was soll man tun bei:
-unterzuckerten Patienten
Das hängt vom Bewußtseinszustand des Patienten ab. Ist der Patient nicht bewußtseinsbetrübt, kann man ihm Zucker oral zuführen. Das könnte eine zuckerhaltige Limonade sein, Dextro-Energen oder eine gesättigte Zuckerlösung.
Ist der Patient bewußtseinsgetrübt sollte man erstmal einen Notarzt alarmieren.
Die Therapie liegt dann in der intravenösen Gabe von Glucose. Hierfür werden erstmal 4-8g Glucose (=10-20ml Glucose 40%) im Bypass mit einer laufenden kristalloiden Lösung gegeben. Dieses Vorgehen ist notwendig, da die sehr konzentrierte Glucoselösung sonst die Venen reizen würde.
Wenn vorhanden kann man als Ersthelfer auch einen Glucagon-Pen anwenden.
-überzuckerten Patienten
Die Therapie der Hyperglycämie überfordert den Ersthelfer in der Regel.
Sollte es sich um eine milde Hyperglycämie handeln, dann besteht kein akuter Handlungsbedarf. Ab einer Blutglucosekonzentration von 250 mg/dl wird Glucose allerdings nicht mehr über die Nieren zurückresorbiert und folglich im Urin ausgeschieden. Dies führt zu einer vermehrten Ausscheidung, da die Glucose das Wasser osmotisch bindet.
Bei einem hyperglycämischen Koma liegen Werte im Bereich von wahrscheinlich >500 mg/dl über längere Zeit vor. Achtung: Solche Werte darf man nicht schnell korrigieren! Zunächst einmal muss der Patient behandelt werden, wie jeder andere Bewußtlose auch, d.h. Notarzt nachfordern, Überwachung, Monitoring, ggf. Atemwegsicherung, Klinikeinweisung. Die einzige sinnvolle präklinische Möglichkeit besteht in der Gabe kristalloider Flüssigkeit um die sicher bestehende Exsikkose zu behandeln. Die Blutglucosekonzentration wird dann mit langsamer Glucosegabe über Perfusor kontrolliert gesenkt. Dabei wird der Serumkaliumspiegel sinken, was wiederum zu gefährlichen Herzrhythmusstörungen führen kann. Also brauch der Patient einen Kaliumperfusor. Diesen kann man wiederum nur über einen zentralvenösen Zugang anschließen. In den ersten 12h sollte man dann die Blutglucosekonzentration nicht unter 250 mg/dl senken, da es sonst zu einem Hirnödem kommt.
Mit anderen Worten - Die einzige sinnvolle Möglichkeit für den San/RS/RA liegt in einer Nachforderung des NAs und in der Gabe kristalloider Flüssigkeit.
Nochmal: Keine Bolusgabe von Insulin, selbst wenn es verfügbar sein sollte!
und wie ist das mit dem Traubenzucker?
Die Frage bedarf der Präzisierung....
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.