Juni: Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst

Hier kann das Thema des Monats gelesen und darüber diskutiert werden.

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12.06.2016, 17:42
Etwas verspätet, aber auch im Juni darf hier wieder fleißig diskutiert werden.

Diesen Monat interessiert uns besonders, wie die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst im Einsatzfall bei euch funktioniert. Gibt es an eurer Schule klare Regelungen, wie die Zuarbeit und die Übergabe laufen sollen? Wie läuft die Einweisung der Fahrzeuge? Was gebt ihr dem Rettungsdienst mit auf den Weg und dürft ihr nach der Übergabe noch weiter zuarbeiten oder ist eure Arbeit nach Eintreffen des RD getan?

Wie beurteilen die Rettungssportler in der Runde ihre bisherigen Kontakte mit Schulsanitätsdiensten? Was läuft in der Regel gut, wo seht ihr noch Optimierungsbedarf?

Viele (Urlaubs-)Grüße


Caro
13.06.2016, 19:38
Hallo,
dann mal dazu kurz von mir:

Von SSD-Seite aus:
Da unser SSD ziemlich gut mit einigen vom RD vernetzt war und die Leute dort unsere Ausbildung kannten, konnten wir viel helfen.
Nachdem wir irgendwann den RD wöchentlich wegen der selben Patientin da hatten, halfen wir auch oft beim Medikamente richten und neue NA/RDler beraten, was wirkt und was nicht.
Einweisung erfolgte bei uns von der Schultür aus, die Verständigung der ILS vom Sekretariat.
Zur Übergabe händigten wir ein Protokoll aus mit unseren Maßnahmen und den Stammdaten den Patienten. Ansonsten war das oft die Gelegenheit für uns, um unser Material aufzufüllen.

Von RD-Seite aus:
Es gibt solche und solche. Meinen alten SSD (den ich weiterhin von HiOrg-Seite aus betreue) muss ich da meistens loben. Aber dies liegt eben daran, dass ich die Jugendlichen kenne. Hier in der Stadt gibt es drei SSDs, die von meiner HiOrg betreut werden. Dort kenne ich auch einige Helfer und das funktioniert. Von denen gibt es Protokolle, genaue Infos und mündliche Übergaben.
Eine christliche HiOrg betreut hier auch einen SSD im Ort, von dem bekommt man oft nur ein Fließtextprotokoll. Dazu gibt es dann meistens auf Fragen die Antwort, dass ja alles im Text stände. Wer Arztschrift (so sieht das meistens aus) kennt, weiß, dass man da eine Weile bräuchte, um die DIN-A4-Seite zu lesen. Entsprechend machen das auch die wenigsten Kollegen. Da ich in der Schule aber schon seit ca. anderthalb Jahren nicht mehr war, kann ich da leider nicht sagen, ob die das immer noch so machen.
"Wir essen jetzt Opa!"
Satzzeichen retten Leben!
17.06.2016, 16:37
Bei uns ist es so geregelt, dass einer der 3 Schulsanitäter mit einer Warnweste an die Straße geht und dort auf den RTW wartet um diesen einzuweisen und der Besatzung den Weg zu zeigen.
Auf dem Weg schildert dieser bereits grob die Lage.
Der Teamführer, sprich der mit der höchsten Ausbildung, macht dann eine richtige Übergabe, sobald die RTW-Besatzung im Sanitätsraum angekommen ist.
Diese enthält:
-Unfallhergang (sofern bekannt)
-Zustand bei Antreffen
-SAMMELN, bzw. SAMPLE
-Werte
-getroffene Maßnahmen
-ggf. Reaktion auf die Maßnahmen

Was wir danach noch machen ist abhängig von der Verletzung und den Sanitätern die in die Schule kommen.
Manche die mich/uns kennen lassen uns danach noch gewisse einfachere Tätigkeiten machen, was aber wie gesagt sehr vom einzelnen Sanitäter abhängt.

Von uns bekommt der RD eine Kopie des Protokolls mit so ziemlich dem gleichen wie dem, was wir in der Übergabe sagen.
Wenn wir bald hoffentlich digital protokollieren wird anstatt der Kopie eben einfach ein Ausdruck des Protokolls mitgegeben.
"Gib bei jedem hundert Prozent, egal was er hat. Sonst gibst du auch bei dem, der hundert Prozent braucht nur fünfzig." -
20.06.2016, 16:41
Bei uns ist das noch nicht so ganz durchstrukturiert, weil der RD doch nicht so oft auf der Matte steht, dieses Jahr waren 4 Mal schon wirklich viel.

Eine ganz klare Regelung hab ich noch nicht gefunden, allerdings gibt es ein Infoblatt mit Schularzt, Begleiten von Krankentransport etc.

Die Einweisung ist manchmal etwas chaotisch, was aber eher an der Kommunikation mit der Leitstelle liegt. Manchmal interessierts den netten Disponenten nämlich,
dass wir einen bestimmten, günstigeren Anfahrtsweg beschreiben, manchmal halt nicht. Genug Leute zum Einweisen stehen immer rum, also ist das nicht das große Problem.

Der Rettungsdienst bekommt unser Protokoll bzw. eine Kopie mit, auf der Daten, Werte und sonstiges Wissenswertes steht. Die Übergabe macht eigentlich immer der, der am meisten mitbekommen hat und das am besten beurteilen kann. Derjenige bleibt dann meist noch beim Patienten und hilft ein wenig oder gibt weitere relevante Infos weiter.

Bisher haben wir immer ein großes Lob vom RD bekommen, weil wir nützlich waren und uns auch Feedback geholt haben. Soweit passt also alles :)
24.06.2016, 18:29
Also wir hatten komischerweise in der letzten Zeit sehr viele Einsätze an Schulen. In zwei Dritteln der Fälle war ein Einweiser vorhanden. Einige haben sich als Schulsanitäter geoutet, andere erst auf Nachfrage. Eine Einsatzkleidung hatte niemand an.

Eine Übergabe haben wir immer vom Rettungsdienst bekommen, daher kann ich wenig dazu beitragen, wie diese vom SSD ausgefallen wäre.

Aber so viel: Wir waren neulich bei einem Verkehrsunfall, da haben mir auf den 50m zum Einsatzort schon zwei Personen eine Übergabe nach ABCDE-Schema gemacht. Als der dritte dann wieder mit "Kein A-Problem" angefangen hat, hat er nahezu unverschuldet mitbekommen, wie aus Dr. Banner der Hulk wurde. (Die von Euch, denen das nichts mehr sagt, mögen es googeln.....) ;)
25.06.2016, 13:31
In meiner Schulsanitäter zeit waren alle aktiven Sanis RDH (ja Bayern...) und somit fleissig im Regelrettungsdienst mit dabei. Somit herrschte Bekanntschaft mit allen Kollegen und mit uns, wir waren gut geübt und alle lief sehr problemlos.
04.07.2016, 20:48
Also bei uns ist es so, dass viele von uns bei der Feuerwehr/ THW sind und da haben wir schon so gewisse Fertigkeiten. Wenn wir dies den RD sagen, ist es meißtens so, dass wir deren Zeug tragen oder (die von der Feuerwehr) die Trage aus dem RTW bringen, manchmal aber auch bei der Vakuummatratze helfen. Wir werden hauptsächlich von 3 Rettungswachen angefahren und alle drei wissen, dass es bei uns einen SSD gibt. Wenn wir den Notruf absetzen sagen wir ja, dass wir die Erstversorgung übernommen haben und der RD muss dann nicht mehr die Treppe ,,hochsprinten" oder erst mit Rucksack kommen und dann die Trage holen. Außerdem wird der Rettungsdienst immer eingewiesen und wenn die aussteigen informieren wir sie darüber:
+ Was bei welchen Umständen passiert ist
+ Wie siehts mit den Vitalfunktionen/-Parametern aus
+ Hat der Pat. Allergien, Vorerkrankungen, psychhische/-und oder physische Beeinträchtigungen
+ Alter, Geschlecht
+ Unsere Maßnahmen;
Das funktioniert immer super und wir sind auch schon darin gut geübt, denn besonders bei Veranstaltungen, Schnee/Glätte und Hitze rufen wir den RD vielleicht 2 mal im Monat manchmal aber auch 3 mal am Tag
06.07.2016, 20:29
Wir machen sehr viel mit dem Rettungsdienst zusammen.
07.07.2016, 16:14
Blitz hat geschrieben:Wir machen sehr viel mit dem Rettungsdienst zusammen.

Und, sonst so?
05.01.2017, 23:35
Also bei uns läuft das ganz unterschiedlich ab, jenachdem wie qualifiziert der Schulsani ist, und vor allem wie der RD drauf ist. Die meisten sind echt nett, kommen total freundlich rein, man kennt sich eventuell auch so von vergangenen Einsätzen, und der SSD wird weitest gehend in die anschließenden Maßnahmen mit eingebunden. Manchmal redet der Schulsani (meistens eine KollegIN) weiter mit dem Patienten, vor allem wenn er noch jünger ist und vlt. ein bischen Angst vor den Menschen in roten Hosen hat ;). Wir hatten aber auch erst neulich den Fall, Schüler vs Ball, KoPlaWu, V.a. Commotio, da kam dann nach geschlagenen 18 min der RTW ohne SoSi von der ca. 4 min entfernten RW, fuhr an dem Einweiser vorbei (der Einweiser hatte eine knallrote Bonn2000 an, keine Ahnung wie man den übersehen kann). Im Flur wurde dann gefragt wo denn der schwule Saniraum sei, und in der anschließenden Übergabe wurde dann nur Kaugummi kauend aneinander vorbei geredet, und als erstes gefragt wurde, ob der Pat. nicht wieder in den Unterricht gehen könnte.
Es ist bei uns also sehr unterschiedlich. Manchmal läuft es Super, manchmal gefühlt Katastrophal :D
06.01.2017, 04:11
Warum soll der RTW bei einer Kopfplatzwunde mit Sondersignal kommen? Die Wundversorgung hat 6 Stunden Zeit, da sind 18 Minuten bis zur Einsatzstelle doch komplett im Zeitfenster. Und bei lediglich "V.a. Commotio" wird der Patient ja wach gewesen sein. Kein Grund, die 15fache Unfallwahrscheinlichkeit bei Blaulichtfahrt für sich und andere Verkehrsteilnehmer zu riskieren. ;)
10.01.2017, 00:09
Warum soll da ein RTW hin?


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