In der Pause (mittleres Niveau)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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18.04.2010, 21:00
"Nee - uns ist nicht mehr zu helfen ;)"

Dann beende ich das FB hiermit und würde dich erstmal um eine Selbsteinschätzung bzw. gerne auch Kritik am FB als solches bitten, bevor ich dann (wahrscheinlich erst morgen Vormittag) meinen Teil in die Tasten haue. (Vorweg sei schonmal gesagt, dass mir dein Vorgehen gut gefallen hat - Details gibts wie gesagt morgen).
Hast du einen Verdacht, was der Patient gehabt haben könnte?
Caro, 28, Lehrerin.

19.04.2010, 08:52
Also zunächst einmal hat es mir großen Spaß gemacht das Fallbeispiel zu bearbeiten.

Zu meiner Leistung kann ich nur wenig sagen, nur dass ich mich oft gefragt hab, was man noch zusätzlich machen könnte. Bestimmt hätte es da auch noch was gegeben.

Mein Verdacht geht in Richtung Vergiftung. Zum einen wegen der erweiterten Pupillen und wegen dem blutigen Erbrochenen. Kann aber auch total daneben sein, da ich nicht weiß inwieweit bestimmte giftige Dinge eine Blutung im Verdauungstrakt auslösen können. Die wahrscheinlichere Variante, die von Alex stammt, ist ein stumpfes Bauchtrauma. Dazu passen die Schocksymptome durch einen eventuellen Blutverlust, das Blut im Erbrochenen und die Tatsache, dass es sich beim Patienten um einen Schläger handeln soll.
Ich bin also echt gespannt auf die Auflösung...

19.04.2010, 09:32
So - wie versprochen gibts dann jetzt die ausführliche Antwort von mir.

Du hast mit deinen Maßnahmen so ziemlich alles eingesetzt, was ich mir erhofft hatte - dass du trotzdem nicht auf des Rätsels Lösung gekommen bist, lag nicht daran, dass du irgendwas vergessen hast, sondern daran, dass ich fies war. Ein bewusstloser Patient ohne Zeugen erzählt halt nicht viel zu seiner Bewusstlosigkeit. Wenn dann auch noch spezifische Verletzungen bzw. irgendwelche Auffälligkeiten im Umfeld fehlen bleibt für den Helfer nur eine symptomatische Behandlung, die mir hier sehr gut gefallen hat (Kombinierte SSL+ Schocklage auf der Trage, Atemwege freihalten, engmaschige Vitalparameterkontrolle, Notruf, Befragung der Umstehenden).

Da hinter den von mir ausgewählten Symptomen aber auch eine Geschichte steckt, will ich den Fall jetzt mal auflösen.

Mit der Vergiftung liegst du definitiv richtig. Genauer gesagt hat es sich hier um eine ausgeprägte Alkoholintoxikation gehandelt, weil unser Patient und seine Clique - die übrigens aus Angst vor Ärger das Weite gesucht hat, als der Lehrer sich näherte und die Flaschen mitgenommen hat - lieber ein kleines Saufgelager veranstaltet haben, als sich in der Schule bilden zu lassen. Neben Vodka und Rum gabs da übrigens auch Erdbeerlimes, was zur späteren Rotfärbung des Erbrochenen geführt hat. Dass das ziemlich gemein von mir war und dich auf eine falsche Idee (-> Blut) gebracht hat, ist mir klar - aber so bin ich nunmal, wenn mir langweilig ist ;). Allerdings ist die Färbung des Erbrochenen durch Erdbeerlimes nicht weit hergeholt, sonderm von mir selbst schon ein paar mal auf Rock am Ring beobachtet worden (ich habs auch beim ersten Mal für Blut gehalten).

Nunja - lange Rede, kurzer Sinn: du hast alles prima gemacht und konntest wirklich nicht mehr rausfinden, weil die freundliche Clique vor deinem Eintreffen alle weiteren Spuren beseitigt hatte.


lg, Caro
Caro, 28, Lehrerin.

19.04.2010, 13:29
Kann mich da nur Caro anschließen, auch was die Färbung des Erbrochenen angeht. Übrigends klappt das nicht nur mit Erdbeerlimes, sondern auch wunderbar mit Vodka Red etc. Halt mit allem, was rot ist. Wahrscheinlich würde es auch klappen, wenn der Patient vorher Unmengen an rotem Wackelpudding gegessen hat oder, mal ganz weg vom Alkohol, einfach sehr viel Tomatensaft getrunken hat (also der typische Langstreckenflieger).
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

19.04.2010, 13:42
@Lev: Letzteres erschien unserem Patienten allerdings zu gesund :P ;)
Caro, 28, Lehrerin.

19.04.2010, 17:13
Ohne Spontan das belegen zu können mit Internetquellen:
Rotes Erbrochenes spricht eher für Ösophagusblutungen,
wäre es eine Blutung aus dem Magen, ist die Wahrscheinlichkeit höher dass das Blut schwarz ist ("Kaffeesatz - artig").
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

19.04.2010, 17:41
@Mike: auf wen oder was beziehst du dich gerade?
Caro, 28, Lehrerin.

19.04.2010, 17:47
Mike meint das hier : http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4matine

Dies ist allerdings eine Frage der Blutmenge und der Verweildauer im Magen. Bei einer massiven Blutung kann also durchaus rotes Blut erbrochen werden.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

19.04.2010, 18:17
Original von Don Spekulatius
Mike meint das hier : http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%A4matine

Dies ist allerdings eine Frage der Blutmenge und der Verweildauer im Magen. Bei einer massiven Blutung kann also durchaus rotes Blut erbrochen werden.

Ich hab mir doch Gedacht das der Einwand kommt, ich hatte das unterschlagen weil ich nicht fand dass das Erbrechen für solch eine massive Blutung passte. (Wie genau ich das anhand von dem Text fest mache, kann ich im Nachhinein nicht mehr wirklich nachvollziehen).

@caro: ich wollte darauf aufmerksam machen das rotes Erbrochenes eher selten Blut sein wird. Wobei nicht ausgeschlossen; Hämatemesis.
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- Heino

19.04.2010, 18:20
@Mike: passt schon, ich war nur irritiert, weil wir vorher nur diskutiert hatten, welche Lebensmittel/Getränke Erbrochenes eine rötliche Farbe verleihen und es in diesem FB ja der Erdbeerlimes war.
Caro, 28, Lehrerin.

19.04.2010, 18:32
Achso, die hatte ich überflogen :P
Ich wollte nur drauf aufmerksam machen. :)
Im übrigen ist Tomatensaft klasse (besonders mir Worcestersauce und Pfeffer und Salz), wieso sollte man das auskotzen? :D
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