Original von M1k3
Soweit ich weis ist der Schockindex aus der Präklinik verbannt worden? (Sprich neue Lehrmeinungen raten davon ab den Schockindex anzuwenden um die Notwendigkeit von Maßnahmen abzuschätzen).
Der Schockindex ist ziemlich trügerisch, z.B. bei Blutungen schafft der Körper sehr lange, normale Blutdruckwerte aufrechtzuerhalten.
Dieses erreicht er vor allem durch Gefäßengstellung. Somit wird das geringere zirkulierende Volumen mit normalem Druck gepumpt. Ab einem gewissen Blutverlust ist dieses Kompensation nicht mehr möglich, es kommt dann zur plötzlichen Dekompensation.
Natürlich sprechen Tachycardie + Hypotonie weiterhin für einen Schock, aber wenn diese Symptome eben nicht vorliegen, kann genausogut ein eben noch kompensierter Volumenmangel vorliegen.
Daher ist der SChockindex ziemlich gefährlich, da er zu einem gewissen Grad eine Sicherheit vorgaukelt, die nicht da ist. Genau das war aber die Intention des Schockindexes - Schwereeinteilung des SChocks über den Index - und das korreliert halt überhaupt nicht, daher ist die Erhebung des Schockindexes nicht sinnvoll.
Desweiteren berücksichtigt er nicht die Normwerte in verschiedenen Altern - bei Kindern passt er daher von Anfang an überhaupt nicht. Zudem funktioniert der Schockindex auch bei Patienten mit z.B. ß-Blocker nicht richtig, da der beschleunigte Herzschlag verzögert einsetzt.
Dieses habe ich durch meine Formulierung "Zum einen wird der immer weiter verlassen, zum anderen gilt er, wenn überhaupt, nur bei Erwachsenen" zum Ausdruck bringen wollen.