Sanitäts - Quiz

Hier kann über alle Maßnahmen von der Ersten Hilfe bis zur klinischen Behandlung diskutiert werden.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Erste Hilfe und Notfallmedizin

15.05.2010, 21:03
Welche Schockarten unterscheidet man?

15.05.2010, 21:19
Zur Intubation:
Die Klemme schleppt sich seit Jahrzehnten durch die Lehrbücher - letztendlich ist sie ein Relikt aus Zeiten, wo die Schlauchleitung zum Cuff noch nicht mit einem selbstschließenden Ventil versehen war. Da war nach dem Blocken notwendig, dass diese Schlauchleitung abgeklemmt wurde, dann konnte die Leitung mit einem Stöpsel verschlossen werden.

Edit:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/82/Ballondarmrohr-1.jpg/800px-Ballondarmrohr-1.jpg
so sahen früher auch Endotrachealtuben aus (dann halt mit entsprechend anders geformtem Ende) - und es wird einem klar, warum man damals die Klemme brauchte - es wurde geblockt, dann abgeklemmt und dann erst die Spritze abgezogen und verstöpselt. Dafür war halt zwischen Kontrollballon und Ende noch einige cm Schlauch vorhanden. Heutzutage ist die Klemme zur Intubation absoluter Quatsch.
Leider habe ich kein Foto von einem Tubus im Internet gefunden - die sind halt absolut out, offenbar gibt es in gewissen kreisen aber noch Interesse an den Rotgummi-Kathetern und Darmrohren, da findet man noch Bilder... ;-)

Ansonsten ist es bei solchen Aufzählungen durchaus üblich (und wird im Leben auch so gehandhabt), dass ein kleinerer Tubus auch noch mit auftaucht.
Dazu ergeben sich noch regionale Unterschiede - Beißkeil oder Güdeltubus sind nicht notwendig, wenn man einen Tubushalter mit integriertem Beißschutz (z.B. Thomas Tube Holder) nutzt. In sehr vielen Bereichen wird bei Notfallintubationen IMMER mit Führungsstab gearbeitet und dieser auch schon in den Tubus eingeführt - einfach weil es die Chance auf eine erfolgreiche Intubation erhöht. Der Führungsstab muss aber auf jeden Fall mit Gleitmittel behandelt werden, sonst besteht nach Intubation die Gefahr, ihn nur mit großer Kraftanstrengung und entsprechender Extubationsgefahr herauszubekommen. Daher gefällt mir das "evtl. Führungsstab" nicht wirklich, da ich bei Diskussionen hier einfach immer von einer Notfallsituation, nicht von einer elektiven Einleitung im Saal ausgehe (wo aber natürlich auch ein Stab griffbereit, aber nicht grundsätzlich im ersten Anlauf genutzt wird).

Ein, wie ich finde, sehr dicker Fehler ist noch unterlaufen - etwas sehr wichtiges fehlt noch!
Zuletzt geändert von Markus am 16.05.2010, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.

15.05.2010, 21:30
Willst du auf die Prä-Oxygenierung und damit verbunden die Maske für den Beatmungsbeutel hinaus? Mir fällt nämlich beim besten Willen nichts mehr ein...
Im entferntesten Sinne noch Kapnometrie oder die Assistenz bei der Anlage eines venösen Zuganges zur Herstellung einer Narkose...?

15.05.2010, 21:40
Mir fällt neben den genannten Dingen auch höchstens noch das O2-Reservoir ein.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

15.05.2010, 21:43
Original von Tone Bone
Im entferntesten Sinne noch Kapnometrie oder die Assistenz bei der Anlage eines venösen Zuganges zur Herstellung einer Narkose...?

Jepp - Kapnometrie!

Eines der wenigen wirklich beweisenden Mittel für die korrekte Tubuslage. Das Stethoskop gaukelt unter Umständen falsche Sicherheit vor oder ist aufgrund lauter Umgebungsgeräusche überhaupt nicht nutzbar.

Wer sich eingehender damit beschäftigen will:
http://www.cirs-notfallmedizin.de/praeklinik/Airwaymanagement_975.html

Es gibt zahlreiche Fälle, wo halt fehlintubiert worden ist und dieses im weiteren Verlauf nicht oder nur zu spät erkannt worden ist. Daher immer daran denken, die Kapnometrie auch mit zum Einsatz zu bringen und immer zu nutzen. Die Auskultation bringt wenig, die Sättigung (vor allem nach guter Präoxygenierung) erst nach 10 Minuten etwas...

Die von dir angesprochene Präoxygenierung erhöht weiter die Sicherheit für den Patienten, eine gute Narkose erleichtert die intubation maßgeblich, sprengt hier aber definitiv den Rahmen. Auch nicht genannt, aber zumindest im Hinterkopf haben, sollte man einen Alternativplan, wenn die Intubation nicht gelingt - Bei jeder Intubation sollten Alternativen dazu (Larynxtubus, [Intubations-]Larynxmaske, ....) zur Verfügung stehen.

15.05.2010, 21:47
Dankeschön für die Praxistipps (auch wenn das sicher für viele Forenbesucher hier eindeutig zu weit geht ;))!
Bisher bin ich - mit Ausnahme einer Einleitung im Krankenhaus - von der Intubation verschont geblieben, deshalb sind das für gute Ratschläge, weil's halt für die meisten Leute, die nicht hauptamtlich im RD oder im Krankenhaus unterwegs sind, kein Alltag ist.


Damit die neue Frage nicht untergeht:
Welche Schockarten unterscheidet man?

17.05.2010, 18:16
Original von Tone Bone
Damit die neue Frage nicht untergeht:
Welche Schockarten unterscheidet man?


Man unterscheidet unter:

-Volumenmangelschock
->starke innere/äußere Blutungen, großflächige Verbrennungen, starkes Erbrechen und/oder Durchfall, starkes schwitzen

-Kardiogener Schock
->Engegefühl, Angst, Schmerzen, gestaute Halsvenen

-Anaphylaktischer Schock
->Starke Reaktion auf Medikamente oder Insektenstiche oder Lebensmittel

-Neurogener Schock
->Meist bei Verletzungen der Wirbelsäule, Symptome wie beim Volumenmangelschock

Das dürfte es gewesen sein.
...hier kommt ein ganz normaler Held...ich rette die Welt!-Madsen :D
Mit Schwimmflügeln kann man im Regen fliegen! :)

17.05.2010, 21:56
Und was ist mit dem hämorhagischen Schock?
Und dem spinalen Schock?
Und der septisch/toxische Schock?
Vasovagale Synkope?
*Öl ins Feuer gieß*
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

18.05.2010, 13:31
Original von M1k3
Und was ist mit dem hämorhagischen Schock?
Und dem spinalen Schock?
Und der septisch/toxische Schock?
Vasovagale Synkope?
*Öl ins Feuer gieß*


HALLO?? ;)
ich hab grad mal nen EH-Kurs :P

Von denen da oben hab ich noch nichts gehört...-.-
...hier kommt ein ganz normaler Held...ich rette die Welt!-Madsen :D
Mit Schwimmflügeln kann man im Regen fliegen! :)

18.05.2010, 16:22
Original von Püppi
Original von M1k3
Und was ist mit dem hämorhagischen Schock?
Und dem spinalen Schock?
Und der septisch/toxische Schock?
Vasovagale Synkope?
*Öl ins Feuer gieß*


HALLO?? ;)
ich hab grad mal nen EH-Kurs :P

Von denen da oben hab ich noch nichts gehört...-.-


... das aber ist ein Anzeichen dafür, daß du entweder nicht richtig aufgepasst hast oder der Kurs taugte nicht viel. Denn da sollten wirklich alle Schockformen angesprochen sowie auch erklärt werden ... ;)

18.05.2010, 16:31
Original von Onkel Juergen
Original von Püppi
Original von M1k3
Und was ist mit dem hämorhagischen Schock?
Und dem spinalen Schock?
Und der septisch/toxische Schock?
Vasovagale Synkope?
*Öl ins Feuer gieß*


HALLO?? ;)
ich hab grad mal nen EH-Kurs :P

Von denen da oben hab ich noch nichts gehört...-.-


... das aber ist ein Anzeichen dafür, daß du entweder nicht richtig aufgepasst hast oder der Kurs taugte nicht viel. Denn da sollten wirklich alle Schockformen angesprochen sowie auch erklärt werden ... ;)


aber doch nicht mit genauem Namen und alles 8o
Endlich EH! 04.05.2008!

18.05.2010, 16:35
Original von M1k3
Und was ist mit dem hämorhagischen Schock?
Und dem spinalen Schock?
Und der septisch/toxische Schock?
Vasovagale Synkope?
*Öl ins Feuer gieß*


Hämorrhagischer Schock ist das gleiche wie Volumenmangelschock, lediglich die Art des verlorenen Volumens wird präzisiert.

Spinaler Schock ist das gleiche wie Neurogener Schock

Letzlich macht diese Unterscheidung nur einen maginalen Sinn. Man sollte den Helfern erklären, dass bei einem Schock ein Ungleichgewicht besteht, zwischen Füllungsvolumen und Weite der Gefäße.

Man stelle sich einen Glasbehälter mit Wasser vor. Dieser muss bis zu einer gewissen Höhe gefüllt sein, um den Normalzustand zu erreichen. Als Schock würde man nun bezeichnen, wenn der Wasserstand zu weit absinkt. Dies kann nun einmal dadurch passieren, dass die Menge des Wassers abnimmt, wie z.B. beim Volumenmangelschock. Oder aber, die Größe des Gefäßes nimmt bei gleichbleibender Wassermenge zu. Auch dann sinkt der Wasserspiegel ab. Dies wäre dann der Fall bei einem spinalen Schock, bei einem septischen Schock o.ä..
Aus diesem Modell wird dann auch die unterschiedliche Therapie deutlich, denn beim vergrößerten Gefäß macht es langfristig keinen Sinn, die Wassermenge zu erhöhen, denn wenn sich dann die Größe des Glases wieder normalisiert, läuft das Glas über. :)
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

18.05.2010, 16:38
@Don: Und inwiefern kommt es bei einem anaphylaktischen Schock dazu?
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

18.05.2010, 16:44
Original von Helpman1993
@Don: Und inwiefern kommt es bei einem anaphylaktischen Schock dazu?

Auch der anaphylaktische Schock führt zu einer Gefäßweitstellung.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

18.05.2010, 17:37
Ist meine Antwort denn nun richtig, teilweise richtig oder falsch?? 8o :P
...hier kommt ein ganz normaler Held...ich rette die Welt!-Madsen :D
Mit Schwimmflügeln kann man im Regen fliegen! :)

VorherigeNächste

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Erste Hilfe und Notfallmedizin

Zurück zu Erste Hilfe und Notfallmedizin