Hilfe! Unser SSD zerfällt!

[sanifresssack]

Original von Hajo Behrendt
Also, in allen Schulen, in denen ich bisher im SSD bzw. der notfallmedizinischen Versorgung tätig war, hatte eine Notfallversorgung immer Priorität vor dem laufenden Schulbetrieb.

Ich weiß allerdings, dass es da Schulen (bzw. Schulleiter) gibt, die da anderer Meinung sind.

Diese Situation trifft auf uns zu, z. B. hatten wir neulich einen Pat,, als wir ins Zimmer wollten (ihr war schlecht, RR 180/110, Puls bei 50 ur,st), hat uns glatt unsere Direktorin nicht an unser Material und an die Liege gelassen, weil sie gerade ein Gespräch mit einer Mutter geführt hat!
Wir hatten unsere Tasche schon dabei, aber ein Teil wie Decken.. lagert immer dort im Schrank!
So eine blö... Ku....!
Es gibt einfach Sachen, die gibt es nicht!

[Gerd]

Original von sanifresssack
So eine blö... Ku....!

Gut, das ist ein Problem, welches man anschließend (!) im Gespräch klären sollte. Versetzte dich bitte einmal in die Position deiner Schulleiterin.

Deine respektlose Äußerung (s.o.) - auch wenn es nur in diesem Form ist - lässt mich befürchten, dass eure Kommunikation im wirklichen Leben auch nicht gerade von gegenseitigem Respekt geprägt sein könnte.

Dann sind natürlich Probleme vorprogrammiert.

Viele Grüße

Gerd

[sanifresssack]

Naja, ich benehme mich so wie anderen Leuten gegenüber auch, erkläre ihr zum Beispiel, was für unseren SSD wichtig wäre, halte die normalen Regeln für das Miteinander ein, aber sie hat einige Probleme, die immer ich abbekomme, weil ich nicht SSD-Leitung bin!

[Gerd]

Kommunikationsstörungen können auf unterschiedlichen Ebenen bestehen. Das muss nicht immer die Sachebene sein, ebenso wichtig ist die Beziehungsbene.

Dazu ist es wichtig, dem Gegenüber eine positive und wertschätzende Grundhaltung zu haben.

Versetze dich doch mal in die Position deiner Schulleiterin: Da kommt - während eines Elterngesprächs - eine Schülerin in das Spechzimmer und stört ein wichtiges Gespräch. Nun muss die Schulleiterin in kurzer Zeit entscheiden, was sie zulässt. Wahrscheinlich war sie sehr überrascht, sonst hätte Sie das den Eltern auch erklären können. Die Entscheidung - KEINE STÖRUNG - wird in sehr kurzer Zeit getroffen. Eine sinnvolle Diskussion ist in solchen Situationen nicht möglich. Das Problem muss daher anschließend geklärt werden.

Nun zum anderen Problem:
Wenn es eine SSD-Leitung gibt, ist die Schulleiterin gut beraten, nicht über den Kopf der Leitung zu entscheiden. Sie kann daher deinen Wünschen nicht folgen, ohne gegen die Leitung zu handeln. Dann wäre ein Konflikt vorprogrammiert.

Die Sachprobleme werden also nicht gelöst, bevor nicht die Beziehungsprobleme - innerhalb des SSD und zwischen SSD und Schule (Stichwort: Betreuungslehrer) geklärt sind.

Wichtig ist auch, solche Probleme nicht zwischen Tür und Angel zu lösen. Vielleicht ist es ja sinnvoll, sich mal einen Gesprächstermin geben zu lassen.

Ziel könnte sein, zunächst die strukturellen Probleme anzusprechen. Hier sollten (möglichst) keine Forderungen gestellt werden.

Ohne Unterstützung durch eine Lehrkraft und die Schulleitung werden sich diese Probleme nicht lösen lassen.

Wichtig ist auch mögliche Unterstützer/-innen zu gewinnen (HiOrg, Schüler, Lehrer, Schülervertretung ...).

Ich hoffe, diese Überlegungen helfen dir vielleicht weiter.

Gruß

Gerd

[sanifresssack]

Meine SSD-Leitung sieht keinen Grund einer Veränderung, und wenn es so weiter geht, gibt es unseren SSD nächstes Jahr nicht mehr!!!
Wie soll ich das den zulassen, wo der zum Einen schon immer wieder wirklich benötigt wird, und es mir zum Anderen sehr viel Spaß macht???

[Onkel Juergen]

Na ja, es gab ja Zeiten wo kein Mensch auch nur annähernd an die Einrichtung eines Schulsanitätsdienstes gedacht hat. Und es lief auch und wie man sieht, hat die Menschheit diese düsteren Zeiten von mangelnder " Notfallversorgung " auch überlebt .

Aber mal im Ernst : bei euch an der Schule hapert es ganz gewaltig an Verständnis für die Sache, Kooperation und Gesprächsbereitschaft. Diese Dinge müssten erstmal ins positive wandern bevor man an ein Weiterführen des SsanD überhaupt denken kann. Und Karin, reib dich da nicht auf - es gibt wichtigere Dinge für dich an der Schule und wenn man es halt nicht für nötig hält, den SsanD aufrecht zu erhalten,dann stirbt er eben - auch egal. Du kannst dich auch anderswo nützlich einbringen wenn du unbedingt dabei bleiben möchtest und Spaß an der Sache hast

Und nun genieße erstmal deinen Urlaub bei viel Sand, grauem Himmel und Wolken, Seehunden und gaaaanz viel Wind ...

Gruß Jürgen

[sanifresssack]

Jaaaaaaaaaaaaaaa!
Ganz viele graue Wolken, Wiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnd, Regen???
Des wird ein Traumurlaub!

[Onkel Juergen]

... wieso schreibst du hier, ich denke du bist schon lange im ersehnten Urlaub ...

[sanifresssack]

Laptop!
Keine Ahnung,, ob ich den nochmal benutzen darf, aber momentan tu ich es!
Blöd ist nur, dass die Fahrt so langweilig ist!

[sanifresssack]

Edit

[sanifresssack]

Aktualisierung:

Aus Mangel an Personal, Rückhalt der Direktion und des Kollegiums, einem nicht erfüllten Mindestmaß an Ausstattung und diversen Problemen mit Mitschülern, die über die Mitglieder des SSD herziehen ist er bis auf weiteres offiziell geschlossen und die Übungstreffen finden nur noch inoffiziell einmal im Monat statt jede Woche statt.

Ich habe gestern erfahren, dass mein SSD zu ist.

[Carina]

Och neeeee, oder? Was ein scheiß....

[Hajo Behrendt]

Das ist natürlich Schade.

Vielleicht hilft es, wenn ihr einige (einflussreiche) Eltern mobilisieren könnt, die der Schulleitung mal ein bisschen auf den Zahn fühlen, warum ein so gutes Projekt jetzt seitens der Schulleitung eingestellt wird, und Druck machen, dass man eine Lösung findet.

Wie viele aktive Mitgleider habt ihr denn noch? Prinzipiell reichen für einen SSD doch vier bis fünf zuverlässige Leute...
Wenn ihr die noch habt (und euch inoffiziell weitertrefft) kann der Personalmangel-Faktor doch nicht so gravierend sein.

[Carina]

ICh glaub wenn die Schulleitung eine derartige Entscheidung getroffen hat, dann wird es sehr sehr schwer das wieder rückgängig zu machen. Den ein Schulleiter der da voll dahintersteht, löst den SSD nicht einfach so auf

[Hajo Behrendt]

Mit dem nötigen Druck geht alles.

Wenn die Zeichen schon so auf Konfrontation stehen, kann man ja auch mal darüber berichten (lassen), wie wenig Anliegen und Inititiven, die von Schülern ausgehen, an eurer Schule beachtet, sondern von der Schulleitung mit Füßen getreten werden.

Kann dann sehr unangenehm werden.

Bei uns in SH gab es gerade so einen Fall:
Da wurde im Rahmen einer Projektwoche (Mittelalter) für Schüler der fünften und sechsten Klasse vorgeführt, wie "damals" Tiere geschlachtet wurden.

EIn ortsansässiger Landwirt hat dann vor den Augen der Kinder ein (Schul-)kaninchen geschlachtet und ausgenommen, die Schüler sollten das Tier im Anschluss verzehren.

Natürlich gab es da jede Menge Protest von den Schülern (u.a. auch Unterschriftenlisten), die das Tier retten wollten.

Die Projektverantwortlichen haben aber nicht darauf reagiert und das Tier trotzdem töten lassen.

Das ganze wurde dann publik und beschäftigt unsere Tagespresse. Weniger wegen den (fragwürdigen) Unterrichtsmethoden und dem Tier ansich, sondern vielmehr, weil der Wunsch bzw. Bedenken der Schüler nicht ernstgenommen wurden und demokratische Entscheidungsfindung behindert bzw. nicht ermöglicht wurde.

Was meint ihr, wie lieb der Bürgermeister (Schulträger) und das Ministerium den verantwortlichen Schulleiter noch haben... Bei der Publicity...

Im übertragenden Sinn ist das scheinbar auch an eurer Schule der Fall.

Da musste man dann ansetzen. Also, sammelt fleißig Befürworter-Stimmen und protestiert lautstark.

Mit Sicherheit hat euch die Rektorin danach auch nicht lieber, steht aber im Zugzwang, weil sie Druck von Außen kriegt.