Soweit ich weiß sind Einsätze besonders belastend für die Einsatzkräfte, wenn sie auf irgend eine Art eine besondere persönliche Bindung zum Betroffenen oder der Situation haben.
Das sind manchmal ganz kleine Dinge, wie eine Keksdose, die genau so bei der eigenen Frau daheim auf dem Wohnzimmertisch steht, die man verbeult am Unfallort sieht.
Vor einer solchen Assoziation (kann man das so nennen?) sind auch gut trainerte, erfahrerne Helfer nicht gefeit.
In anderen Momenten ist es vielleicht einfach das Wissen, dass ein Kind, das vom Alter her der eigene Sohn sein könnte keinerlei Überlebenschancen hat.
Vielleicht ist es auch eine Situation von vor vielen Jahren, an die man sich erinnert, in der man irgendwie überfordert oder alleine gelassen war.
Das was ich jetzt schildere ist ganz unabhängig vom Begriff des PTSS, sondern einfach Faktoren, wann ein Einsatz besonders belastend für uns ist.
Ich selber habe vor einiger Zeit (das müsste jetzt 2 1/2 Jahre sein) einen Verkehrsunfall erlebt, bei dem zwei Kinder im Alter von 3 und 5 von einem PKW überrollt wurden, während die Mutter "nur" weggedrückt wurde, weil sie "zu groß" war.
Natürlich war das eine sehr unschöne Situation. Und selbstverständlich geht man nach sowas nicht direkt über zum Tagesgeschäft. Ich konnte IMMER mit den Kollegen reden, wenn mir danach zu Mute war. Ich hatte sofort (noch bevor wir zurück auf der Wache waren) das Angebt von einem Kollegen, der frei hatte, mich abzulösen. Aber mir ging es nach dieser Situation nicht schlecht.
Anderen Kollegen ist allerdings genau zweiteres und dritteres was ich oben genannt hatte passiert.
Sie hätten sich vermutlich nicht selbst Hilfe geholt, weswegen hinterher alle froh drum waren, dass verpflichtend eine Nachbesprechung mit einem Notfallseelsorger stattgefunden hat.
Naja, langer Rede, kurzer Sinn
) :
Ein Einsatz kann manchmal durch ganz kleine Dinge belastend für uns werden, da schützt uns auch kein "automatisches Handeln" davor.