liegt nur die Absaugpumpe - diese ist zum ersten immer zu erkennen, zum anderen ist der Ziplocbeutel nur lose aufgelegt, d.h. wenn ich die Pumpe entnehme, fällt er sogar runter, da nicht festgeklettet ect. Von "wichtigem verdecken" kann daher eher nicht die Rede sein.

Die Mitteltrennwand enthält auch ein Zugangsset, neben einigen anderen Ausrüstungsgegenständen:
Bild


Im Rahmen der Ausbildung nutze ich einen Wasserkuppe III als Kreislauf-Rucksack. Hier habe ich das Zubehör, welches man immer braucht, außen in die Seitentaschen verlastet. Um jetzt z.B. Blutdruck zu messen, den Blutzucker zu bestimmen, Handschuhe anzuziehen oder eine erste Wundversorgung vorzunehmen, muss ich den Rucksack an sich gar nicht öffnen. Ich verstehe hier im Bild nicht, warum auch diagnostisches Material ins Hauptfach mit reingestopft wird. Daurch wirkt diese Beispielabbildung doch sehr, na ja, "überlastet"...
Naja, auch eine Methode, um einen Rucksack zu packen.

Ich finde es aber besser, dass bei einem Akutfall nur ein Reißverschluss (Hauptfach) geöffnet muss, um dann erst mal arbeiten zu können (Beatmung, Absaugung, Diagnostik, Blutstillung ...), daher enthält das Hauptfach neben den Großteilen eben auch RR-Gerät, Handschuhe und ein wenig Verbandmaterial, um zumindest einen Druckverband anlegen zu können.
Der Rucksack (WK II ST) hat in den Außentaschen Verbandmaterial, SamSplint, Knackeis und weitere Handschuhe, Händedesinfektionsmittel. So können Bagatellverletzungen auch ohne Öffnen des Hauptfaches versorgt werden, wenn man dann noch Blutdruck messen will, hat man ja bei den Patienten zeit und es macht nichts, wenn man dann kurz das Hauptfach öffnen muss. Sorum ist es mir lieber, als wenn ich bei einem Notfall sowohl ans Hauptfach muss, als auch Material aus Seitentaschen brauche.

Nur VVKs da rein zu packen ist dann doch sinnbefreit...

absolute Zustimmung, daher enthält die Tüte quasi das gleiche Material wie an der Trennwand, Viggos, 2 Braunülenplfaster, 2 Kompressen, Stauer, Desinfektion, 10 ml NaCl 0,9 und 3-Wegehahn mit Verlängerung. wenn du das Bildchen nochmal anschaust, kannst du unter der 14er Kanüle den boden der Desinfektionsmittelflasche , etwa in Höhe der 16er den roten Druck der Viggopflaster erahnen.
Das einzige, was da halt fehlt, ist ein Abwurf - der ist aus Platzgründen nur einmal im Rucksack vorhanden.

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