Der angesprochene "Fahrstilunterschied" ist moralisch wirklich fragwürdig da er eine Wertung vornimmt die meiner Meinung nach erstens höchstgradig unprofessionell ist(dafür spricht auch deine Wortwahl des "Suffkopfes", zweitens sehr "unbestimmt" (Von der Tatsache, dass nicht jeder alkoholisierte Mitbürger vollumfänglich für sein Handel selbstverantwortlich ist will ich hier gar nicht anfangen, aber auch nicht jeder gemeldete alkoholisierte Mitbürger ist wirklich alkoholisiert, dazu gleich mehr).
Es steht uns schlichtweg nicht zu hier den "Entscheider" zu spielen wer "schnelle Hilfe" und wer "langsamere Hilfe" kriegt..Alles andere ist Gott spielen!
Unter die Definition der Professionalität (die man von einem Sondersignallenker erwarten darf) gehört auch die Tatsache das er seine Leistung&Qualifikation unabhängig von Fall und Person gleich erbringen und abrufen kann.
Alles andere ist das Reich der Amateure und Dilletanten.
Du gibst in deinem Profil deine Tätigkeit als "Helfer vor Ort" an. Daher leite ich mal ab, dass du vermutlich Mitglied in einer Hilfsorganisation, vermtl. dem roten Kreuz bist...
Ich darf dann an dieser Stelle auch einfach mal an die grade im Ehrenamt so hochgelobten "Grundsätze des Roten Kreuzes" erinnern die da besagen:
Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung unterscheidet nicht nach Nationalität, Rasse, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung. Sie ist einzig bemüht, den Menschen nach dem Maß ihrer Not zu helfen und dabei den dringendsten Fällen den Vorrang zu geben.
...
Das nur anbei.
Praktisch sei angemerkt: Sollte ich einen meiner Fahrer (ich bin mittlerweile die meiste Zeit als Beifahrer unterwegs&kann mir meistens meine Fahrer aussuchen)dabei erwischen wie er "Stichwortabhängig" seinen Fahrstil ändert bzw. gar "mehr risikiert"(oder gar zu viel riskiert) wird er darauf hingewiesen. Sollte dies zu keiner Einsicht führen ist die Lösung ganz einfach: Der Kollege fährt rechts ran und darf nun den Rest der Fahrt vom Beifahrersitz aus bewundern. Ggf. ist bei fortgesetzter fehlender Einsicht dann auch die Schicht für ihn beendet, bei meinem alten Job wäre die Fahrerlaubnis gleich weg gewesen, in meinem neuen Job kriegt der Kollege eine "Bewährungsschicht" mit einem anderen Kollegen...
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich halte mich selber nicht für einen guten Sonderrechtsfahrer.(Obwohl bis auf einen Parkschaden und ein abgehängte Schild am Hauptbahnhof bis jetzt unfallfreier SoSi-Lenker;) ) Aber es ist eine Frage der Professionalität und der Teamfähigkeit das ab dem Zeitpunkt in dem einer der Mitfahrer Bedenken hat (oder einen Verstoß gegen interne Regelungen -jeder meiner Arbeitgeber hatte entsprechende Vorschriften bezüglich der "gleichbleibenden Risikobereitschaft- bemerkt wird) die eigene Risikobereitschaft zurück genommen wird.
Die überbordende "Risikobereitschaft" bzw. die Folgen der "eigenen moralischen Entscheidung" anhand eines Beispiele aus meinen entfernten Bekanntenkreis erläutert:
Vor zwei Jahren ist ein mir sehr lieber Kollege in den USA tödlich auf einer Einsatzfahrt als Beifahrer verunglückt. Der RTW kam bei "leicht glatter" Fahrbahn in einer Kurve von der Straße ab und prallte auf der Beifahrerseite frontal in einen Baum, der Kollege war sofort tot der Beifahrer ist bis heute schwerst behindert.
Durch den im betreffenden RTW angebrachten "Voicerecorder" ist mittlerweile bekannt das sich die Kollegen vor dem Unfall darüber stritten, dass der Kollege für die alarmierte "Kinderrea" zu schnell fahre während der andere Kollege sein Risiko für "akzeptabel " hielt, er "fahre ja nur ein bisschen schneller als sonst"...