(Un)Sinn im Schulsanitätsdienst

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05.04.2010, 21:11
Original von Thorbi 110
1. PECH Regel befolgen. ( Dafür sorgen, dass des gescheit hochgelagert, gekühlt ist und ein Kompressionsverband dran ist.) Und eben ab und zu mal die Vitalwerte kontrollieren.

Einmalig in dem geschilderten Fall in Ordnung (würde ich genauso machen), aber über 2 Stunden, nee. Was soll denn passieren?

Achtung Ironie: Packst du den Beutel dann auch schon aus und klebst die Elektroden vom AED an :D?

€: Was soll denn bei einem V.a. auf Bänderriss so vitalbedrohend sein?
- PECH
- Einmalige Kontrolle von Puls und RR, wenn normal nicht mehr.
Zuletzt geändert von gorld am 05.04.2010, 21:14, insgesamt 2-mal geändert.
Endlich EH! 04.05.2008!

05.04.2010, 21:13
@Thorbi110:

Du kannsch auch 6x RR messen bei einem gebrochenen Finger - aber es reicht auch ein mal, höchstens zwei mal Messen.

Aber wenn es dem Patienten "gut" geht, ist das doch schonmal was. Da musste nicht immer mit dem RR kommen. ;)


Edit: Wir wissen was PECH ist. ;)
Zuletzt geändert von Helpman1993 am 05.04.2010, 21:15, insgesamt 1-mal geändert.
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

05.04.2010, 21:15
Natürlich, was denn sonst! :D

Nein, so eine Betreuung war jetzt zwei mal, und hat mich in der schulischen Leistung nicht beeinträchtigt. Von daher ist für mich so eine Betreuung nicht der Super GAU. In meinen 2 1/2 Dienstjahren im SSD ist das jetzt zweimal vorgekommen, das ist jetzt nicht so schlimm.

Also, gute Nacht!

Edit: Ja des mit PECH hab ich ja nur mal angefügt, falls es welche gibt, die es nicht wissen.
Zuletzt geändert von Thorbi 110 am 05.04.2010, 21:17, insgesamt 1-mal geändert.
14 Jahre; Ausbildung: Notfallhelfer; Leiter SSanD von Saniseite aus; Teamführer 1. SSD Team; Materialwart; Mitglied bei der JF der Stadt Grafin bei München und der MHD Jugend Ebersberg

05.04.2010, 21:16
Wir verfügen auch über einige automatische RR-Messgeräte bzw. ältere Vitaldatenmonitore (Dinamap).

Diese verfügen jedoch nicht über eine EKG-Anzeige.

Hilfreich sind sie in Zusammenhang mit (bei uns häufigen) Kreislaufdysregulationen, die tw. eine längere Überwachungszeit im Sanitätsraum nach sich ziehen.

Man kennt das ja: Zwei Tage nichts getrunken und dann kollabiert... Oh Wunder! Da ist die Synkope vorprogrammiert.

Im SanRaum bekommen die Pat. dann Wasser oder Tee gereicht, werden in Schocklage gelagert, der BZ wird bestimmt (Ist bei uns so, Basta! :)) ) und regelmäßig der RR nachgemessen.

Bessert sich die Situation, können die Pat. nach Hause oder in den Unterricht entlassen werden, bleiben die Probleme bestehen, geht es per Liegendtransport ins Krhs. zwecks i.v.-Flüssigkeit ;).

Prinzipiell kann der RR während des Aufenthaltes natürlich auch manuell ermittelt werden, jedoch bieten insbesondere die Monitore die Möglichkeit, regelmäßig automatisch zu messen und bei erneutem RR-Abfall Alarm zu geben (einstellbar).

Ist wie gesagt ein absolutes Nice-to-have-Gerät für faule Sanis :D .

Wers nicht hat, kann genau so qualifiziert retten...

Und nicht vergessen: Erst einsetzen, nachdem man einen manuell gemessenen Wert hat!
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

05.04.2010, 21:21
@Hajo: Stimmt, dann gibt es Alarm im ganzen Gebäude.

"Achtung! Herzalarm im Sanitätsraum! Schulsanitätsdienst bitte!" :D :D

;)
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

05.04.2010, 21:21
Original von Tone Bone
Zu dem Fall: Es kommt schon ab und an vor, dass sich Patienten mit Symptomen wie Herzrasen etc. bei uns melden, wo dann halt ein EKG geklebt wird und zumindest nach den wichtigsten Sachen geguckt wird. Somit ist das dann ein gewisses (beschränktes!) Kriterium, ob wir einen Notruf absetzen oder halt nicht.

Ich will weder zu hart, noch überhaupt mit Dir ins Gericht gehen, aber das ist genau die Aussage, auf die ich gewartet habe.
Wenn man einer Person mit rudimentärer medizinischer Ausbildung ein solches Gerät in die Hand gibt, dann ist nicht das problematisch, was er sieht, sondern das, was er nicht sieht.

Nehmen wir einmal an, ich komme als NA zu einem Patienten mit Thoraxschmerzen. Welche Konsequenz wird das EKG für mein Handeln haben? (Machen wir es uns einmal einfach und wir betrachten nur die Fälle Infarkt-EKG/Nicht-Infarkt-EKG). Es geht mir lediglich darum, ob ich den Patienten sofort ins Herzkatheterlabor bringe, oder in die Chest-Pain-Unit. Der Fall, dass ich jemanden zuhause lasse, ist so selten, dass ich dies vielleicht an einer Hand abzählen kann.

Was will ich nun damit sagen? Ich habe generell nichts gegen einen solchen Monitor. Wenn die Kohle vorhanden ist, dann ist es ok. Aber wenn selbst ich mir nicht zutraue, einen symptomatischen Patienten bei unauffälligem EKG zuhause zu lassen, dann ist es doch sehr mutig, wenn Du argumentierst, dass Du anhand eines EKG-Befundes entscheidest, ob Du einen Notruf absetzt, oder nicht.

Deine Fallbeispiele sind ja nett, aber mal ehrlich - bei allen genannten Beispielen sitzen die Patienten nachher 2-3h im Wartezimmer der chirurgischen Poliklinik mit 20 anderen Patienten und sind dort auch nicht überwacht.

Mit anderen Worten - ich finde es ok, wenn Ihr einen Monitor habt. Man gönnt sich ja auch sonst alles. Aber außer einem "nice-to-have" werden sich kaum objektive Argumente dafür finden.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

05.04.2010, 21:23
@ Helpman: Ja, das nun nicht! :D

Aber wenn du nebenbei mit Verwaltungsaufgaben (Protokoll, EDV-Eingabe etc.) betraut bist oder ein koffeinhaltiges Heißgetränk anrichtest, merkst du es eher.
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 05.04.2010, 21:25, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

05.04.2010, 21:24
@ Hajo ... wer in aller Welt gibt euch die Berechtigung für solche Maßnahmen ?(
Sorry, aber hier gibst du mal wieder den Beweis dafür, daß ihr an eurer Schule Arzt mit Notaufnahmecharakter spielt. Ich finde das einfach lächerlich, tut mir leid ...

05.04.2010, 21:26
Wen meintest du, Jürgen?
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

05.04.2010, 21:28
Ich glaube, es war nicht auf dich bezogen Hajo. 8)Lag falsch...
Zuletzt geändert von Helpman1993 am 05.04.2010, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

05.04.2010, 21:28
erledigt, kann weg
Zuletzt geändert von gorld am 05.04.2010, 21:31, insgesamt 1-mal geändert.
Endlich EH! 04.05.2008!

05.04.2010, 21:29
Original von Hajo Behrendt
Wir verfügen auch über einige automatische RR-Messgeräte bzw. ältere Vitaldatenmonitore (Dinamap).

Diese verfügen jedoch nicht über eine EKG-Anzeige.

Hilfreich sind sie in Zusammenhang mit (bei uns häufigen) Kreislaufdysregulationen, die tw. eine längere Überwachungszeit im Sanitätsraum nach sich ziehen.

Man kennt das ja: Zwei Tage nichts getrunken und dann kollabiert... Oh Wunder! Da ist die Synkope vorprogrammiert.

Im SanRaum bekommen die Pat. dann Wasser oder Tee gereicht, werden in Schocklage gelagert, der BZ wird bestimmt (Ist bei uns so, Basta! :)) ) und regelmäßig der RR nachgemessen.

Bessert sich die Situation, können die Pat. nach Hause oder in den Unterricht entlassen werden, bleiben die Probleme bestehen, geht es per Liegendtransport ins Krhs. zwecks i.v.-Flüssigkeit ;).

Prinzipiell kann der RR während des Aufenthaltes natürlich auch manuell ermittelt werden, jedoch bieten insbesondere die Monitore die Möglichkeit, regelmäßig automatisch zu messen und bei erneutem RR-Abfall Alarm zu geben (einstellbar).

Ist wie gesagt ein absolutes Nice-to-have-Gerät für faule Sanis :D .

Wers nicht hat, kann genau so qualifiziert retten...

Und nicht vergessen: Erst einsetzen, nachdem man einen manuell gemessenen Wert hat!


das meinte ich ...

05.04.2010, 21:30
Ja, und was war da jetzt so ungewöhnlich dran?

Patienten mit Kreislaufproblemen sollten doch auch in Wilster vorgekommen sein, oder?

Was hast du denn anders gemacht???


Noch mal zur Verdeutlichung des Versorgungsablaufes:

Alarmierung "Person kollabiert / P nicht ansprechbar". Bei Eintreffen an der Patientin ist die bereits wieder voll da oder lediglich leicht somnolent. Die Freundin sagt quasi zur Begrüßung: "Das kommt davon, wenn du immer nichts trinkst!"...

Nachdem sich das Team vorgestellt hat, ergibt eine RR-Messung bei der auf dem Boden sitzenden Person einen Wert von 90 / 60 mmHg.

Die Patientin gibt an, seit längerer Zeit nichts getrunken zu haben, häufig Stress, Schlafmangel etc., der dazu kommt.

Die Patientin (ansprechbar, nicht vital bedroht) wird also per Rollstuhl oder Trage in den Sanitätsraum verbracht.

Hier erfolgt eine erneute RR-Messung, standardisiertes Anamnesegespräch und die Lagerung in Schocklage auf der Liege. Es wird ein Getränk vorbereitet und der Pat. empfohlen zu trinken und Zwieback/Kekse zu essen.

Nun kann man sie an die elektronische RR/Puls-Überwachung ranhängen und den Wert alle 5 bis 10 Minuten nachmessen lassen. ODer man macht das manuell.

In 90% der Fälle bessern sich die Symptome nach 20 bis 30 Minuten, so dass die Pat. mit Begleitung entlassen werden kann.

Bei ausbleibender Besserung oder im Zweifelsfall erfolgt eine (für die Kasse 300-800 Euro teure) Rettungsdienst-Alarmierung.

Ich kann doch nicht allen Ernstes für jeden dieser Fälle eine RTW-Alarmierung veranlassen! Der Leiter RTD erschlägt mich, und der Sinn eines SSDs (auch: Kostenreduzierung!) wäre aus meiner Sicht verfehlt!
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 05.04.2010, 21:56, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

05.04.2010, 22:00
Falls du mich jetzt meinst : erstens hab ich mit Wedel nix zu tun sondern eher mit Wilster. Zweitens lese ich hier nicht das erste Mal davon, daß ihr bei euch erkrankte Schüler in den San - Raum verbringt und dann erstmal - auch für längere Zeit - an ihnen herumdoktert und erst dann, wenn sich ein Zustand nicht verändert oder gar verschlechtert, den RD alarmiert. Diese Handlungsweise finde ich nicht korrekt und es ist auch keineswegs ein Beispiel für andere und ich hoffe auch nicht, daß dies irgendwo Nachahmer findet.
Unser Schulzentrum besteht aus Haupt und Realschule und hier wurde bei solchen Notfällen stets der RD hinzugezogen - dies war hier anders nicht zu vertreten.

Ergänzung zu deinem Post : der Sinn eines SsanD besteht nicht darin, für die Krankenkassen eine mögliche Kostenreduzierung zu erzielen, was ist denn das für eine Meinung ??? Und was wäre denn das für ein Leiter RD, der dich wegen Alarmierung von Rettungskräften " erschlägt " ??? Wenn aus dieser Richtung bei mir nur eine Beschwerde käme dann hätte diese Person aber ein Riesenproblem ...

05.04.2010, 22:07
da muss ich juergen recht geben. du sollst erste hilfe leisten un nich krankenhaus spielen.
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