NA verwundert über Hyperventilation nach Atemnot

Hier könnt ihr erlebte Einsätze schildern und sie können von uns gemeinsam besprochen werden.

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08.05.2016, 19:36
Hallo,
wir hatten vor ein paar Wochen einen seltsamen Einsatz. Gerufen wurden wir zu einer Patientin (13j.) mit Zustand bei Atemnot.
Nach Eintreffen konnten wir die Atemnot durch den Atemmuskulatur unterstützdenden Sitz ( Ich hoffe ihr wisst was ich meine) relativ schnell einstellen. Bei der Anamnese konnten wir relativ schnell und sicher feststellen, dass es sich um eine anaphylaktische Reaktion nach einem Coktail (wir waren auf einer Schulfeier) handelte. Wir haben nach Kontrolle der Vitalparameter die Patientin zu unserem BHP gebracht und dort weiter untersucht. Zunächst war die Pat. kreislauf Stabil, keine Inikation für einen RTW, wir haben die Eltern verständigt mit der Bitte sich zu beeilen. Allerding wurde die Pat. nach ca 2 Minuten Kreislaufinstabil und synkopierte. Parralel zur Behandlung wurde ein RTW mit NA gerufen. Beim Eintreffen des RD war die Patientin wieder ansprechbar, jedoch fing sie an zu hyperventilieren( sie geriet in Panik über die Situation). Bei der Übergabe an den NA, gab dieser sich ziemlich "angepisst" weil er nicht verstehen wollte, dass die Hyperventilation erst nach der Atemnot eingetreten ist, die Synkope hat er ganz ausser acht gelassen. Er sah nach ner "Bebeutelung" keine Indikation auf einen Transport, übergab die Pat. den Eltern. Das war Freitags. Dienstags hatten wir wieder die Pat. mit Zustand bei Atemnot mit folgender Synkope und darauf folgender Hyperventilation. Der diensthabende NA hat sie direkt in den RTW gepackt und ist mit der mit Sonderrechten abgedüst, und war sehr empört über den anderen NA... Wie wir später erfahren haben war beides anaphylaktisch Bedingt allerdings auf einen Rezeptor der voher nicht bekannt war.

Wie seht ihr das? Hätte der NA am Freitag anders Handeln sollen?
Hätten wir was anderes tuen sollen?
Tanzen und Turnen füllt Gräber und Urnen
09.05.2016, 18:06
Im Prinzip hast Du zwei Notärzte mit zwei Meinungen. Woher weisst Du denn, welcher nun recht hatte? Dass die eine Meinung Deiner entspracht, gilt nicht. Was ist also der Beweis für die Richtigkeit der Handlungsweise des zweiten NAs?
09.05.2016, 18:34
Die Pat. hat nochmal mit uns gesprochen das KH hat unseren/ 2.NAs Verdacht bestätigt.
Tanzen und Turnen füllt Gräber und Urnen
09.05.2016, 19:17
Sorry, aber die Patienten verstehen meistens ohnehin nichts.

Anaphylaxie ist doch völlig unplausibel, so wie Du es schilderst. Wie wahrscheinlich ist es denn, dass sie zweimal kurz hintereinander ausgerechnet zwei Allergene trifft, von denen sie nichts weiß und die aber die gleiche Reaktion auslösen? Wie hast Du denn festgestellt, dass es sich um eine allergische Reaktion auf einen Cocktail gehandelt hat?
09.05.2016, 19:22
Nachtrag: Hätte Deine Patientin immer noch eine Anaphylaxie, wenn Du diesen Diagnosefilter (kritisch) anlegst?

Bild
09.05.2016, 20:09
Das ganze war ja eine Feier für die Mittelstufe also gab auch einen Coktail mit Apfel (also kreativität statt C2), darauf gab sie an gernerell mit atemnot zu reagieren. Der erste Vorfall war wenn du den Filter anwendest tatsächlich so, beim 2. Einsatz bin ich persönlich Zeitgleich mit dem RD eingetroffen und habe noch unterstützt. Ich habe mich dann im weiteren Verlauf auf das Einsatzprotokoll verlassen.

Als die Pat. uns später zum Nachgespräch aufgesucht hat, wirkte sie recht aufgeklärt über die Diagnosen.
Tanzen und Turnen füllt Gräber und Urnen
09.05.2016, 20:41
Nehmen wir mal Fall 1:
Wenn also nun die Patientin eine bekannte Allergie auf Äpfel hat - was ist dann das zweite Symptom neben der Dyspnoe?
Wenn es sich um eine Anaphylaxie gehandelt haben sollte, warum sind die Beschwerden denn dann besser geworden? Warum haben die Maßnahmen des 1. NA denn zum Erfolg geführt? Ist doch nicht plausibel - oder?

Anders: Wenn Du nichts von Fall 2 wüsstest, was könntest Du denn dann nicht durch die Diagnose "Hyperventilation" erklären?

Und jetzt nehmen wir mal Folgendes an: NA2 hat sich geirrt und es lag überhaupt keine Anaphylaxie vor. Wie wäre denn dann der Ablauf? Die Patientin bekäme Antihistaminika (was total praktisch wäre, denn die machen müde und würden auch bei einer Hyperventilation helfen) und Kortison. Die Patientin kommt dann beschwerdefrei in der Klinik an. Der NA macht seine Übergabe, schildert dass die Patientin eine Anaphylaxie hatte und nun beschwerdefrei ist. Preisfrage: Was wird nun in der Notaufnahme passieren? Genau - nichts! Sie wird nach ein paar Stunden entlassen und im Brief steht "Anaphylaxie". Was ist denn nun damit bewiesen?


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