Sanitätsdienst (2 SanH, erfahrener SSDler)

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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15.11.2019, 21:19
Ich meine das so:
Wir haben ja eine intrakranielle Blutung, aus der uns Hb Moleküle sozusagen verloren gehen. Das heißt, dass die Gesamtanzahl dieser im Blut sinkt. Während wir immer weniger Hb Moleküle haben, kann ja aber durch die suffiziente Atmung von dieser geringeren Anzahl 98% gesättigt sein. Die geringere Anzahl kann allerdings nicht die Peripherie versorgen, selbst bei maximaler Sättigung.
Woran kann denn das Pulsoxymeter messen, wie viel Hb ich normal im Körper habe? Das ist ja unterschiedlich (Alter!, Geschlecht, Aktivität,usw.) Wenn es eine fest einprogrammierte Anzahl gäbe, könnte ich das Gerät nicht an Kindern verwenden. Also muss die Verrechnung doch so erfolgen, dass man den Anteil der gesättigten Moleküle von allen, die am Gerät „vorbeiziehen“ nimmt. Die fehlenden, die sich nicht mehr im Herzlungenkreislauf befinden, bemerkt da Gerät nicht.

Nur eine Mutmaßung
15.11.2019, 21:28
pamie17 hat geschrieben:Die Sauerstoffsättigung hat mir während dem FB zu schaffen gemacht und ich hoffe, dass uns hier vielleicht noch ein NotSan oder Arzt weiterhelfen könnte.

Du hast doch das Fallbeispiel erstellt. Wie kann Dir also ein Problem, das Du selbst erschaffen hast, solche Probleme bereiten?

Aber fangen wir mal damit an:
Was meinst Du denn, von wieviel Blut wir reden, wenn ein Patient eine Hirnblutung hat?
15.11.2019, 21:31
Als ich über das Prinzip der Pulsoxymetrie nachgedacht habe, wurde mir klar, dass ich keine Ahnung habe, was dahintersteckt.

Wenig. Was ich hier angerissen habe, betrifft mein Beispiel eigentlich gar nicht, das ist mir im Nachhinein klar geworden. Unabhängig davon, wäre es mir aber wichtig, das für Fälle mit größerem Blutverlust zu klären.
15.11.2019, 21:32
Wenn Du also schreibst, dass der Patient durch die Hirnblutung nur wenig Blut (vielleicht 100-200ml) verliert - woher soll er dann einen hämorrhagischen Schock haben?
15.11.2019, 21:37
Den hat er nicht. Er hat, wie Karlifax richtig angemerkt hat, einen neurogenen Schock.
Ich habe wohl unterschätzt, wie schwer es doch, ist ein strukturiertes, komplizierteres FB zu stellen. Ich sollte mir nächstes Mal im Voraus Notizen machen.
15.11.2019, 21:37
Dementsprechend hat mein beschriebenes Szenario auch keine Relevanz bei diesem Notfallbild. Das ist mir klar.
15.11.2019, 21:40
pamie17 hat geschrieben:Wir haben ja eine intrakranielle Blutung, aus der uns Hb Moleküle sozusagen verloren gehen. Das heißt, dass die Gesamtanzahl dieser im Blut sinkt.

Richtig. Die Konzentration bleibt aber gleich.

Während wir immer weniger Hb Moleküle haben, kann ja aber durch die suffiziente Atmung von dieser geringeren Anzahl 98% gesättigt sein.

Das ist korrekt.

Die geringere Anzahl kann allerdings nicht die Peripherie versorgen, selbst bei maximaler Sättigung.

Das wäre auch korrekt, aber erst SEHR spät.....

Woran kann denn das Pulsoxymeter messen, wie viel Hb ich normal im Körper habe?

Gar nicht. Warum soll es das auch?
(Ist übrigens nicht ganz korrekt. Die Rainbow-Sensoren von Massimo können den Hb messen, aber das nur sehr anfällig. Sie zeigen Dir also einen normalen Wert an, steigen aber regelhaft aus, wenn es interessant wird.)

Also muss die Verrechnung doch so erfolgen, dass man den Anteil der gesättigten Moleküle von allen, die am Gerät „vorbeiziehen“ nimmt.

Verstehe ich nicht. Der Anteil oxygenierter Erys ist unabhängig von deren Anzahl. Das eine sagt nichts über das andere aus.

Die fehlenden, die sich nicht mehr im Herzlungenkreislauf befinden, bemerkt da Gerät nicht.

Richtig.
15.11.2019, 21:42
pamie17 hat geschrieben:Die geringere Anzahl kann allerdings nicht die Peripherie versorgen, selbst bei maximaler Sättigung.

Wo müsste man denn die Sättigung messen, um einen Schock feststellen zu können?
15.11.2019, 21:44
Okay. Damit wäre das geklärt.

Bei einem neurogenen Schock wäre der SpO2 Wert wohl gesunken, weil durch die Vasodilatation ein großer Teil ja „absackt" und daher nicht mehr oxygeniert werden kann.

Bei einem weit fortgeschrittenen hämorrhagischen Schock könnte das o.b. eintreten.
Richtig?
15.11.2019, 21:45
Im peripheren Gewebe

EDIT: bzw. durch BGA vom HCO3 und pH-Wert ableitbar
Zuletzt geändert von pamie17 am 15.11.2019, 21:48, insgesamt 1-mal geändert.
15.11.2019, 21:47
pamie17 hat geschrieben:Bei einem neurogenen Schock wäre der SpO2 Wert wohl gesunken, weil durch die Vasodilatation ein großer Teil ja „absackt" und daher nicht mehr oxygeniert werden kann.

Deine Logik verstehe ich immer noch nicht. Selbst wenn sich die Nachlast verringert, ändert sich die Sauerstoffsättigung nicht.

Bei einem weit fortgeschrittenen hämorrhagischen Schock könnte das o.b. eintreten.
Richtig?

Letztlich ja.
15.11.2019, 21:48
pamie17 hat geschrieben:Im peripheren Gewebe

Nö. Dann wäre sie ja überall unterschiedlich.
15.11.2019, 21:49
Don Spekulatius hat geschrieben:
pamie17 hat geschrieben:Bei einem neurogenen Schock wäre der SpO2 Wert wohl gesunken, weil durch die Vasodilatation ein großer Teil ja „absackt" und daher nicht mehr oxygeniert werden kann.

Deine Logik verstehe ich immer noch nicht. Selbst wenn sich die Nachlast verringert, ändert sich die Sauerstoffsättigung nicht.

Sobald ich das O2 verstoffwechselt habe, kommt ja nicht mehr genug nach.
15.11.2019, 21:51
pamie17 hat geschrieben:Sobald ich das O2 verstoffwechselt habe, kommt ja nicht mehr genug nach.

Wo wird denn anatomisch die Sauerstoffsättigung gemessen?
15.11.2019, 21:52
Lass uns das mal per pm klären. Das zerschießt sonst den Thread hier.

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