7.Klässler im SSLD

[peit]

Die nervliche Anspannung ist aber doch ein klein wenig anders, ob da nun eine Puppe zu beatmen ist oder ein echter Mensch...

Wo euer Problem mit der Schürfwunde ist, weiß ich hingegen nicht: Plaster drauf und der Hinweis mittags mal die Mutti und ggf. nen Arzt drauf schauen zu lassen...

[Gruenie]

@Schürfwunde:
Naja, sone doofe Schürfwunde kann von verdammt tief und blutig (Beurteilung: Können wir vom SSD das alleine Behandeln oder gibt es RD-Indikation, oder sollte das so schnell wie Mutti dazu kommt zum Artzt?) bis hin zu nichmal rot [man könnte meinen der Schüler will einen verars****] auftreten.
Und dann zu den Bauchschmerzen: Hier ist eben "Abtasten" gefragt (und ne grundlegende Anatomiekenntnis wäre auch nicht schlecht^^) und wieder die Frage: Was hat Patient/in X? (= RD, Mutti, Tee --> Unterricht/Nachhause, Heul nicht rum --> Unterricht).

[Choleos]

Ob man nun wirklich lieber mitarbeitet sei mal so dahin gestellt, aber Grueni hat mich verstanden.

Die Erste Hilfe bezieht sich nun mal auf genau solche lebensrettenden einfachst-Handgriffe, die man unter genau diesem Stress können soll. Und das ist der Punkt an dem ich JGraphics widersprechen will, da ich mir in der Akutsituation eigentlich keine Sorgen mache, dass ein Team versagen könnte.
Die Anspannung ist natürlich eine andere und gegebenenfalls eine Nachbereitung nötig, gerade mit jungen unerfahrenen Helfern.

Edit: Und die Schürfwunde ist hier in den letzten Tagen einfach mal wieder zum Symbol geworden, dass für Schulsanis unklare kleinere Situationen viel verwirrender sind...

[gorld]

Original von Choleos
Edit: Und die Schürfwunde ist hier in den letzten Tagen einfach mal wieder zum Symbol geworden, dass für Schulsanis unklare kleinere Situationen viel verwirrender sind...

Daraus aber zu schließen, dass es bei einer Reanimations-/Bewusstlosigkeit-Situation anders sein würde, halte ich aber mal für total aus den Fingern gezogen.

Als ob du mit solchen Situationen ruhig und besonnen umgehen könntest, nur weil du 10000 Mal auf eine Puppe eingedrückt hast oder die SSL geübt hast. In Echt stellt sich das alles eben doch nochmal anders da.

Dass hier manche gleich wieder losschießen, wie toll sie (zwischen den Zeilen gelesen) eine solche Situation natürlich im Griff hätten - ist mal wieder klar.
Wenn man die betreffenden Personen dann mal nach der eigenen Erfahrung frägt, kommen sicher nicht allzu viele belastbare "Erfahrungswerte" zum Vorschein.

[Choleos]

Auf EH-Ebene reagiert der Helfer auf gestörte Vitalfunktionen, der Ablauf ist klar: Sofortmaßnahmen, Notruf, Erste Hilfe, Übergabe. Je öfter die geübt wurden desto eher komm ich im Stress wieder drauf was zu tun ist.
Eben, in Echt stellt es sich anders dar, ich habe einen Patienten vor mir, der mit mir spricht, keine eindeutigen Symptome zeigt und trotzdem meine "kompetente" Hilfe einfordert, das bedeutet Stress, weil ich eben nicht sicher bin ob ich mir "Hilfe holen darf". Das Problem ist nicht die Ausführung von einigen Handgriffen.
Ganz viele Einsätze der Kategorie "Bringt einen nicht um, aber kommt ganz oft vor" werden in den Ausbildungen doch einfach nur vernachlässigt, der Helfer kommt hier nur durch Kollegen und Erfahrung weiter.

[Wie]

Original von Choleos
Auf EH-Ebene reagiert der Helfer auf gestörte Vitalfunktionen, der Ablauf ist klar: Sofortmaßnahmen, Notruf, Erste Hilfe, Übergabe.

Die Zahlen der begonnenen Laienreanimationen und das generelle Endergebnis sprechen leider gegen deine Theorie.

[gorld]

Irgendwo muss man bei einer 16 oder auch 48-stündigen Ausbildung halt Abstriche machen. Lieber weiß man dann zu den Sachen, bei denen es sozusagen um die Wurst geht etwas mehr, dass wenigstens die Basismaßnahmen sitzen, anstatt zig Stunden auf so Kleinkram zu "verschwenden".

Und ganz ehrlich: Oftmals sind solche Situationen doch mit gesundem Menschenverstand und ein bisschen "Was würde passieren, wenn ich hier nicht als SSD da wäre?" gut zu lösen

[Choleos]

Die Zahl der Laienreas hat mit Schulsanis mal gar nichts zu tun.
Zur Ausgangsfrage, ich glaube nicht, dass sich ein 7.-Klässler mit EH-Kurs bei der Versorgung schwerer tun wird, als ein 8.-Klässler. Wir sind in unserer Schule beim Einstiegsalter auch auf die 8. Klasse gewechselt, allerdings hatte das den Grund, dass wir zu viele Neueinsteiger hatten.

Genau das ist der Punkt, in 16 Stunden bekomme ich ein paar Grundregeln an die Hand, für einige schwere Erkrankungen wird die Durchführung meiner Regeln besprochen, für den Kleinkram nicht, hier muss ich jetzt überlegen ob meine Regeln zutreffen. Das ist glaube ich der Punkt wo sich Schulsanis schwer tun, weil sie ihren Patienten nicht so analysieren wie wir, gar nicht wissen auf was sie achten sollen. Gesunder Menschenverstand ist immer gut!

Ich merke, z.B. dass ich ein anderes Verständnis für "viel Blut" habe, hier taucht immer wieder die stark blutende Schürfwunde auf...

[M1k3]

Original von JGraphics
Ich weiß nicht recht was ich mit den kleinen anfangen soll wenn ich ehrlich bin, ich kann mir gut vorstellen, dass die bei ner bewusstlosen Person schnell iwo in ner Ecke sitzen und in embryonalstellung langsam vor und zurück wippen...

Ob 10 oder 15, oder 54, ein Einsatz der einen Überfordert wird zu viel distress führen.

Ziel muss nun sein, die Ausbildung und Fortbildung so zu gestalten, das Maßnahmen und Abläufe klar sind, und geübt sind.
Bewustlos -> Atemkontrolle -> 112 ---> SSL / HLW

HLW, Druckverband, Notruf, Helmabnahme und SSL sind die wenigen Dinge die in sonem EH Kurs wirklich Leben retten, diese müssten mMn viel mehr geübt werden.

Legt darauf viel Wert, und auch die Jungspunde werden eine Bewusstlose adäquat versorgen.

[Wie]

Original von Choleos
Die Zahl der Laienreas hat mit Schulsanis mal gar nichts zu tun.

Du sprachst auch von einem Ersthelfer und nicht explizit von Schulsanitätern. Und auch dort sind gewisse Maßnahmen irgendwann dem Helfer nicht mehr klar, selbst wenn sie eigentlich einen festen Ablauf haben und sie geübt worden sind - sieht man ja am Beispiel HLW.

[Saxo]

Ich bin in der 7. Klasse auch in Anführungsstrichen nur mit einem EH in den SSD aufgenommen worden und nächstes Schuljahr (da bin ich dann 9. Klasse) soll ich mit die Sanis ausbilden, aber darüber rede ich noch mal mit meinem Koorperatiinlehrer. Also ich würde auch 7. Klässler mal machen lassen, aber jemand erfahrenes daneben setzte.

[Anto]

Pardon, aber ich BIN 7. Klässler und leite den SSD / hab ihn aufgebaut...

[M1k3]

Original von Anto
Pardon, aber ich BIN 7. Klässler und leite den SSD / hab ihn aufgebaut...

Du bist mein Held.

Kann es sein das vlt. doch einige im Hintergrund viel getan haben? Leiten definiert jeder anders.

[Anto]

Dann definiere es so, dass ich es mit unserem Schülersprecher allein aufgebaut habe (bzw noch bissl dabei bin), da ich erst zum Schluss nen Lehrer gefunden hab..
Definition "Leiten": organisatorischer Leiter, der sich um die Beschaffung (zusammenstellen was gebraucht wird, also Einkaufsliste schreiben ), Dienstplan etc kümmert und bei größeren Sachen bissl nen "Einsatzleiter" macht, also Team einteilen und so..

[Saxo]

Original von Anto
Pardon, aber ich BIN 7. Klässler und leite den SSD / hab ihn aufgebaut...

Also ich finde das total cool, dass du den SSD aufgebaut hast und ich meine mein Leitender Lehrer hat erst vorgestern gesagt 'Es hat dir nicht geschadet, dass du in der 7.Klasse schon abgefangen hast dich in unserem SSD zu arrangieren.' Und mein Held bist du dann auch wenn du euren Dienst in der 7. aufgebaut hast. Hut ab! )