Atemnot in der Turnhalle (EH/SAN, bei Interesse RD)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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09.02.2015, 19:07
Gegen 09:45 Uhr erfolgt die Alarmierung des SSD-Teams durch das Sekretariat. In der Turnhalle hätte wohl ein Patient (und 38 Bälle) Luftnot.

Als Material steht euch ein gut gefüllter Notfallrucksack zur Verfügung, ansonsten sind "Sicherheit" und "Umgebungsbedingungen" kein Thema; Es handelt sich um eine normale Sporthalle.

Im dortigen Saniraum sitzt ein leicht adipöser Bub in Jogginghose und T-Shirt auf der Liege, und schnauft vor sich hin. Die Sportlehrerin ist ebenfalls anwesend - und hopp :angel:
10.02.2015, 19:17
Moin, ich bin der Flo vom SSD des links von mir is der Sebi, ebenfalls vom SSD. Was ist denn passiert?
Zuletzt geändert von FloB am 10.02.2015, 19:19, insgesamt 1-mal geändert.
10.02.2015, 19:19
Servus,

ich würde das Fallbeispiel mit Flo bearbeiten, wir sind beide SAN. Er ist Teamchef.
10.02.2015, 19:37
Ist villeicht noch Platz für ne dritte Person :D
10.02.2015, 20:44
Ich finde zwei schon mehr als ausreichend, aber du kannst dich - wenn du schon da bist - mal um die Volleybälle kümmern:)

Passiert ist folgendes:
Der junge Mann hat während der Sportstunde zunehmend Atemnot entwickelt und schnauft auch jetzt offensichtlich noch angestrengt.
Im Übrigen heißt der Patient Heiko und geht in die 7. Klasse.
10.02.2015, 20:53
Ok die Bälle werden aufgeräumt. Naja schade :D. Villeicht nächstes mal.
10.02.2015, 20:56
Zunächst einmal: wir haben Handschuhe an.

Wie wirkt der Patient auf mich? Ist er irgendwie desorientiert?
Erkenne ich äußerlich irgendetwas wie beispielsweise eine Zyanose oder Kaltschweissigkeit?
Kann er mir sagen, bei was genau die Atemnot eintrat?
Höre ich irgendwelche Atemgeräusche, die da nicht sein sollten wie beispielsweise ein Giemen, ein Pfeifen etc?

Wir machen das Fenster auf, öffnen einengende Kleidung. Der Patient soll - insofern er kann - die atemerleichternde Sitzhaltung einnehmen.

Haben wir ein Pulsoxy? Wenn ja, bitte einmal "dranclippen", ferner hätte ich gerne den Blutdruck.
10.02.2015, 21:05
Der Patient ist wach, voll orientiert und neurologisch unauffällig, geistig wie ein ganz normaler 7.-Klässler.

Kaltschweißig ist er nicht wirklich, viel eher einfach vom Sport verschwitzt, und nun demzufolge bei den kühlen Temperaturen und offenem Fenster kaltschweißig. Zyanotisch ist er insbesondere an den Lippen und Ohrläppchen.

Eingetreten ist die Atemnot beim Fussballspielen, und hört sich nun eher wie ein Giemen/Brummen an, das auch schon ohne Stethoskop wahrnehmbar ist.

Einengend ist das Shirt nicht, die Jogginghose "spannt" halt ein wenig am Bauch, aber behindert wohl nicht die Atmung. Was meinst du mit "der atemerleichternden Stellung"?

Pulsoxy: HF: 121/min, SpO2: 89%
RR: 110/60 mmhHg
10.02.2015, 21:12
Dann machen wir das Fenster doch auch wieder zu... ;)

Tritt das bei dem Patienten das 1. mal auf?
Hat er irgendwelche Vorerkrankungen? Ich denke hierbei besonders an Asthma, allerdings würden mich alle interessieren...
Wie siehts mit Allergien aus?
Hatte der Patient so etwas schon einmal?

Mit der "erleichternden Sitzhaltung" meine ich, dass der Patient sich hinsetzen und sich mit den Armen nach hinten hin abstützen soll.

Ich würde gerne die 112 anrufen, Alarmierungsstichwort unklare Atemnot - eventuell ist es nach deinem kommenden Post ja klarer. ;)
10.02.2015, 21:15
Is' kalt draußen....

Der Patient hat das hin und wieder mal, vor allem beim Sport oder wenn er sich aufregt; Er hat auch schon 6x mit seinem Spray gesprüht, aber ohne Erfolg. Bezüglich Vorerkrankungen oder ähnlichem am besten den Vater anrufen, der ist Arzt.

Allergien gegen Soja und Penicillin.

Wenn du gerne telefonieren magst, dann mach' das doch mal. Die Nummer des Vaters hat er glücklicherweise auch im Handy, wobei der nicht immer erreichbar ist...
10.02.2015, 21:24
OK, dann geben wir mal 8 Liter Sauerstoff über Maske; Florian darf dann versuchen, den Vater zu erreichen(wir wechseln Teamrollen... sorry ;) )

"Servus, der Sebi vom Schulsanitätsdienst am Apparat. Wir befinden uns in der Musterstraße 1 im Musterort 1 und haben hier einen 7. Klässler mit unklarer Atemnot"

Ist der Patient gestürzt? Das darf dann auch die Lehrerin gerne beantworten.
Weiß er, ob er aktuell irgendwelche Medikamente einnimmt?

Ferner achten wir auf den Wärmeerhalt (Decke...) und messen - wenn möglich - einmal den Blutzucker.

EDIT: wie ist die Atemfrequenz des Patienten?
10.02.2015, 21:35
Der Blutzucker ist 99 mg/dl, gestürzt ist der Patient nicht.

Seit ca. einer Woche auf Empfehlung eines Bekannten seines Vaters Monteluklast, als Bedarfsmedikation Berodual, zusätzlich morgens Budesonid, früher hatte er das morgens und abends..

Der Vater fragt, wie arg es denn diesmal sei, und wo sein Sohn hingebracht wird. Weiterhin weist er auf einen Ventrikel-Septum-Defekt hin, der wohl bei der Geburt festgestellt wurde, aber wohl aufgrund der Größe nicht operiert werden musste.

Edit: Die Atemfrequenz ist 24/min
10.02.2015, 21:41
OK, mit den Medikamenten fehlt mir die Erfahrung und da unter dem Spray (ich nehme an, dass das das Berodual ist?) keine Besserung eintrat, ist die Entscheidung, den RD hinzuzuziehen und Sauerstoff zu geben, meines Erachtens richtig.

Wird die Atemnot unter Sauerstoffgabe besser?

Florian bzw. ich erklären dem Vater, dass sein Sohn ein Giemen bzw. Brummen hat, was ja prinzipiell auf einen Asthmaanfall hindeutet, aber es unter der Gabe der Medikation nicht besser wird, weshalb wir den Rettungsdienst alarmiert haben, die dann entscheiden, wo sein Sohn hingebracht wird.
10.02.2015, 21:52
Der Sauerstoff scheint sich positiv auf den Patienten auswirken, und die Sättigung steigt auf 93%.

Weiterhin zittert der Patient ein wenig mit den Händen und informiert euch mehrmals, dass der Rettungsdienst gar nicht zu glauben braucht, bei ihm Blut abnehmen zu dürfen.
10.02.2015, 21:57
Wir betreuen den Patienten ("Das gibt nur einen kurzen Pieks und dann tut das nicht mehr weh"), unterhalten uns ein wenig mit ihm ("Was machst du in deiner Freizeit?" etc.) und warten dann auf den Rettungsdienst.

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