"Die anderen Infos habe ich der Roten Liste (R) entnommen. Steht dort irgendwo im Kapitel 04 (meine ich)."
Ich finde n meiner Roten Liste nur Liquid-Oxygen von Fa. Linde, keine anderen Firmen und auch nicht die normale Sauerstoffvorhaltung mittels Druckgasflasche - aber Risiken/NW sind ja unabhängig davon, ob man nun Gas inhaliert, dass lediglich unter druck, oder auch noch zusätzlich in einem anderen Aggregatzustand war... Dort sind keinerlei Kontraindikationen, nur NW angegeben.
Bei mir steht die Hyperventilation als Kontraindikation jedenfalls drin (HOWE), genau so, wie in den meisten Lehrbüchern und Scripten, die ich kenne. Ist ja auch logisch...
Also: KEIN Sauerstoff bei Hyperventilation, Gefahr von Atemstillstand!
Bei der Hyperventilation besteht keine Gefahr des Atemstillstandes, daher ist eine Vorenthaltung von Sauerstoff auch nicht logisch, sondern bewirkt die Gefahr, einem Patienten mit Atemnot unklarer Ursache und einer möglichen Differentialdiagnose Hyperventilationssyndrom aus Angst vor nicht zutreffenden Dingen Sauerstoff vorzuenthalten...
Sauerstoff ist immer noch ein verschreibungspflichtiges (!) Medikament.
Sauerstoff ist noch nicht einmal Apothekenpflichtig, daher darf es auch im Teleshop-Kanal, über eBay und sonstwo abgegeben werden - selbstverständlich ohne Rezept...
Ansonsten halte ich willkürliche Festlegungen irgendwelcher Grenzen für unsinnig.
Bei einem Flow von 4 - 6 l entfällt die Applikation mittels Maske, somit kann man jemandem mit einer zusitzenden Nase keinen zugeben, sinnvoller ist es, in Kommunikation mit dem Patienten eine sinnvollen, gut tolerierbaren Flow zu wählen, sollte eine Kommunikation nicht möglich sein, gibt es ohnehin eine Maske mit höherem Flow.
Bei chronischer, dauerhafter O2-Unterversorgung kann eine plötzliche, hochdosierte Sauerstoffgabe lebensgefährlich sein!
Was meinst du damit - das kommt ohne Erklärung. Beziehst du dich da auf die bereits mehrfach angesprochenen COPD´ler mit einem pO2 gesteuertem Atemantrieb oder noch was anderes?
Bei Asthma und COPD sollte die Sauerstoffgabe nur unter ständiger Beobachtung (Monitoring!) und mit Vorsicht bei der Dosierung erfolgen.
Es ist ungünstig, hier Asthma und COPD zusammenzuwerfen. Die beiden Krankheitsbilder haben zwar Parallelen, aber auch deutliche Unterschiede. Der Asthmatiker hat in der anfallsfreien Zeit eine völlig normale Lungenfunktion, hier ist also der Atemantrieb pH-gesteuert. Gerade im akuten Anfall hat er durch die Pathophysiologie nur geringe Atemzugvolumen bei einem gleichzeitig erhöhten Sauerstoffbedarf (Stress, Unruhe, gesteigerte Atemarbeit) und ist hypoxämisch, hier ist es sinnvoll, auch hochdosiert Sauerstoff zu geben. natürlich unter entsprechender Patientenbeobachtung und Kommunikation, was ich aber grundsätzlich voraussetze...
http://www.versorgungsleitlinien.de/themen/asthma/langfassung/hintergrund/asthmanfallerw_evidenz/view