Wie
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Qualifikation: Sandmännchen
Nein, so kann man das nicht sagen.
Also gehen wir bei dem jungen Mädel mal von einem Verdacht auf Erstmanifestation Typ I Diabetes aus.
Dabei hat der Körper einen absoluten Mangel an Insulin, nimmt aber weiterhin Glucose aus der Nahrung auf und stellt sie sogar selbst aus Speichern bereit - der Körper befindet sich in einer katabolen Stoffwechsellage (alles wird abgebaut, um dem Körper Energie zur Verfügung zu stellen). Nun könnte man ja denken, dass der Körper jetzt ja genug Glucose hat, die er verwerten kann. Blöd ist nur, dass (meist auf Grund von Autoimmunprozessen) das Pankreas kein Insulin mehr bereit stellt. Die Zellen können aber ohne Insulin nur bedingt Glucose aus dem Blut aufnehmen, denn Insulin sorgt bei den Zellen erst für den Einbau von Kanälen, die die Glucose reinlassen.
Die Zellen hungern (dagegen unternimmt der Körper auch etwas und erschafft Ketonkörper, aber das soll jetzt nicht unser Thema sein ;-)) und das Blut ist voller Glucose.
Jetzt sind die Nieren ab 180mg/dl aber leider überlastet mit der Rückresorbtion der Glucose. Glucose ist osmotisch aktiv und zieht Wasser mit nach draußen (Polyurie)...dadurch merkt das Durstzentrum, dass Wasser abhanden gekommen ist und das Mädchen hat vermehrten Durst und trinkt ganz viel (Polydypsie).
Das hat nichts mit Kristallen zu tun, denn wenn Glucose in unserem Körper ausfällt, haben wir einen BZ-Spiegel jenseits von gut und böse. ;-)
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)