[EH oder SanA] Sturz auf der Treppe

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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28.02.2010, 16:45
Ok. Max bekommt ein Sofortkühlpack für das Gelenk.

Die Wunden an den Händen werden mit ein bisschen Wunddesi eingesprüht und dann kommt ein Pflaster drüber.

Nochmal kurz die Frage: Ist Max denn auf die Wirbelsäule gefallen?
Wenn nicht, ist der StifNeck überflüssig mM nach.

€dit: Hat Max Gefühl in dem Fuß des verletzten Beines??
Zuletzt geändert von Püppi am 28.02.2010, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
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28.02.2010, 16:49
Das Kühlpack nimmt er gerne an, legt es aber an sein Schienbein und nicht ans Hüftgelenk.

Hände sind desinfiziert und bepflastert.
Auf die Wirbelsäult ist Max nicht gefallen.

DMS im Fuß ist normal.
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28.02.2010, 16:51
Natürlich (!) wurde dem Patienten erläutert, dass wir einen Bodycheck durchführen! Was das ist und wofür wir das machen (um Verletzungen auszuschließen).
Das Sofortkühlpack wird bitte nur mit einer Kompresse dazwischen verwendet (Schürfwunde!). Sind in der Wunde Knochenenden zu sehen? Ist die Wunde tief? Hämatom um die Wunde herum?
Wir drücken oberhalb und unterhalb der Wunde auf den Knochen (Schienbein, natürlich mit Handschuhen!). Verspürt der Patient hierbei Schmerzen im Wundbereich?
Falls nicht, wird der Patient (der ja nicht auf den Kopf gefallen ist und auch nicht über Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule klagt--> Kein Stifneck) und den Sani-Raum begleitet, wenn nötig wird er von uns gestützt.
Die weitere Versorgung erfolgt dann dort.

Edit: Hatte Max beim Bodycheck im Bereich des Beckens Schmerzen oder war das lediglich ein Ausdruck der Verunsicherung, dass ein Sani da rumdrückt?
Zuletzt geändert von Tone Bone am 28.02.2010, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.

28.02.2010, 16:52
Die Wunde am Schienbein wird auch noch desifiziert.
Steht das Schienbein abnormal? Irgendwelche Hubbel oder ähnliches an der Stelle der Schürwunde zu sehen??

Warum legt er denn das Kühlpack nicht auf das Hüftgelenk?
Er kann auch gerne noch eins bekommen!
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28.02.2010, 17:00
In der Wunde sind keine Knochenenden zu erkennen. Die Wunde ist oberflächlich, wie eine Schürfwunde halt so ist...rundherum ist die Haut etwas gerötet.
Beim Drücken oberhalb der Wunde spürt er nur mittelstarke Schmerzen an der Stelle, wo ihr drückt, also nicht im Wundbereich.
Wollt ihr jetzt nen Stifneck anlegen oder nicht?
Die Wunde am Schienbein ist jetzt auch desinfiziert.
Das Schienbein sieht bis auf die Rötung und die Schürfwunde normal aus, also keine Fehlstellung oder sowas.

Auf die Frage, warum er das Kühlpack nicht auf die Hüfte legt, guckt er euch nur komisch an und sagt, dass ihm doch das Schienbein weh tut und nicht die Hüfte.
Tone Bone hat mit seiner Vermutung mit der Verunsicherung recht, wie sich somit dann herausstellt.

Also wollt ihr ihn jetzt in den Saniraum transportieren? Wenn ja, wie? (normal gehend, gestützt, mit dem Tragetuch... , mit der Schubkarre des Hausmeisters? :P)
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28.02.2010, 17:03
Stifneck ist keiner dran!

Wir bitten ihn mal, dass er versucht aufzustehen und mal selbstständig ein paar Schritte zu gehen.
Sollte das möglich sein, kann er zu Fuß mit uns gehen, ansonsten würde ich ihn stützen oder, wenn das nicht funktioniert, auf den Arm nehmen (sollte bei einem 11jährigen noch gehen).
Im Saniraum können wir uns die Wunden nochmal schnell angucken, ansich ist er ja schon versorgt (auch wenn ich das erst im Sani-Raum gemacht hätte bei der "Schwere" der Verletzungen).

28.02.2010, 17:05
Sorry Beiträge haben sich gedoppelt.

Ich bin der gleichen Meinung wie Tone Bone.

Ich würde den Rucksack wieder einpacken und mitnehmen.

Im Saniraum vorgehen wie oben von Tone Bone beschrieben.
Zuletzt geändert von Püppi am 28.02.2010, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
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28.02.2010, 17:06
Das mit dem selbstständigen Gehen funktioniert einigermaßen, er hat jedoch noch leichte Schmerzen dabei.
Stifneck ist wieder eingepackt.
Ihr seid jetzt im Saniraum. Als ihr hier die Wunden nochmals anguckt, stellt ihr nur fest, dass die Wunden jetzt nichtmehr bluten.
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28.02.2010, 17:09
Gut, sicherheits fragen wir dann nochmal, ob er sonst noch irgendwo Schmerzen hat.
Falls er das verneint, werden auf die Wunden am Schienbein bzw. soweit möglich an der Hand WSVs drauf gepappt, Kühlpacks kann er mitnehmen und ansich auch in den Unterricht gehen, sollten die Schmerzen nicht zu stark sein.

Falls die Schmerzen stärker werden etc., soll er sich nochmal im SaniRaum melden.

28.02.2010, 17:12
Jo. Seh ich auch so.

Jetzt bleibt nur noch die Dokumentation. :P
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28.02.2010, 17:16
Sonst hat er nirgendwo Schmerzen.
Nachdem er fertig verpflastert ist und ihr das Protokoll ausgefüllt habt, geht Max zurück in den Unterricht. Ihr werdet ihn heute nichtmehr im Saniraum sehen.

Das FB ist dann hiermit beendet.
Ich würde vorschlagen, dass ihr erstmal sagt, was ihr gut gemacht habt und was nicht so gut war. Fragen zum FB könnt ihr auch gerne stellen.
Danach werde ich noch kurz was dazu sagen und der Rest kann danach auch seinen Senf oder Ketchup dazu geben.
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28.02.2010, 17:20
Also ich fang mit dem was wir mM nach vergessen haben.
Blutdruck messen und Wärmeerhaltung.

Ansonsten hab ich mich am Anfang verlesen und deshalb wollte ich auch den RD alamieren und den StifNeck anlegen, weil ich gedacht habe, dass Max auf die Wirbelsäule gefallen wäre.
Zudem hätte ich mich gerne mit ToneBone abgesprochen, da sich unsere Handlungen oft gedoppelt haben.

Aber im Allgemeinen fand ich es ganz gut.
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28.02.2010, 17:25
So, meine Mayo zu der Sache ;) :

Ich fand, dass es insgesamt ganz gut gelaufen ist, also das Outcome in jedem Fall.
Problematisch war die (zu frühe) Überlegung, einen Notruf abzusetzen, obwohl zu dem Zeitpunkt nichts klar war. Selbes gilt für Stifneck, das kann man mehr als einfach abklären, ob er nötig und sinnvoll (oder nur Panikmache) ist.
Blutdruck messen ist sicher eine Sache, die man hätte machen könne, allerdings hielt ich es in dieser Situation nicht für existenziell. Der Patient war "stabil" und hatte ein paar kleinere Verletzungen, das wird sich im Normalfall nicht auf den Blutdruck auswirken (außer, wir haben halt eine schöne Fraktur im Bereich des Unterschenkels, da würd sich ein Schock aber auch noch anders äußern).
Ich gebe jedoch zu, dass das wirklich eine Sache gewesen wäre, die man hätte im Saniraum nachholen können, um die Doku zu vervollständigen.
Wärmeerhaltung finde ich in diesem Zusammenhang nicht unbedingt soooo wichtig, der Patient kam ja recht schnell in den Saniraum und war ja auch so in der Pause unterwegs gewesen (dementsprechend der Witterung eingepackt).

Die Versorgung vor Ort fand ich zweifelhaft, das kann man dann auch im Saniraum (ohne die vielen Zuschauer machen).

28.02.2010, 18:04
Dann gebe ich auch mal meinen Senf dazu:
Gut fand ich, dass ihr euch vorgestellt habt. Das wird in der Realität leider oft vergessen. Auch habt ihr versucht, eure Maßnahmen zu erklären und Max damit die Angst zu nehmen. Auch fand ich gut, dass Tone Bone nicht einfach nur das gemacht hat, was die Teamleiterin sagt, sondern Dinge wie Notruf und Stifneck noch angezweifelt hat. Außerdem war noch gut, dass ihr vor dem Transport noch versucht habt, eine Fraktur auszuschließen (sicher kann das natürlich nur ein Röntgenbild machen, Haarrisse können auch bei solchen kleinen Unfällen auftreten...).
Auch wurde an die Dokumentation gedacht, was gerade hier im Forum selten gemacht wird.

Was ich nicht so gut fand:
Ihr habt recht schnell mit dem Stifneck rumgefuchtelt, obwohl keine Indikation dafür bestand. Desweiteren besitzt du, Püppi, als EH nicht die Ausbildung, um mit einem Stifneck zu arbeiten (es sei denn, du kennst dich trotzdem mit dem Ding aus). Mit dem Gefuchtel mit dem Stifneck habt ihr nur Panikmache betrieben, worauf der Patient mit Schocksymptomen ("Max wird blass im Gesicht") und leichter Hyperventilation ("Er beginnt, etwas 'komisch' zu atmen") reagierte. Darauf seid ihr jedoch garnicht weiter eingegangen. Da ihr jedoch den Stifneck wieder eingepackt habt, hat sich diese Situation auch recht schnell wieder gelegt.
Was ich auch nicht so optimal fand, war die Idee, recht früh nen Notruf abzusetzen. Ihr hattet keine Infos über die Verletzungen des Patienten, was den Notruf nur in die Länge gezogen hätte. Wäre der Notruf abgesetzt worden, wäre der RTW sowieso nach einer kurzen Untersuchung wieder abgehauen und hätte Max bei euch gelassen. Für das nächste Mal: Bekommt erstmal raus, was ihr auf die 5 W-Fragen antworten wollt. Dann geht ihr telefonieren.
Ein weiterer Punkt: Nur weil euer Betreuungslehrer euch Desi auf den Rucksack legt, heißt das nicht, dass ihr das auch anwenden dürft. Auch Wunddesi wie Octenisept ist ein Medikament und in der Anwendung invasiv, da ihr da ja etwas in eine Wunde und damit in den Körper sprüht. Auch wenn Octenisept keine schlimmen Nebenwirkungen hat, bleibt die Anwendung eine ärztliche Maßnahme.
Was die Gaffer angeht: Der Klassensprecher hat seine Sache ganz gut gemacht und euch die Schüler vom Hals gehalten. Warum ihr dann genau diesen Schüler wegschickt, um einen Lehrer zu holen, ist mir ein Rätsel. Nachdem der Klassensprecher weg war, standet ihr ja auch wieder in der Menschenmassen.

Allerdings hätte keine der Maßnahmen, die ich jetzt erwähnt habe, dem Patienten wirklich geschadet. Nur die Sache mit der Hyperventilation hätte Folgen gehabt, wenn die Ursache, der Stifneck also, nicht wieder schnell verschwunden wäre.

Eine kleine Bemerkung noch: Bei jungen Jungen (was für ein Wortspiel^^) kommt es beim Bodycheck druchaus vor, dass sie beim Bodycheck in der Nähe der Intimzone etwas verunsichert sind. Das muss nicht direkt heißen, dass da auch ne Verletzung vorliegt.

Zu eurer eigenen Kritik:
Das Blutdruckmessen hättet ihr machen können, hätte euch aber nicht viel gebracht, da ihr festgestellt hättet, dass die Manschette ein Loch hat :P
Den Wärmeerhalt hätte man machen können, aber er war ja, wie Tone Bone schon festgestellt hat, recht gut eingepackt, weil er ja eh draußen war. Von daher war das hier eher zweitrangig.
Die Versorgung vor Ort hätte man auch im Saniraum machen können, da hat Tone Bone recht. Allerdings hätte man da, wie ihr es nachher auch gemacht habt, eine Fraktur ausschließen müssen.
Achja, Püppi: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! ;)

Was mir persönlich bei diesem FB wichtig war:
Man braucht nicht für jeden Fall einen RTW. Auch wenn die jüngeren Schüler manchmal etwas panisch werden, muss das nicht heißen, dass die Verletzung auch so schlimm ist, wie sie beschrieben wurde.
Ich habe auch bewusst die kleine "Falle" mit dem Stichwort "Treppensturz" eingebaut, da alle FB´s hier im Forum zu dem Thema recht fatal geendet haben und ich daher genau das erwartet habe, was Püppi dann auch gemacht hat, nämlich direkt auf ne WS-Verletzung zu tippen, was hier ja nicht der Fall war. Es sei aber gesagt, dass man bei solchen Meldungen zunächst mal genau das ausschließen muss, bevor man den Patienten groß bewegt. Das geht aber recht schnell durch Erfragen des Unfallhergangs und der Frage, ob der Patient auf den Rücken, Kopf oder Hals gefallen ist.
Die zweite "Falle" war das Desi. Da seid ihr ja auch, wie ich es erwartet habe, voll reingetappt. Das wäre aber vermutlich fast jedem passiert, also sehe ich das jetzt nicht als sooooo schlimm an, da Octenisept ja auch praktisch keine Nebenwirkungen hat bei der Anwendung auf oberflächlichen Wunden.

So, das wäre es dann auch von mir, der Rest kann dann jetzt auch die Sauce der Wahl dazu geben.
Zuletzt geändert von LevSani am 28.02.2010, 18:07, insgesamt 1-mal geändert.
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28.02.2010, 18:10
Zum Thema "Wer lesen kann ist klar im Vorlteil":
Ich hab gesagt, dass ich mich verlesen habe. Und danach auch gesagt, dass ich den StifNeck doch nicht brauche.
Was mich zum nächsten Thema bringt:
Ich hab extra gesagt, das ich den Kopf halte und das ToneBone den StifNeck anlegen soll.
Da wir ihn nicht brauchten haben wir die "Idee" wieder verworfen.
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