AED bewilligt - aber welcher ?

[Mappo]

Hallo,
bei mir an der Schule waren diese Woche einige Leute vorm Landeskirchenamt (bin auf einer ev. Schule), die waren vom SSD ziemlich begeistert und möchten uns gerne mit einem AED (wurde zwar von Defi gesprochen aber ich glaube Halbautomatik kommt bei unserer Ausbildung nicht in Frage) unterstützen!
Meine Frage ist was den für uns zu empfehlen währe?
Sind immer mit mindestens einem SAN AB am Einsatzort und bekommen natürlich nee Einweisung nach MPG!

Wollen nach Möglichkeit ein Übungsmodul dazu und einen der CPR bewertet..., vlt. sogar mit EKG Anzeige!

Ich persönlich bin außerdem der Meinung das wenn wir einen AED beschaffen, wir eig. auch Sauerstoff beschaffen sollten... also nur 2 Liter oder so! Wenn wir schon die effektivität bei einer Rea steigern wollen dann richtig und der ist ja auch so nützlich!

Was sagt ihr dazu? Was könnt ihr empfehlen? Sauerstoff ja oder nein? Und nur mal so nebenbei muss bei Sauerstoff das Haltbarkeitsdatum so eingehalten werden? Ist ja eig nur wegen der Flasche die ja so oder so alle 6 (?) Jahre über den Tüv muss?

[peit]

Besprecht das doch einfach mit dem verantwortlichen Arzt (den braucht ihr ja sowieso)...
Ansonsten ist es nie verkehrt sich an den großen HiOrgs oder ähnlichen Einrichtungen vor Ort zu orientieren und sich dann dort anzuschließen - allein was Ersatzteile, Reperatur, Wartung usw. betrifft. Im Einsatzfall kann man dann auch einfacher umschalten.

[SunshineSani]

Ein weiterer Aspekt ist, welche EKG/Defis der ortsansässige Rettungsdienst verwendet. Sind EKG/Defi und AED vom gleichen Hersteller (Medtronic, Schiller, o.ä.), dann könnte man im Fall der Fälle einfach die Anschlüsse vom AED in das Gerät vom Rettungsdienst umstecken. Das erleichtert die Arbeit ungemein...
Ansonsten hat peit Recht: Sprecht das mit euren Ausbildern und idealerweise mal mit jemandem vom Rettungsdienst; vielleicht könnt ihr euch ja auch an den ÄLRD wenden.

[Akkon]

Also ich hätte euch jetzt nicht zu einem Gerät mit EKG oder anderer "Profiausstattung" geraten. Diese Geräte sind teurer und ganz im Ernst: Wer von euch ist in der Lage ein EKG korrekt auszulesen? Darüber hinaus wird das Ding sicherlich im Verwaltungsbereich gebunkert, wo es im Zweifelsfalle nicht zuerst durch den SSD, sondern Mitarbeiter der Schule angewendet wird. Ihr seid Ersthelfer und insofern sollte ein "Laiendefi" reichen. Wenn es in dieser Gewichtsklasse welche vom gleichen Hersteller gibt, den auch der RD vewendet, wäre das natürlich von Vorteil.

Die Anschaffung solltet nicht ihr nach Gutdünken festlegen, sondern der jeweilige Verantwortliche, ihr könnt euch aber zum Beispiel auf der Seite der Björn-Steiger-Stiftung einige anschauen und vergleichen.

[Mappo]

ansich geb ich dir ja recht aber es solle ein Gerät für den SSD sein! Wir haben ein ziemlich großes Schulgelände und daher sollte das Gerät Transportal und bei gewissen Meldungen mit unserer Tasche aus unserem Raum geholt werden!
Ich rede ja nicht von einem integrierten 12-Kanal EKG, sondern maximal von einer 3 Kanal Schnellableitung (Paddel+1) mit Anzeige!

[Akkon]

Was wollt ihr denn jetzt haben? Einfach einen AED oder ein richtiges EKG-Gerät? Ich bezweifle, dass euch das Auslesen des EKG viel bringen wird und diese "Laiendefis" bekommen eine Asystolie oder ein Flimmern ja auch auf die Reihe. Andere EKG-Bilder sind für euch ja erstmal nicht von Bedeutung bzw. auch schwerer zu erkennen. Am portabelsten sind immer noch AED wie im Björn-Steiger-Shop, da die nur aus dem kompakten Gerät und den Klebepaddles bestehen. So passen sie auch in jede San-Tasche.

Beispiel: Link zur Björn Steiger-Stiftung

[Tone Bone]

Ich persönlich würde euch aus eigener Erfahrung (wir besitzen solch ein Gerät, wird auch in allen städtischen KTWs und SEGs vorgehalten) zu dem Gerät "Zoll AED plus" raten. Vorteil bei dem Gerät ist, dass hier eine EKG Anzeige vorhanden ist, zudem ist dieses Gerät mit den Zoll Defis (M-Serie) kompatibel, der ja mittlerweile vielerorts vom RD verwendet wird.

[Mappo]

@ Tone Bone
gibt es für das Gerät denn auch einen erschwinglichen Übungscomputer bzw einen integrierten? das ist eig das wichtigste aber darauff ist bisher noch niemand eingegangen

[Tone Bone]

Also wir haben einen "Übungscomputer", der funktioniert auch gut. Wie teuer der ist, weiß ich allerdings nicht.
Drucktiefe ist auch gut bemessbar mit den sogenannten "Z-Elektroden", da gibt der auch ne Info, wenn zu locker gedrückt wird.

@Mappo

Ein AED ist ein sog. "halbautomatischer Dfibrillator".

Ich finde es gut, daß Du keine Probleme hast, einem Menschen die Brust zu verbrutzeln, aber jemanden seine Notfalleigenmedikation zu verabreichen (Glukagon) schon. Ist irgendwie nicht wirklich logisch, oder?

Allerdings frage ich mich, ob man das Geld nicht in sinnvolleres Material investieren sollte. Die Defibrillationsindikation dürfte aufgrund der sich dort üblicherweise aufhaltenden Menschen (Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene) nicht allzu hoch sein.

[Akkon]

@Ani: Soo schizophren finde ich das garnicht. Glocagon ist ein Medikament. Für jemanden, der sich mit Medis nicht befasst, impliziert das, dass es Nebenwirkungen etc. haben kann. Ein AED macht im Wesentlichen aber selbst die Arbeit und gilt als zuverlässig.

Was den voraussichtlichen Nutzen eines solchen Geräts in einer Schule angeht stimme ich dir allerdings zu. Da könnt ihr auch schon mal ein KED-System auf die Liste setzen.

[Tone Bone]

Naja, dann ist es aber auch kein großer Schritt mehr, den Beatmungsbeutel für überflüssig zu halten. Wann muss man schon einen Patienten im SSD beatmen, der nicht gerade Reanimationspflichtig ist?
Wobei man dann auch schon wieder bei der Frage "Sinn und Zweck eines SSD" wäre. Wenn es Sponsoren gibt, die einen AED sponsern wollen (was sicher lobenswert und nicht abzuweisen ist!), dann soll man doch das Angebot annehmen.
Bei uns wurde so ein AED beispielsweise u.a. deshalb angeschafft, weil wir einen Patienten mit bekanntem Herzfehler hatten, der bei einem Herzstillstand sehr wahrscheinlich flimmern wird. Insofern war das auch bei uns eine sinnvolle Anschaffung und ist sicher auch in Hinsicht für die Lehrer eine Sache, die vlt. nicht sooo oft gebraucht wird wie der des RTW1, aber dennoch Leben retten (kann).

Original von Tone Bone
Naja, dann ist es aber auch kein großer Schritt mehr, den Beatmungsbeutel für überflüssig zu halten.
Bei uns wurde so ein AED beispielsweise u.a. deshalb angeschafft, weil wir einen Patienten mit bekanntem Herzfehler hatten, der bei einem Herzstillstand sehr wahrscheinlich flimmern wird.

@Tone Bone

Weil ein Beatmungsbeutel nicht mit einem AED vergleichbar ist. Seine Anschaffung ist vergleichsweise billig, man braucht keine besondere Ausbildung, keine Wartung, keinen ärztlichen AED-Beauftragten und er erleichtert einem die Arbeit dabei effektiv. Man kann sicherlich 20 Euro für eine Anschaffung eines Device, das man wahrscheinlich nie gebrauchen wird, eher rechtfertigen als einen fraglich sinnvollen AED anzuschaffen.

Zum Herzfehler: Was soll das für ein Herzfehler sein, bei dem man sagen kann, daß dieser Junge wahrscheinlich ein Kammerflimmern bekommt? Eine ziemlich bedenkliche Aussage und wahrscheinlich so nicht verwertbar. Immerhin sind die meisten Herzstillstände im jüngeren Alter auf maligne Herzrhythmusstörungen zurückzuführen. Wenn der Junge tatsächlich so bedroht wäre, wie Du argumentierst, würde man ihm einen Defibrillator implantieren. Ein schwaches Totschlagargument.

[Tone Bone]

Ich werde mich die Tage mal erkundigen, unter welcher Krankheit der Schüler litt und dir dann über PN Bescheid geben.