So, wie versprochen hier mal ein kurzer Abriss zum Vorgehen der ersten Kräfte vor Ort.
Es ist weitestgehend aus RD-Sicht geschrieben, da ich das ganze als RD-Fortbildung ausgearbeitet habe und jetzt aus meinem Vortrag versuchen werde, die Quintessenz heraus zu arbeiten.
Ich hab eine abgespeckte Version des Vortrags als PDF hochgeladen (halt ohne die praktischen Übungen und die Gegebenheiten des Landkreises Güstrow), bitte aber zu beachten, das die Folien NICHT darauf ausgelegt sind, ohne Moderator umfassend zu informieren.
(Im Einzelfall kann ich auf Anfrage auch die vollständige Präsentation dem ein oder anderen zukommen lassen.)
Präsentation hier: Rechtsklick --> Speichern unter...
Ein Großschadensereignis oder ein Unglücksfall mit mehreren Verletzten/Betroffenen ist in der ersten Phase des Einsatzes immer dadurch gekennzeichnet, das einer sehr kleinen Helfer- und Materialanzahl eine enorm hohe Zahl Hilfsbedürftiger gegenüber steht. Um hier nicht in kopfloses Handeln zu verfallen, ist eine strikte, konsequente Strukturierung des Einsatzgeschehens unerlässlich.
Die ersten Helfer vor Ort haben daher einzig die Funktion, sich ein Bild von der genauen Lage zu machen und dies entsprechend an die alarmierende Stelle zu übermitteln.
Was gehört nun also zu einer Lageerkundung dazu?
Zuerst einmal gilt es, wie immer, den Eigenschutz zu beachten. Man stellt sich die Frage, was da für ein Ereignis statt gefunden hat, ob es abgeschlossen ist oder sich in der Folge weiter entwickeln kann (Brandausbreitung, fliessender Verkehr --> Folgeunfälle, Austritt von Stoffen, ...) und welche Gefahren mir als Helfer jeweils drohen. (siehe dazu auch "Gefahren an der Einsatzstelle" in der Präsentation)
Dann erfasst man in einem groben Gesamtüberblick das Ereignis und gibt eine erste "Meldung auf Sicht" ab. Für unseren Fall also: ersten Notruf absetzen. Diese Meldung muss den Ort des Geschehens, die Art des Ereignisses und eine ungefähre Anzahl an Betroffenen (!, nicht "Verletzte") enthalten, damit die Leitstelle erste Alarmierungen tätigen kann.
Im Anschluß schaut man sich, soweit die Lage/Eigengefährdung es zulässt, die Patienten kurz an. Dazu reicht eine Abchätzung nach dem Muster --> alles was steht oder gehen kann ist leichtverletzt, alles was sitzt/liegt schwer verletzt.
Optimalerweise fordert man einfach alle auf die selbst oder gestützt durch andere gehen können, sich zu einem Sammelpunkt zu begeben und dort gegenseitig auf sich aufzupassen, bis weitere Helfer da sind. Damit hat man einen Überblick über alle, die als "leichtverletzt" gelten und hat diese schon einer Art "strukturierten Patientenablage" zugeführt. (Vergleiche wieder Präsentation) Zudem kann man dann einfacher schauen, wer als schwerverletzt zu klassifizieren ist.
Im Anschluß daran erfolgt eine zweite Lagemeldung an die Leitstelle, die jetzt die Anzahl der Schwer- und Leichtverletzten enthält und zudem noch Hinweise auf örtliche Besonderheiten (Anfahrtswege, große Plätze in der Nähe, etc. ...), soweit einem dies bekannt ist oder man das überblickt.
....und ich denke, das ist der Punkt, an dem jeder Ersthelfer spätestens aussteigt. Zumal spätestens jetzt das erste professionelle Rettungsmittel da ist. Und sollten die Euch noch weiterhin mit einbinden (was sie vermutlich machen werden), bekommt ihr schon konkret gesagt, was ihr zu tun und zu lassen habt.
Fragen und ähnliches (auch weiterführende durch RD-Personal, falls es Fragen an mich gibt) können wir hier jetzt gerne abhandeln. Für einen Überblick, was man als Ersthelfer überhaupt nur machen kann, ist das IMHO ausreichend. Wenn ihr das alles vernünftig auf die Reihe bekommt, habt ihr schon mehr geschafft als manch Profi! (Leider...)
Es ist weitestgehend aus RD-Sicht geschrieben, da ich das ganze als RD-Fortbildung ausgearbeitet habe und jetzt aus meinem Vortrag versuchen werde, die Quintessenz heraus zu arbeiten.
Ich hab eine abgespeckte Version des Vortrags als PDF hochgeladen (halt ohne die praktischen Übungen und die Gegebenheiten des Landkreises Güstrow), bitte aber zu beachten, das die Folien NICHT darauf ausgelegt sind, ohne Moderator umfassend zu informieren.
(Im Einzelfall kann ich auf Anfrage auch die vollständige Präsentation dem ein oder anderen zukommen lassen.)
Präsentation hier: Rechtsklick --> Speichern unter...
Ein Großschadensereignis oder ein Unglücksfall mit mehreren Verletzten/Betroffenen ist in der ersten Phase des Einsatzes immer dadurch gekennzeichnet, das einer sehr kleinen Helfer- und Materialanzahl eine enorm hohe Zahl Hilfsbedürftiger gegenüber steht. Um hier nicht in kopfloses Handeln zu verfallen, ist eine strikte, konsequente Strukturierung des Einsatzgeschehens unerlässlich.
Die ersten Helfer vor Ort haben daher einzig die Funktion, sich ein Bild von der genauen Lage zu machen und dies entsprechend an die alarmierende Stelle zu übermitteln.
Was gehört nun also zu einer Lageerkundung dazu?
Zuerst einmal gilt es, wie immer, den Eigenschutz zu beachten. Man stellt sich die Frage, was da für ein Ereignis statt gefunden hat, ob es abgeschlossen ist oder sich in der Folge weiter entwickeln kann (Brandausbreitung, fliessender Verkehr --> Folgeunfälle, Austritt von Stoffen, ...) und welche Gefahren mir als Helfer jeweils drohen. (siehe dazu auch "Gefahren an der Einsatzstelle" in der Präsentation)
Dann erfasst man in einem groben Gesamtüberblick das Ereignis und gibt eine erste "Meldung auf Sicht" ab. Für unseren Fall also: ersten Notruf absetzen. Diese Meldung muss den Ort des Geschehens, die Art des Ereignisses und eine ungefähre Anzahl an Betroffenen (!, nicht "Verletzte") enthalten, damit die Leitstelle erste Alarmierungen tätigen kann.
Im Anschluß schaut man sich, soweit die Lage/Eigengefährdung es zulässt, die Patienten kurz an. Dazu reicht eine Abchätzung nach dem Muster --> alles was steht oder gehen kann ist leichtverletzt, alles was sitzt/liegt schwer verletzt.
Optimalerweise fordert man einfach alle auf die selbst oder gestützt durch andere gehen können, sich zu einem Sammelpunkt zu begeben und dort gegenseitig auf sich aufzupassen, bis weitere Helfer da sind. Damit hat man einen Überblick über alle, die als "leichtverletzt" gelten und hat diese schon einer Art "strukturierten Patientenablage" zugeführt. (Vergleiche wieder Präsentation) Zudem kann man dann einfacher schauen, wer als schwerverletzt zu klassifizieren ist.
Im Anschluß daran erfolgt eine zweite Lagemeldung an die Leitstelle, die jetzt die Anzahl der Schwer- und Leichtverletzten enthält und zudem noch Hinweise auf örtliche Besonderheiten (Anfahrtswege, große Plätze in der Nähe, etc. ...), soweit einem dies bekannt ist oder man das überblickt.
....und ich denke, das ist der Punkt, an dem jeder Ersthelfer spätestens aussteigt. Zumal spätestens jetzt das erste professionelle Rettungsmittel da ist. Und sollten die Euch noch weiterhin mit einbinden (was sie vermutlich machen werden), bekommt ihr schon konkret gesagt, was ihr zu tun und zu lassen habt.
Fragen und ähnliches (auch weiterführende durch RD-Personal, falls es Fragen an mich gibt) können wir hier jetzt gerne abhandeln. Für einen Überblick, was man als Ersthelfer überhaupt nur machen kann, ist das IMHO ausreichend. Wenn ihr das alles vernünftig auf die Reihe bekommt, habt ihr schon mehr geschafft als manch Profi! (Leider...)
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!
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