Sanitätsdienst (2 SanH, erfahrener SSDler)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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10.11.2019, 08:33
Du befindest dich innerhalb des Gebäudes, in dem die Sportveranstaltung stattfindet. Vor der Sporthalle selbst ist ein Art Vorraum, in dem Getränke und Essen verkauft werden. Dort lehnt euer Patient sitzend an der Wand.
Da gerade Pause ist, herrscht reger Betrieb. Ein paar Zuschauer stehen um den Patienten herum, allerdings keine Menschenmenge, die dich irgendwie behindern würde.
Dem Patient ist im Verlauf der letzten Stunden immer schwindliger und übler geworden, bis er vor 5 Min erbrochen hat. Zudem sei er schon den ganzen Tag ein wenig verwirrt gewesen, jetzt würde das auch schlimmer werden. Das sind die Berichte der Frau, die euch zu ihrem Mann führt. Ihr habt keinen Grund, diese anzuzweifeln, noch habt ihr aber auch noch nicht mit dem Patienten gesprochen, um dies zu bestätigen.
Auf den Patienten haben keine ersichtlichen Kräfte eingewirkt. Das ist einfach alles so schleichend gekommen. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass deine Mittel nicht ausreichen.
10.11.2019, 10:48
Ich nähere mich dem Patienten und achte währenddessen auf die Hautbeschaffenheit (Sehe ich Schweiß? Ist er auffallend verfärbt (z.B. blass)? Ist er zyanotisch?) Mit einem kurzen Blick suche ich nach dem Erbrochene - ist das neben dem Patienten zu sehen? Wenn ja, wie sieht es aus (Farbe?, Konsistenz?, Speisereste?)
Sobald ich beim Patienten bin stelle ich die Sauerstoffeinheit neben ihm ab und warte auf @Dark.
10.11.2019, 14:40
Ich folge @Karlifax und stelle neben die Sauerstoffeinheit den Rucksack, die Absaugpumpe und den AED.
Dann gehe ich auf unseren Patienten zu und beginne mit der General Impression: Dazu stelle ich mich dem Patienten kurz vor und frage ihn, was geschehen ist: "Guten Tag, ich bin Dark vom Sanitätsdienst und das ist mein Kollege Karlifax, was ist denn passiert?". Währenddessen prüfe ich seinen Puls, um seine Kreislaufsituation einschätzen zu können und ihn als "kritisch", "potenziell kritisch" oder "nicht kritisch" einzustufen. Dafür nehme ich seine Hand und messe an der A. radialis kurz die Frequenz, achte auf die Qualität (gut tastbar/schlecht tastbar) und auf den Rhythmus (regelmäßig/unregelmäßig).
Außerdem sehe ich nach, ob ich Auffälligkeiten in der Nähe des Patienten finden kann, wie z.B. Tablettenpackungen, Spritzen o.ä.
Währenddessen achte ich auch noch auf seine Hautbeschaffenheit.
11.11.2019, 21:09
Das Erbrochene ist nicht mehr zu sehen, da der Patient es die Toilette hinuntergespült hat.
Er ist blass, aber nicht zyanotisch.
Puls 110
Keine Spritzen, Tablettenverpackungen,o. ä.
Der Patient erzählt euch, dass er Handwerker ist und vor drei Tagen von einer Leiter gestürzt ist, allerdings nicht sonderlich tief. Danach hatte er Kopfschmerzen und ihm war übel, aber er hat nach eine Pause weiter gearbeitet.
„Ich brauch doch so dringend das Geld! Ich verdien doch kaum was!“
Seine Frau sei Medizinische Fachangestellte und würde sich bei jeder Erkältung unnötig Sorgen machen. Da erzählt er ihr das lieber nicht, sonst will sie noch, dass er von der Arbeit zu Hause bleibt.
Jetzt geht es ihm aber wirklich schlecht. Er fragt euch, ob das mit dem Sturz zusammenhängen kann und ob das was Ernstes ist. Desweiteren sagt er, dass es ihm Recht wäre, wenn ihr der Frau auch jetzt erst einmal noch nichts von seinem Arbeitsunfall erzählt.
11.11.2019, 21:14
Ist der Puls gut oder schlecht tastbar? Wie ist der Rhythmus? Ist unser Patient kaltschweißig?
11.11.2019, 22:16
Ich beschäftige mich einmal kurz mit der Frau und möchte wissen, ob ihr in der letzten Zeit etwas an ihrem Mann aufgefallen ist (Schmerzen, Verhaltensänderungen, Prellungen usw.) ob er Allergien hat, Medikamente (besonderen Wert auf Antikoagulanzien) Drogen (Nikotin, Alkohol etc.) zu sich nimmt, ob er Vorerkrankungen/vorangegangene Operationen hinter sich hat und wann und was er zuletzt gegessen und getrunken hat.
12.11.2019, 16:18
Die beschriebene Situation lässt vermuten, dass wir es mit einem Hämatom zu tun haben, das infolge des Sturzes als eine sekundäre Hirnschädigung aufgetreten ist.
Deshalb gehe ich hier davon aus, dass er sich während des Fallens von der Leiter ein SHT zugezogen hat, das zu der Blutung geführt hat.
Falls Karlifax zurzeit nicht beschäftigt ist, bitte ich ihn darum, den Notruf zu wählen.

Ich arbeite nun also systematisch das ABCDE-Schema ab.
Da ich durch seine Reaktion auf meine Ansprache davon ausgehen kann, dass derzeit kein A-Problem vorliegt, widme ich mich B.
Ich erkläre unserem Patienten nun unseren Verdacht so verständlich wie möglich und achte dann auf seine Atemfrequenz und Atemtiefe. Bestehen pathologische Atemgeräusche? Haben wir ein Pulsoxi? Falls ja, lege ich ihm das jetzt an (bzw. bitte, falls möglich, Karlifax darum, während ich den Mann betreue). Wie ist die Sauerstoffsättigung? Ist mittlerweile eine Zyanose zu sehen?
12.11.2019, 22:06
Der Puls ist gut tastbar und regelmäßig. Der Patient ist leicht kaltschweißig.

Die Frau gibt euch folgende Informationen:
S:s.o.
A: allergisch auf Erdbeeren, keine Medis
M: nimmt gelegentlich Schmerzmittel (Ibuprofen, Aspirin)
P: vor zwei Jahren Operation nach Kreuzbandriss, als Kind Blinddarm-OP
L: kann sie nicht beurteilen, sie haben sich direkt für das Spiel nach der Arbeit getroffen
E: s.o.
R: gelegentlicher Alkoholkonsum, Raucher


Der Patient atmet ein wenig schneller als sonst und wirkt generell gestresst. I
Ihr habt ein Pulsoxy, dieses zeigt euch 98% an.
Eine Zyanose ist nicht zu sehen, der Patient sagt aber, dass er sich zunehmend schlapper fühlt und wird immer blasser.

Auf eure Verdachtsdiagnose reagiert er gar nicht gut und will wissen, ob er denn bald wieder arbeiten gehen kann.
12.11.2019, 22:13
Wie ist die Atemfrequenz und die Atemtiefe?
Bestehen pathologische Atemgeräusche?
13.11.2019, 12:54
AF 18
flache Atmung
keine pathologischen Atemgeräusche, die so hörbar sind (auskultieren liegt außerhalb deiner Handlungskompetenz)

„Wo bin ich denn hier?” fragt der Patient und wirkt abwesend. Ihr könnt nun eine beginnende Zyanose feststellen.
13.11.2019, 13:47
Ich fordere über die Einsatzleitung bzw. die Leitstelle ein NEF und einen RTW zum Verdacht auf verspätete intrakranielle Blutung nach Sturz vor mehreren Tagen nach.
Zudem schließe ich die Pulsoxymetrie an und messe den Blutdruck auskultatorisch, falls Dark mir das delegiert.

Edit: von der Frau möchte ich wissen ob heute Aspirin genommen wurde.
13.11.2019, 14:44
RTW und NEF bekommst du.
SpO2 98%
RR 100/65
13.11.2019, 17:37
Verständnisfrage: beginnende Zyanose bei peripherer 98% Sättigung, mit flacher Atmung bei einer Frequenz von 18/min, so korrekt?
Sind mögliche Störfaktoren für die Pulsoxymetrie erkennbar? Ist es auffallend kalt? Hat der Mann Nagellack aufgetragen (wieso auch immer)?


Wurden in den letzten Tagen Antikoagulanzien (bspw. Aspirin) eingenommen? -> Frage an die Frau, noch vom vorherigen Post.
13.11.2019, 23:11
Ja, der Mann hat heute Morgen vor der Arbeit eine 500 mg Tablette eingenommen.

Die SpO2 stimmt, wir können ja mal nach dem FB darüber diskutieren, ob das geht oder nicht. Ich habe mir da schon was bei gedacht, allerdings habe ich ja vielleicht auch Unrecht. Dann kann uns bestimmt jemand höher qualifiziertes weiterhelfen.
14.11.2019, 18:29
Ich spreche den Patienten an und erkläre ihm ruhig den Sachverhalt. Außerdem frage ich den Mann, ob er in letzter Zeit Medikamente eingenommen hat (und lege dabei besonderen Wert auf Antikoagulanzien).
Falls Karlifax Zeit hat, hätte ich gerne noch einmal die AF, den Puls, den Blutdruck und die Sauerstoffsättigung.
Wie hoch ist der GCS zur jetzigen Zeit? Wie sehen die Pupillen aus (-> Pupillenkontrolle)?

Edit: Gerne hätte ich auch noch den BZ-Wert. Könntest du, Karlifax, die Messung übernehmen?

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