Neuer Beatmungsbeutel benötigt.

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10.04.2010, 19:41
Hier findet man eine Warnung vor den Beuteln:

http://testberichte.ebay.de/Bundeswehr-Medizintechnik_W0QQugidZ10000000004615313
zwar die einzige Quelle dazu, aber eine mögliche Erklärung. Vmtl. wird einem die Bundeswehr selbst da nicht hinterhelfen, die Verkäufer haben das zeug billig bei Vebeg geschossen und wollen es loswerden, die haben natürlich an Klärung auch kein Interesse. Von daher zwar unbestätigt, aber durchaus glaubhaft.

Daher: beurteilen, ob das stimmt, kann ich natürlich nicht, würde mich aber nicht wundern, wenn sowas der Grund ist, warum die BW die dinger Containerweise verramscht.

Und bevor ich so einen gebrauchten 47 Euro Ebay beutel kaufen würde, dann lieber z.B. http://www.mbs-medizintechnik.com/shop/index.php?page=product&info=491 der nur unwesentlich teurer, dafür aber neu und mit 2 jahren Garantie ist.

Und man sollte sich überlegen, warum die Bundeswehr das Zeug ausmustert.
Vieles hat einfach seine Zeit gehabt und wird nun ausgesondert, weil es z.B. keine Ersatzteile mehr gibt (Beispiel Sauerstoffanlagen --> http://www.watersafety.net/all/altbwo2.htm ), selbst die Bundeswehr für die Funktion bei so langer Lagerdauer nicht mehr garantieren kann oder weil es deutlich bessere Alternativen gibt.
Häufiger aus Bundeswehrbeständen findet man auch die Ambu - Uni - Absaugpumpen. Hier hat die BW selbst vor Jahren aus Platz- und Gewichtsgründen auf Ambu Twin umgestellt, die alten Pumpen bekommt man auch für 20 - 40 Euro bei ebay. An denen stört mich vor allem größe und Gewicht, für den Preis bekommt man aber nichts mit vergleichbarer Saugleistung.
Zuletzt geändert von Markus am 10.04.2010, 20:04, insgesamt 1-mal geändert.

10.04.2010, 19:44
Ok, danke.

In der Schule selbst haben wir einen Beatmungsbeutel aus Silikon, ich wollte einfach mal nachfragen, ob ihr schon Erfahrungen damit gemacht habt, da das Material aus BW Lagerbeständen doch sehr billig im Vergleich zu neuem ist. Gut zu wissen, das des so gut wie neu ist.

Danke!

Edit: Genau den Beutel, den Markus verlinkt hat, haben wir in der Schule.
Zuletzt geändert von Thorbi 110 am 10.04.2010, 19:47, insgesamt 1-mal geändert.
14 Jahre; Ausbildung: Notfallhelfer; Leiter SSanD von Saniseite aus; Teamführer 1. SSD Team; Materialwart; Mitglied bei der JF der Stadt Grafin bei München und der MHD Jugend Ebersberg

10.04.2010, 22:16
@ Markus:

Sehe ich ganz und gar nicht so...

Zwar sind die Beutel natürlich eine längere Zeit gelagert worden. Die Aussonderung der Beutel erfolgte aber durch den Abbau von Überbeständen, da immer mehr Sanitätszentren /-einheiten reduziert oder geschlossen wurden bzw. sich die Bedrohungslage (ABC-Krieg?) ändert.

Der Ambu Mark III ist ein Qualitätsprodukt, aus meiner Sicht wesentlich besser als der Nachfolger Mark IV. Ein solch guter Beutel kann auch zehn oder 15 Jahre gelagert werden, ohne Qualitätseinbußen zu haben. Unsere ca. 20 aus ehem. BW-Beständen beschafften Ambu-Beutel halten seit Jahren zuverlässig, genau so wie die aus zivilen Quellen oder neu beschafften.

Übrigens: Im Katastrophenschutz ist sogar oft noch der Ambu Ur-Resuscitator ("Mark I") anzutreffen. Auch wenn hygienisch natürlich nicht up to date, funktionieren die Beutel auch nach tw. 40 ! Jahren immer noch...

Und Ersatzteile kriegst da dafür noch problemlos... Ist nur die Frage, ob sich das bei dem günstigen Preis lohnt...

Also, meine Empfehlung ganz klar: Kaufen ! So ein gutes Angebot kriegt man nicht alle Tage!
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 10.04.2010, 22:17, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

11.04.2010, 08:42
Hast Du mal Markus´ Link gelesen ?
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

11.04.2010, 10:34
Mal eine allgemeine Frage, weil ich/wir bis jetzt immer nur mit dem AMBU oder mit dem Modell von Weinmann (Combibag):

Kann man die Gesichtsmasken vom AMBU nehmen und auf den Anschluss dieses Boscarol - Beatmungsbeutel setzen und benutzen? Sind die vom Anschluss her gleich?
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

11.04.2010, 10:42
Original von Helpman1993
Mal eine allgemeine Frage, weil ich/wir bis jetzt immer nur mit dem AMBU oder mit dem Modell von Weinmann (Combibag):

Kann man die Gesichtsmasken vom AMBU nehmen und auf den Anschluss dieses Boscarol - Beatmungsbeutel setzen und benutzen? Sind die vom Anschluss her gleich?

Ohne es jetzt definitiv zu wissen: Die sind ziemlich sicher genormt und müssten von daher passen.
Endlich EH! 04.05.2008!

11.04.2010, 10:53
Ja, die Konnektoren sind (zum Glück) alle gleich - sowohl Innen- als auch außendurchmesser.
Immerhin soll ein Patient nach Intubation auch weiterbeatmet werden können (der Tubus muss an den Beutel passen), in der Klinik muss der Tubus ans Narkosegerät ect. passen.

Daher ist die Patientenseite normiert!

Bei der anderen Seite (Lufteinlass) können die Hersteller dagegen machen, was sie wollen, so kann es sein, dass Demandventile, Sauerstoffreservoire ect. nur bei dem jeweiligen Modell passen, man mit Adaptern arbeiten muss usw. das ist schon sehr nervig, gerade wenn man mit diversen Beuteln arbeitet oder ein Hersteller plötzlich die Produktion umstellt (Laerdal mit dem neuen Ventil, Weinmann, die ein zweites Demand-Einlassventil haben....)

12.04.2010, 07:58
Original von Don Spekulatius
Hast Du mal Markus´ Link gelesen ?


Ja, habe ich. Ist für mich kein großes Problem.

Die Beutel werden vor Ausgabe ja gereinigt und desinfiziert. Insofern sollten sich da keine Anhaftungen von dem Gewebe der Umtasche mehr am Beutel befinden.

Außerdem muss man auch daran denken, wie oft diese Beutel wohl von den Helfern verwendet werden. Selbst wenn noch Partikel der Impägnierung der Umtasche daran haften sollten (was unwahrscheinlich ist), haben die Helfer die Geräte ja nicht jeden Tag in den Händen (geringe Expositionsdauer, Tragen von Schutzhandschuhen bei einer Rea...).

Zur Sicherheit werde ich da aber noch einmal mit einer BG telefonieren...

Schon mal auf die Idee gekommen, dass dieser Beitrag vielleicht auch von einem Medizinprodukte-Händler kommen kann, der nur Angst hat, in Zukunft weniger seiner Ware zu verkaufen?

Gibt es da noch bessere Quellen als eine einzelne Meinung?
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

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