Fallbeispiel für die Rettungsdienstler

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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23.04.2012, 17:36
250 mg Urbason

Beim Vernebeln pass ich mich krumel an und nehme 5 mg Adrenalin.

Wir fahren zum nächsten Krankenhaus, dem NA entgegen (sollte er aus dem 25 Minuten entfernten KH kommen und das entgegengesetzt liegen, dann dort hin). Vorab rufen wir an und fragen, ob ein Männerbett frei ist.
Zuletzt geändert von Gast am 23.04.2012, 17:36, insgesamt 1-mal geändert.

23.04.2012, 20:02
Gut. Rendezvous mit dem NEF, Fahrt mit Sonderrechten. Darf's außer 250 mg Urbason, 0,5mg Adrenalin im und 500ml VEL noch was sein?

24.04.2012, 08:46
Sorry wenn ich mich wieder einmische;)
Wie gehts dem Patienten denn?Verlauf?
Vor der Corticoidgabe würde ich persönlich eher über eine H1+H2 Blockade nachdenken, sprich Dimetinden(fenistil) & Ranitidin.
Wobei ich dies genauso wie die Corticoid-Gabe in .de mit gemischten Gefühlen sehen würde.

25.04.2012, 15:33
Da ich heute nen guten Tag hab, lassen wir es dem Patienten mal gut gehen und erreichen komplikationslos das Krankenhaus.

Wie üblich dürftet ihr euch kurz zum Fallbeispiel äußern, bevor wir alle in eine Diskussion einsteigen.

Zunächst aber mal vielen Dank fürs Mitmachen!

01.05.2012, 09:37
==> Und an diesem Punkt ist das Fallbeispiel aufgrund mangelnden Interesses beendet, also praktisch "closed".

Wer möchte,darf gerne ein neues starten!

01.05.2012, 10:09
Ich habe eigentlich darauf gewartet das die Diskussion beginnt... ?(

01.05.2012, 10:53
Da seit 5 Tagen keiner Interesse an einer Diskussion gezeigt hat, wir beide untereinander deine Maßnahmen wohl nicht diskutieren brauchen und sonst anscheinend kein Bedarf besteht, sehe ich da wenig Sinn drin...

Du hast wohl eine relative klare Vorstellung, wie man eine Anaphylaxie behandelt:)

01.05.2012, 10:57
Hab die dunkle Vermutung, dass von der eigentlichen Zielgruppe des Forums keiner was dazu beitragen kann... (bzw. vielleicht eher: etwas sinnvolles dazu beitragen kann) ;-)

01.05.2012, 15:20
@Iceman: Warum so verwundert über das IM Adrenalin?

01.05.2012, 20:38
Weil wir hier das nicht im geben und auch bei einer Rea nicht mehr über den Tubus, sondern nur noch iv.

01.05.2012, 21:22
Die Gabe über den Tubus ist auch praktisch obsolet; Bei der Reanimation sollte die intravenöse oder intraossäre Gabe bevorzugt werden.

Bei der Anaphylaxie sehe ich das etwas anders; Gerade für den wenig erfahrenen Helfer ist die Gabe von 0,5mg im wesentlich einfacher als die intravenöse Gabe - schon allein die bei Schock-Patienten oft nicht ganz einfache Venenpunktion entfällt in der erste Runde. Oftmals scheitert es auch im Rettungsdienst schon bei der korrekten Berechnung der Konzentration, geschweige denn der praktischen "Verdünnung". 0,5ml pures Adrenalin hingegen bekommen die meisten hin...
Zudem kann Adrenalin heftige Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. Ich wage mal zu behaupten, dass man diese Reaktionen bei der intramuskulären Gabe wesentlich seltener sieht.

01.05.2012, 21:49
Ich bin ja net so der Fan von i.m. Gabe bei der Anaphylaxie (dIe Resorptionszeit ist ja verlängert .... Beim Schock ja umsomehr)

Wir haben hier die Vorgehensweisen 1,0 in ne kurzinfussion (100ml) rein und dann iv gabe bis zur Besserung des Zustandes mit ner 10er Spritze.

Durch die geringe Dosierung wunderbar steuerbar.

Gruß
Zuletzt geändert von Unfallversicherung am 01.05.2012, 21:50, insgesamt 1-mal geändert.
Eine Pizza mit dem Radius *z* und der Höhe *a* hat das Volumen Pi*z*z*a

01.05.2012, 22:03
In Anbetracht der Reaktion des Patienten auf inadäquate iv-Dosierungen halte ich die im-Gabe für unerfahrene Kollegen durchaus für besser.

Auch die iv-Gabe funktioniert gut, allerdings würde ich hier den Einstieg mit 20-30-50 µg nach Wirkung vorziehen.

01.05.2012, 22:17
Unerfahren würde ich mich nach 4 Jahren in Sachen Anaphylaxie auch bezeichnen. Keine Ahnung wieviele ... Aber net mehr als vielleicht 10.

Trotzdem werde ich die von mir benannte iv Möglichkeit eben wegen der im Schock verlangsamten Resorption im Muskel jederzeit vorziehen. Den Patienten aus unsicherheit unnötig lange Leiden lassen widerstrebt mir und ist eigtl. auch gegen geltendes Recht.

Wenn sich ein RA der Dosierung seiner Notfallmedis nicht sicher ist sollte er sich lieber mal hinsetzen und das Pauken und vom Bock unten bleiben als eine nachteiligere Applikationsform zu wählen.(indirekte Schädigung?)

Auch wenn die im Gabe in aktuellen guidelines empfohlen wird, bin ich der Meinung dass auch Guidelines nicht immer recht haben. (siehe diese elendigliche Keta bei SHT ja/nein diskussion und natürlich noch viele viele mehr)
Zuletzt geändert von Unfallversicherung am 01.05.2012, 22:26, insgesamt 2-mal geändert.
Eine Pizza mit dem Radius *z* und der Höhe *a* hat das Volumen Pi*z*z*a

01.05.2012, 23:33
Du kannst ja die im-Gabe nicht so einfach mit der iv-Gabe vergleichen. Wir spritzen immerhin die 10-20-fache Menge in den Muskel; Zudem wären Studien interessant, inwieweit die Muskulatur im Rahmen einer anaphylaktischen Reaktion besser als bspw. bei einem Volumenmangelschock durchblutet wird. Prinzipiell die intramuskuläre Gabe mit langem Leiden des Patienten gleich zu setzen finde ich gewagt. Bis man bei teilweise schwierigen Venenverhältnissen einen Zugang etabliert hat, ist die intramuskuläre Dosis längst gespritzt.
Ich rate allen jungen Kollegen, sich erst mal an die Empfehlungen aus Leitlinien zu halten. Sicherlich darf in begründeten Einzelfällen davon abgewichen werden, man braucht aber einen guten Grund.
Speziell für den anaphylaktischen Schock sehe ich hier eben die Gefahr, die therapeutische Breite bei der iv-Gabe eventuell zu überschreitten.

Was man später nun bevorzugt, ist die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen, die von lokalen SOPs oder ähnlichem beeinflusst werden sollte...
Zuletzt geändert von leuchtreklamefahrer am 01.05.2012, 23:34, insgesamt 1-mal geändert.

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