Original von Oskar
Bist du überhaupt in der Feuerwehr?
Nö, derzeit nicht. Aber irgendwann in grauer Vorzeit habe ich mal die Ausbildung zum Zugführer gemacht und auch einige Semester SiTe mit der Fachrichtung Brand- und Explosionsschutz hinter mich gebracht...
Original von Oskar
Erklär doch bitte mal was du mit HA-System, Part-Timern und EA meinst, ich kann mir da grade nichts drauf vorstellen.
Absicherung der Ersteinsatzes durch HA-Kräfte. Für den weiteren Personalaufbau Teilzeitkräfte auf Abruf (wird z.B. in GB und NL aber auch anderen Ländern durchgeführt) evtl. mit Mindestwachstunden zur Sicherung des Grundlohnes. Ergänzen kann man das dann brav mit Ehrenamtlichen. Dabei wäre jedoch endlich mal ein Angleichen der Ausbildungslaufbahnen notwendig.
Immer auch bedenken, daß HA-besetzte Standorte die vierfache Fläche von EA-Standorten in gleicher Zeit abdecken könen - und auch garantiert da sind.
Original von sebbe1995
In der Stadt kann ich solche Gedanken gut verstehen, jedoch finde ich es auf dem Land sehr schwierig, da entweder unnötig viel Personal vorgehalten oder unnötig hohe Hilfsfristen akzeptiert werden müssten.
Wobei man sich dann auch erstmal fragen muß was "unnötig hohe Hilfsfristen" überhaupt sind. Grundsätzlich einmal sind Hilfristen der Ausdruck des politischen Willens und nichts anderes.
Sofern (und ich betone es nochmal SOFERN) in einem BL Hilfsfristen festgelegt sind, basieren diese nicht selten auf der ORBIT-Studie. Dabei muß man jedoch was berücksichtigen:
1. Die Frage wie realistisch die zugrunde gelegten Zeiten sind.
2. Anteil der kritischen Brandeinsätze nach ORBIT-Rahmenbedingung am Gesamteinsatzvolumen im Allgemeinen und im betrachteten Gebiet.
3. Bereitstellung der anderen ORBIT-Voraussetzungen.
zu 1.: Sie sind unrealistisch! So betrachtet müßte man die Hilfsfrist gut auf 5-6 Minuten senken. Das ist weit unter dem was das derzeitige System leisten kann.
zu 2.: Der Anteil ist schon im städtischen BEreich gering. Im ländlichen Bereich aufgrund der üblichen Bebauung letztlich verschwindend gering. Somit müßte man andere Parameter zur Definition einer "sinnvollen" Zeit Heranziehen. Z.B. "Golden Hour of Shock" beim VU. - So könnte man die Zahlen nach oben schrauben.
zu 3. Die ORBIT-Studie geht bei der Überlebenswahrscheinlichkeit des Geretteten davon aus, daß dieser direkt in notfallmedizinische Behandlung kommt. Na dann viel Spaß beim Betrachten der RD-Hilfsfristen in den einzelnen Ländern und dem Vergleich mit der Realität...
Die Hilfsfrist auf dem Land kann man mE (insbesondere in Verbindung mit einer Rauchwarnmelderpflicht) absolut schmerzfrei auf 15 Minuten hochfahren. Ist oftmals sowieso gelebte Realität.