In der frühen Phase des Fallbeispiels lies sich das ja ganz gut an. Ich möchte auch lobend die Idee von Toris hervorheben, die Infos an das Sekretariat auch per Zettel schriftlich zu fixieren und mitzugeben.
Und den Fehler mit der Lagerung konnte Püppi ja rechtzeitig verhindern. Aber ein LSMler hilft nunmal nach bestem Wissen und Gewissen.... für's nächste mal weiss Toris es sicher besser.
Das der SSD dann allerdings doch eine Schocklage umsetzt, erschreckt mich schon. Das macht die ganze restliche Versorgung, die gut verlaufen ist (insofern Lob an Kevin für den Teil) leider hinfällig. Bei Verdacht auf Wirbelsäulentrauma und SHT habe ich gleich 2 Punkte, die gegen eine Schocklagerung sprechen! Das muss ich von einem SSDler verlangen können, das er das weiss (EH-Kurs-Niveau).
@Rettungsdienst:
Gute Tendenzen, es folgt allerdings ein großes ABER. Immerhin sind da ein paar Fehler bei, die sich eingeschlichen haben. Chronologisch:
Mike, HAES ist zwar ein probates Mittel zur Volumentherapie, aber für das Rettungsdienstpersonal zumeist nicht zugelassen. Uns stehen nur Vollelektrolytlösungen zur Nutzung frei. Da kann's Probleme geben, sonst.
Ihr alle habt nicht so recht einen "roten Faden" in Eure Handlungen rein bringen können und nicht wirklich nach Prioritäten geordnet. Minnyle hat sich gerade in der Frühphase gut um Struktur bemüht, aber das brach dann auch alles zusammen. Reichliches Durcheinander.
Auch erschliesst sich mir nicht, warum der BZ jetzt so immens wichtig war!? Ich mein, wenn ich eh n Zugang leg, nehm ich gleich Blut mit ab und kann dann fix auch n BZ-Wert machen. Alles kein Problem, schon gar nicht, wenn man zu Dritt ist. Aber das ist eher so ein Standard-Ablauf nebenbei, damit man nichts übersieht (als sturzauslösende Ursache) - nichts, was mir bei einem Z.n.Treppensturz mit daraus resultierender Bewusstlosigkeit fulminant wichtig erscheint. (btw: Warum den BZ nicht aus dem venösen Blut messen? *staun*)
Bei erhaltener ausreichender Spontanatmung dauernd Intubation einfordern (das der Patient sich wehrt, ist höchst wahrscheinlich) erscheint mir unnötig. Das ist total over-dosed. Sowas macht man dann mit NA und vernünftiger Narkoseeinleitung. *kopfschüttel*
Ausserdem ist der Zahn erstmal ziemlich unwichtig. Wenn den nicht zufällig einer findet, kann ich auf einen Zahn auch getrost verzichten. Entweder der Patient hat Glück und es war eh noch kein Bleibender oder er bekommt zur Not einen Ersatz... bei Bolusgeschehen sieht das ganz anders aus, da würde ich auch laryngoskopieren, um das Corpus delicti enstprechend heraus zu bekommen. Hier nicht!
Supra ist hier der nächste "Zonk" in meinen Augen. Also wie es aktuell ausschaut weiss ich auch noch nicht, nachdem Alupent jetzt so in Verruf geraten ist, aber vor 4 Jahren hab ich noch folgendes Schema gelernt:
HF 40 - 60 Atropin (0,5 mg), 20 - 40 Alupent, 0 - 20 Adrenalin/Supra/...
Von daher hätte ich hier vermutlich noch am ehesten zum Atropin tendiert. Aber als RA bleibt eine medikamentöse Therapie immer die Ultima Ratio, vergesst das nicht. Für den Minimalkreislauf des Patienten hätten die 30 bpm vermutlich auch so zum Überleben bis zum Eintreffen des Docs gereicht. Ansonsten hättet ihr halt das Reanimieren angefangen.
[ggf kann man hier bei einem niedrigen RR und der Bradycardie auch Dobutamin, NA-Perfusor oder ähnliches andenken als notärztliche Therapie.]
An der Stelle steige ich jetzt mal aus mit meinen Anmerkungen....denn nun bitte ich doch inständig um Kritik an meinen Ausführungen von Markus, Don und Co. Schließlich hab ich mich hier ja auch arg weit aus dem Fenster gelehnt, als RA einen Notarzt mimen zu wollen.
Und den Fehler mit der Lagerung konnte Püppi ja rechtzeitig verhindern. Aber ein LSMler hilft nunmal nach bestem Wissen und Gewissen.... für's nächste mal weiss Toris es sicher besser.
Das der SSD dann allerdings doch eine Schocklage umsetzt, erschreckt mich schon. Das macht die ganze restliche Versorgung, die gut verlaufen ist (insofern Lob an Kevin für den Teil) leider hinfällig. Bei Verdacht auf Wirbelsäulentrauma und SHT habe ich gleich 2 Punkte, die gegen eine Schocklagerung sprechen! Das muss ich von einem SSDler verlangen können, das er das weiss (EH-Kurs-Niveau).
@Rettungsdienst:
Gute Tendenzen, es folgt allerdings ein großes ABER. Immerhin sind da ein paar Fehler bei, die sich eingeschlichen haben. Chronologisch:
Mike, HAES ist zwar ein probates Mittel zur Volumentherapie, aber für das Rettungsdienstpersonal zumeist nicht zugelassen. Uns stehen nur Vollelektrolytlösungen zur Nutzung frei. Da kann's Probleme geben, sonst.
Ihr alle habt nicht so recht einen "roten Faden" in Eure Handlungen rein bringen können und nicht wirklich nach Prioritäten geordnet. Minnyle hat sich gerade in der Frühphase gut um Struktur bemüht, aber das brach dann auch alles zusammen. Reichliches Durcheinander.
Auch erschliesst sich mir nicht, warum der BZ jetzt so immens wichtig war!? Ich mein, wenn ich eh n Zugang leg, nehm ich gleich Blut mit ab und kann dann fix auch n BZ-Wert machen. Alles kein Problem, schon gar nicht, wenn man zu Dritt ist. Aber das ist eher so ein Standard-Ablauf nebenbei, damit man nichts übersieht (als sturzauslösende Ursache) - nichts, was mir bei einem Z.n.Treppensturz mit daraus resultierender Bewusstlosigkeit fulminant wichtig erscheint. (btw: Warum den BZ nicht aus dem venösen Blut messen? *staun*)
Bei erhaltener ausreichender Spontanatmung dauernd Intubation einfordern (das der Patient sich wehrt, ist höchst wahrscheinlich) erscheint mir unnötig. Das ist total over-dosed. Sowas macht man dann mit NA und vernünftiger Narkoseeinleitung. *kopfschüttel*
Ausserdem ist der Zahn erstmal ziemlich unwichtig. Wenn den nicht zufällig einer findet, kann ich auf einen Zahn auch getrost verzichten. Entweder der Patient hat Glück und es war eh noch kein Bleibender oder er bekommt zur Not einen Ersatz... bei Bolusgeschehen sieht das ganz anders aus, da würde ich auch laryngoskopieren, um das Corpus delicti enstprechend heraus zu bekommen. Hier nicht!
Supra ist hier der nächste "Zonk" in meinen Augen. Also wie es aktuell ausschaut weiss ich auch noch nicht, nachdem Alupent jetzt so in Verruf geraten ist, aber vor 4 Jahren hab ich noch folgendes Schema gelernt:
HF 40 - 60 Atropin (0,5 mg), 20 - 40 Alupent, 0 - 20 Adrenalin/Supra/...
Von daher hätte ich hier vermutlich noch am ehesten zum Atropin tendiert. Aber als RA bleibt eine medikamentöse Therapie immer die Ultima Ratio, vergesst das nicht. Für den Minimalkreislauf des Patienten hätten die 30 bpm vermutlich auch so zum Überleben bis zum Eintreffen des Docs gereicht. Ansonsten hättet ihr halt das Reanimieren angefangen.
[ggf kann man hier bei einem niedrigen RR und der Bradycardie auch Dobutamin, NA-Perfusor oder ähnliches andenken als notärztliche Therapie.]
An der Stelle steige ich jetzt mal aus mit meinen Anmerkungen....denn nun bitte ich doch inständig um Kritik an meinen Ausführungen von Markus, Don und Co. Schließlich hab ich mich hier ja auch arg weit aus dem Fenster gelehnt, als RA einen Notarzt mimen zu wollen.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!
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