Ablauf Anschaffung Verbrauchsmaterial

[fabisan]

Hallo liebe mit SSDler,
ich bin bei unserem SSD für das Material verantwortlich und wollte nachfragen wie es bei euch abläuft wenn ihr etwas anschafft.
Nun mal ein paar Eckdaten über unseren SSD:
ca. 30 aktive SSDler
ca. 340 Einsätze pro Jahr
Bereitstellung der Einsatzbereitschaft auf zwei Schulhöfen, einem Park, vier Sporthallen, ein Sportplatz und diverse Sportveranstaltungen.

Bei unserer Ausrüstung können wir uns nicht beklagen allerdings ist noch Platz nach oben.
Wir haben:
3 Sanitätsrucksäcke nach DIN ( einer gestellt vom örtlichen Rettungsdienst mit Intubationsbesteck und Infusionsbesteck [nur für den RD])
1 Transportrucksack mit Tragetuch und Patientendecken
2 KatSchutzTragen nach DIN
1 Behandlungsliege
1 Triagebock
div SanMaterialien im Schrank

Jetzt die Frage an die MitSSDler:
Wie regelt ihr das mit Neubeschaffungen?
Macht das der Förderverein oder die Schule selbst?
Wir sind in der traurigen lage, dass weder Förderverein noch Schulleitung sich nicht für Verbrauchsmaterial verantwortlich fühlen. Sachen wie Sensoren für BZ-Geräte sowie Lanzetten können wir über den örtlichen ASB ( der uns auch Ausbildet) beziehen, beim Rest wird sich quer gestellt.
könnt ihr mir sagen wie es bei euch ist damit ich einen Vergleich habe?

[stefan_142000]

Ich schaue bei uns monatlich wie viel Reservematerial zum Rucksack nachfüllen verbraucht wurde, suche den Anbieter bei dem die Produkte am günstigsten sind und gebe dann einen Ausdruck mit der Artikelbezeichnung, der Bestellnummer, der Menge und dem Preis ab. Das Sekretatiat bestellt das Verbrauchsmaterial ohne Änderungen und gibt Bescheid wenn die Lieferung da ist.
Wenn wir etwas neues anschaffen möchten was nicht in den Bereich Verbrauchsmittel fällt suche ich Produkte verschiedener Anbieter, schreibe zu jedem Produkt ein Datenblatt mit Vor- und Nachteilen sowie eine Begründung in der ich erläutere warum wir ein bestimmtes Teil brauchen und warum es von der Marke xy am besten geeignet ist. Meistens bespreche ich das dann nocheinmal persönlich mit der Lehrkraft die den Sanitätsdienst betreut und dem Direktor. Dieser entscheidet dann ob wir etwas bekommen und ob wir es von der Marke bekommen von der wir es gerne hätten. Ich muss jedoch dazu sagen, unser Direktor relativ engagiert ist und bei "schlimmeren" Verletzungen sich persönlich erkundigt, auch im Nachhinein bei uns was los war. Soweit ich es mitbekommen habe gibt es bei ihm auch ein etwas persönlicheres Erlebnis, was vielleicht der Grund ist warum er sich dem Sanitätsdienst gegenüber so verbunden zeigt.
Wenn sich euere Schulleitung da quer stellt solltet ihr ihr vielleicht die rechtliche Pflicht der Vorhaltung einer gewissen Ausrüstung aufweisen.
Ihr könntet auch bei Veranstaltungen spenden sammeln, das läuft bei uns ganz gut, pro Veranstaltung so um die 50-100€. Dient uns zur Anschaffung von Zusatzausrüstung und praktischen aber nicht zwingend notwendigen Extras, könnt ihr aber ja zur Anschaffung von Verbrauchsmaterial verwenden.

[Hajo Behrendt]

Was das Verbrauchmaterial anbelangt (z.B. Verbandstoffe, Kühlpacks etc.) ist die Sache ganz klar geregelt. Die Schule erhält dafür vom Sachkostenträger (meist die Gemeinde/Stadt, die die Schule betreibt) jährlich einen gewissen Betrag. Ist der nicht als Extra-Posten im Haushalt der Schule aufgeführt, sind die Materialien aus dem allgemeien Schulverwaltungsbudget (Sekretariats-/ bzw. Hausmeisterkosten) zu beschaffen.

Die Schule ist verplichtet, vorgeschriebenes Verbandmaterial in ausreichender Stückzahl vorzuhalten.

Anders sieht es mit den "Ad-Ons" aus, wie z.B. Blutdruckmessgeräte, Pupillenleuchten, Sauerstoff, Blutzucker-Messgeräte etc. Diese gehören nicht zur Grundausstattung, hier ist man als SSD auf die Kulanz der Schulverwaltung angewiesen oder sollte sich an den Förderverein bzw. die betreuende HiOrg wenden.

Fragt am besten mal direkt bei der Stadtverwaltung nach, wie das mit der Beschaffung für Verbandstoffe geregelt ist. Vielleicht weiss die Schule das auch nicht so richtig.

Tipp: Bei der nächsten Besprechung mit dem Schulleiter diplomatisch vorgehen und keine Anschuldigungen machen. Aber doch auf die bestehenden Haushaltsmittel hinweisen und diese einfordern.

Bietet der SL doch an, die Bestellungen selbst zu tätigen, wenn Sie euch euren Verbandmittel-Etat überlassen würde...

[andreas]

Das ist jetzt ein bisschen Off Topic, aber trotzdem drängt sich mir die Frage auf, was denn ein "Triagebock" ist. Macht ihr bei einem Manv darauf die Sichtung oder wie darf ich mit das vorstellen?

LG Andreas

[Don Spekulatius]

Außerdem heisst es Sichtung - nicht Triage. Wir wollen ja politisch korrekt sein.

[Hajo Behrendt]

Offiziell heisst das Ding "Lagerungsgestell, Krankentrage", früher auch Tragen-Lagerungsbock genannt.

Diese Eisengestelle werden zusammengesteckt und dienen der Aufnahme einer DIN-Klapptrage.

Am Sichtungspunkt stehen ein bis zwei solcher Gestelle nebeneinander, um die auf der DIN-Trage herbeigeschafften Patienten für die Dauer der Ersteinschätzung bei der Triage (oder auch Sichtung) in Arbeitshöhe ablegen zu können.

Durch Auflage der Verpackungskiste auf das aufgebuate Gestell kann bei einigen Modellen auch ein provisorischer Ablagetisch hergestellt werden. Der sollte aber nicht zu doll belastet werden, da er nicht besonders tragfähig ist (zumindest bei unseren SSD-Lagerungsgestellen von der Bundeswehr nicht).

Bilder findest du z.B. hier:
https://www.google.de/search?q=lagerungsgestell+krankentrage&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjQ3ZXzmo7KAhWFfA8KHWkRCBEQsAQIIw&biw=1708&bih=821&dpr=0.8

Die Kosten für ein neues Lagerungsgestell liegen bei 400 bis 600 Euro. Aktuell sondert die Bundeswehr aber viele solcher Gestelle aus, die man über die Verwertungsgesellschaft VEBEG von Zeit zu Zeit ersteigern kann. Gebraucht sind die daher günstiger.

[fabisan]

[quote="Hajo Behrendt"]Offiziell heisst das Ding "Lagerungsgestell, Krankentrage", früher auch Tragen-Lagerungsbock genannt.

Ja da hast du schon Recht, nur das Exemplar was wir haben ist tatsächlich mit "Triagebock" beschriftet und sogar im wunderschönen NATO-Grün lackiert Bundeswehr lässt grüßen