"Pfötchenstellung"

Hier kann über alle Maßnahmen von der Ersten Hilfe bis zur klinischen Behandlung diskutiert werden.

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30.10.2011, 13:44
Oh ok... na dann hab ich die bisher falsch verstanden, Vielen Dank!
Dann erklärt sich mir der angebliche Sinn bei einem Thorax-Trauma auch nicht. Gibt es diesen, und wenn ja, wie erklärt sich dieser?
meine ich ... RA-Azubi ... Ex-SSDler am WEG Büdingen; Feuerwehrler bei der örtlichen FF; Mitglied beim MHD und dort bei SanDiensten, Fahrzeugpflege, im KatS und als Gruppenleiter bei der Jugend dabei; 18 Jahre

30.10.2011, 19:56
Ich hab noch ne Frage zur Lippenbremse, die auch im letzten Fallbeispiel gestellt wurde:
Wie lange soll der Patient gegen den Finger pusten? Und wie merke ich dass eine Besserung eintritt (ruhigere Atmung, normale Atmung)?

Edit: Wenn der einzige Sinn die Stabilisierung der Bronchien ist, dann dürfte sich die zweite Frage erübrigen.
Zuletzt geändert von Sam112 am 30.10.2011, 20:11, insgesamt 1-mal geändert.

30.10.2011, 20:26
Bei mir soll er gar nicht gegen den Finger pusten, der tut ihm ja nicht weh.

Ich würde den Patienten auffordern, mit seinen Lippen das Maul eines Fisches nachzuahmen, die Lippen aufeinanderzupressen (wie bei einem Blechbläser am Mundstück) oder durch einen imaginären Strohhalm auszuatmen.

Das soll er so lange machen wie er kann. Wenn der Asthmatiker ein Notfallspray dabei hat soll er das anwenden. Besserung auf Medikament und Lippenbremse würde ich innerhalb weniger Minuten erhoffen (sonst ratzfatz den RD alarmieren) - Besserung wäre in diesem Fall:

- leichteres Ausatmen
- Besserung der Atemnot
- Rückläufige Zyanose
- leiser werdendes "Giemen" bei der Ausatmung
- entspannterer Patient.


Oft ist mit den herkömmlichen Sprays allerdings keine befriedigende Wirkung zu erzielen.

Deshalb lieber einmal mehr den Rettungsdienst holen - Asthmapatienten profitieren ungemein von Sauerstoffgabe, (vernebelten) Medikamenten und ruhigem Auftreten.

Vom SSD erwarte ich, dass der Patient zur Lippenbremse aufgefordert wurde und in eine Position gebracht wurde, in der die Atemhilfsmuskulatur eingesetzt wird.
Zuletzt geändert von leuchtreklamefahrer am 30.10.2011, 20:27, insgesamt 1-mal geändert.

30.10.2011, 20:37
Die Frage wurde ja nicht von dir gestellt, sondern von uns.

30.10.2011, 21:21
Original von Sam112
Die Frage wurde ja nicht von dir gestellt, sondern von uns.



?(

30.10.2011, 21:41
Original von Sam112
Ich hab noch ne Frage zur Lippenbremse, die auch im letzten Fallbeispiel gestellt wurde:


Original von leuchtreklamefahrer
Bei mir soll er gar nicht gegen den Finger pusten, der tut ihm ja nicht weh.

Ich meinte die Frage wie lange der Patient gegen den Finger pusten soll.

30.10.2011, 21:59
...damit wollte ich dir eigentlich nur andeuten, dass ich keinerlei Sinn darin sehe, das Fingerlein anzublasen.

Und ich kann mich an keinen Asthamtiker erinnern, der davon in seiner Patientenschulung gehört hatte.

30.10.2011, 22:13
Tschuldigung, n Hellseher bin ich noch nicht.

Edit: Großschreibung
Zuletzt geändert von Sam112 am 30.10.2011, 22:20, insgesamt 1-mal geändert.

30.10.2011, 23:11
Zum Thema "Fingerpusten":

Um das jetzt mal deutlich zu sagen:

Ich habe es (mehrfach) so gelehrt bekommen, kenne viele Asthmapatienten, die das so durchführen und gebe diese Lehrmeinung auch in den EH- und San-Kursen weiter.

Es ist doch letztendlich egal, wie man das durchführt; Hauptsache es kommt zu einem Widerstand bei der Ausatmung, gegen den angeatmet wird.

Eine andere (nicht vom MPG gedeckte) Variante wäre, den Ventilteil vom Ambu-Beutel abzuziehen, ein PEEP-Ventil aufzustecken und den Asthma-Patienten duch eine aufgesteckte Maske ausatmen zu lassen. Das PEEP-Ventil sorgt auch für einen (gut regulierbaren) Widerstand bei der Ausatmung, die Einatmung erfolgt normal. Der Patient muss die Maske nur tolerieren.
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 30.10.2011, 23:12, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

13.11.2011, 12:16
Zum Thema Pfötchenstellung und Hyperventilation möchte ich noch ergänzen, dass häufig die Pfötchenstellung bzw. das beklagen von Kalten, kribbeligen, schmerzenden Händen erste Anzeichen einer beginnenden Hyperventilation sein können. Wenn man die Hände anfässt, merkt man auch sehr schnell, dass diese sehr stark verkrampft und kaum beweglich sind.
Die Atmung ist noch gar nicht so auffällig, eher so bisschen aufgebracht, aber noch nicht klassisch hyperventilierend. Ich hab schon Patienten gehabt, die selbstständig kamen und das Schmerzen ihrer Hände beklagten und die einfach nur bisschen dolle sich aufgeregt hatten und deswegen halt ein bisschen schnell schnauften.

Bitte dies zu bedenken und bei oben beschriebenen Handschmerzen/-Kribbeln an Hyperventilation zu denken.

Liebe Grüße
okergirl
"Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt. Die andere summt das Lied von Tetris."

15.11.2011, 09:45
Öhm.... Quark?
Vielleicht hat noch keiner die Hyperventilation bemerkt, aber um die Symptome des Kribbelns und der Pfötchenstellung zu erzeugen muss der Patient schon ordentlich Hyperventilieren.

Erst durch das Abatmen von CO2 ändert sich der PH Wert im Blut (respiratorische Alkalose), so dass sich die (relative) Hypokalziämie entwickelt welche dann zur Übererregbarkeit der Neuronen führt (was dann die Pfötchenstellung und das Kribbeln auslöst).

Vlt. mag das einer unserer Studierten ergänzen?
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

15.11.2011, 16:39
Ähm, nix Quark. Schon mehr als einmal so erlebt. Das kann auch sein, wenn jemand schon eine längere Zeit relativ stark ein und ausatmet ohne dabei wirklich klassisch heftig zu hyperventilieren und die Atmung gar nicht als sein Problem wahrnimmt, sondern zunächst sich nur mit krampfenden, schmerzenden, kribbelnden Händen vorstellt.

In diesem Sinne

Grüße
Okergirl
"Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt. Die andere summt das Lied von Tetris."

15.11.2011, 17:03
Original von M1k3
Vielleicht hat noch keiner die Hyperventilation bemerkt, aber ...

Das ist doch das was Mike meinte oder nicht?

15.11.2011, 17:09
Ich glaube, Okergirls meint, dass bei vielen Hyperventilerenden zuerst Parästhesien und Pfötchenstellung auftreten und erst danach die als bedrohlich empfundene Atemnot.
Mein Verein: DLRG
Meine Ausbildung: Sanitäter und Wasserretter

15.11.2011, 17:13
Original von Okergirl
wenn jemand schon eine längere Zeit relativ stark ein und ausatmet ohne dabei wirklich klassisch heftig zu hyperventilieren

Ich glaube in der Schule haben wir das Oxymoron oder so genannt, aber das kann dir Caro wohl besser sagen...

Wenn jemand stark ein- und ausatmet (Ohne Grund hierfür wie z.B. metabolische Azidose), dann ist das der Fall, den wir hier Hyperventilation nennen, der dann halt zu den genannten Symptomen führt.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

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