Für den Schulsanitätsdienst hätte dies in erster Linie erstmal nur wenige Konsequenzen. Abgesehen davon, dass ggf. das Sanizimmer etwas häufiger frequentiert wird und auf Hygiene geachtet werden sollte ( aber das sollte ja eh selbstverständlich sein).
Ich versuche trotzdem mal zu erklären, was in einem solchen Fall geschieht und mach das ganze mal anhand des Grippeausbruchs Anfang 2015, der unter anderem die Schule, an der ich zu der Zeit unterrichtet habe, nicht ganz verschont hat.
Zunächst werden ja nicht alle Schüler/Lehrer gleichzeitig krank. Los geht das ganze meistens, indem im Sekretariat vermehrt Krankmeldungen eintrudeln und in einzelnen Klassen plötzlich mehr Schüler fehlen, als dies sonst üblich ist. Über den Kontakt mit den Eltern bei der telefonischen Krankmeldung kommen dann meistens schon die ersten Hinweise, dass die erkrankten Schüler häufig die selben Symptome haben. Hinzu kommt, dass im Laufe der Tage häufiger auch Schüler/Lehrer während der Unterrichtszeit anfangen, Symptome zu entwickeln. Da geschieht das, was aber im Normalfall auch passiert: Die dürfen den Weg ins Bett anstreben und sich auskurieren.
Ist allerdings dann mal aufgefallen, dass deutlich mehr Personen der Schulgemeinschaft erkrankt sind als sonst, wird sich die Schulleitung (d.h. die Leitung einer öffentlichen Einrichtung - hier eben der Schule) mit dem Gesundheitsamt beraten, ob weitere Maßnahmen getroffen werden müssen. So wird häufig ein Elternbrief aufgesetzt, in dem die Eltern über den Ausbruch informiert werden und angehalten werden, ihr Kind bei Auftreten von Symptomen bis zu deren Abklingen zu Hause zu lassen. (Anderer Fall, aber der Klassiker schlechthin: "Liebe Eltern der Klasse 6b, bei einigen Schülern der Klasse wurden in den letzten Tagen Kopfläuse gefunden. Sollten Sie bei Ihrem Kind.... blablabla... dann bitten wir sie ... blablabla... vorzugehen").
Auch im Lehrerkollegium erfolgt in solchen Fällen eine Information. (Die üblichen Diskussionen ala "Oh, du warst eben in der 6b? Ich... äh.... wir reden morgen... Ich muss noch was kopieren" gibts auch in jedem Lehrerzimmer
). Allerdings läuft der Unterricht weiter und man achtet halt als noch gesunde Lehrkraft darauf, den Kids nicht ganz so nahe zu kommen und sich doch ab und an mal häufiger die Hände zu waschen.
Etwas anders sieht es mit Personen aus, für die eine Infektion eine besondere Gefahr darstellen würde. So hatte ich beim Grippeausbruch zum Beispiel zwei Wochen Dienstverbot, weil ich schwanger war und Schwangerschaft und Grippe zwar gehen, aber nicht so der ganz große Burner sind... Ich wurde darüber telefonisch von meiner Schulleitung informiert, nachdem das ganze bekannt war.
Bei den üblichen fiesen, ansteckenden aber sonst nicht lebensgefährlichen Infektionskrankheiten reicht das in der Regel aus und führt dazu, dass das ganze recht bald wieder abklingt.
Anders schauts natürlich aus, wenn schwerwiegendere Infektionen ins Spiel kommen. Erkrankt zum Beispiel ein Schüler einer Klasse an einer Meningitis, kann dies durchaus dazu führen, dass die ganze Klasse sowie alle Schüler und Lehrkräfte, die mit dem Erkrankten in (räumlichem) Kontakt standen, für eine gewisse Zeit unter Quarantäne (-> daheim bleiben!) gesteckt und unter Umständen ebenfalls antibiotisch versorgt werden.
Ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen. Bei Fragen einfach nochmal nachhaken.
Liebe Grüße
Caro