krumel
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Wohnort: Perth, W.A.
Schlechtes Beispiel, da der Soldat im Rahmen der Befehlskette (fast)uneingeschränkt "hörig" sein muss....
Die Weisungsbefugnis des LNA in den meisten Bundesländern bezieht sich aber nur auf medizinische Fragen....
Konkrete Beispiele wäre z.B.:
1.Der LNA weißt dem RS an das jeder Patient bei einem Gefahrstoffaustritt mit einem Auto-injector behandelt werden soll. Der "Bereitschaftsarzt" sieht das anders und will den Patienten mit i.V. Medikation behandeln. Hier hat (wenn ein Einsatzfall(z.B. ein Katastrophenfall mit entsprechender Legitimation nach den Landesgesetzen besteht) die Order des LNA vorrang.
2. Der LNA weißt einen RTW einer Verbandseinheit an einen Patienten direkt in die Klinik XY zu fahren. Der OrgL gibt dagegen dem Verband die Order geschlossen im Aufmarschraum zu verbleiben.
Hier gilt (in den meisten Bundesländern) die Entscheidung des OrgL, da es sich nicht um eine medizinische sondern um eine organisatorische Maßnahme handelt.
Faktisch werden solche Probleme grade im Anfangszeitraum kaum Auftreten, da das Einsatzgebiet von LNA und OrgL eigentlich doch stark getrennt sind, im Regelfall wird der LNA genug mit der Etablierung der Triage zu tun haben, der OrgL genug mit der Etablierung von Abschnitten. Und danach sieht man beide im Regelfall sowieso nur "gemeinsam".
Übrigens, da hier angesprochen von Titanus: Es ist (einen entsprechenden Einsatzfall vorausgesetzt) völlig egal was die Bereitschaftsführung, ja sogar Zugführung zu einer Order der Führung meint. Es ist dementsprechend auch nicht in Ordnung (und kann in bestimmten Fällen in einigen Bundesländern sogar bestraft werden) wenn der Helfer der angesprochen ist meint er muss erst "zur Führung" rennen, die Order muss, solange sie nicht erkennbar unzulässig ist, umgehend umgesetzt werden. In BY gibt es auch immer wieder "Regionalfürsten" die meinen so vorgehen zu müssen, mehr als einer hat aber mittlerweile erleben dürfen das es für sowas schärfste Konsequenzen gibt. Hintergrund ist schlichtweg, dass die Etablierung einer "inneren Führung" grade bei im Regelfall nicht in Zugformation eingesetzten Einheiten einen enormen Zeitverlust bei der Umsetzung der Order mit sich bringt, von der möglichen Verfälschung durch (unzulässige)"Gegenteilige" durch die jeweilige "Innere Führung" ganz zu schweigen.
Grade Zug und Bereitschaftsführungen haben im Einsatzfall relativ wenig zu sagen, es sind eher Abschnittsleiter die entscheidend sind. Im Regelfall wird zwar versucht werden das man eine gewisse "Befehlskette" einhält, praktisch schaut die Welt aber in bestimmten Phasen des Einsatzes anders aus. z.B. während einer Triage innerhalb der Chaosphase kann es zur Durchführung der lebensrettenden Erstmaßnahmen Sinn machen Einheiten abseits ihrer Kernfunktion einzusetzen und ggf. aufzuteilen. Solange eine geordnete "Wiedersammlung" möglich ist kein größere Problem.
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krumel am 30.10.2011, 00:45, insgesamt 1-mal geändert.