Fallbeispiel Landstraße

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

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08.02.2009, 21:36
'Herr xyz, haben Sie Schmerzen?'

Ich möchte mir den Menschen jetzt mal gerne von oben bis unten anschauen und abtasten. Finde ich weitere Verletzungen? Zudem würde ich dem Mann gerne den Helm abnehmen und ihm einen StiffNeck anlegen. Damit er da auch brav mitspielt erklär ich ihm dabei immer schön was ich da gerade mit ihm veranstalte.
Damit der Mann nicht friert, gibts auch noch ne Decke, seine Vitalwerte überwache ich weiter.

Einer meiner Kollegen soll bitte mal schauen, ob aus dem Motorrad was ausläuft und der Leitstelle mal ne Rückmeldung geben.

Was haben wir da eigentlich für ein Fahrzeug dabei?
Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können. (Albert Einstein)

08.02.2009, 21:44
1632h:
"Die rechte Schulter tut mir weh" Der Pat ist noch angezogen (Lederjacke, Helm), die Jeans ist zerrissen, man sieht Schürfwunden an den Beinen und Blut durch die Hosenfetzen hindurch.
Tastbefund schwer beurteilbar.
orientierende Neurologie:
- obere Extremität (OE): Schmerz re Schulter, Kraft unauffällig, Sensibilität unauff.
- untere Extremität (UE): keine Schmerzen, keine motorische Antwort, Sensibilität nicht vorhanden.

Helmabnahme+ Stif Neck alleine?
Decke unter/ über Pat?

Vitalwerte weiter unauff.

Keine auslaufenden Flüssigkeiten sichtbar.

Euer Fahrzeug: Mannschaftsbus mit Material - sagt mir, was Ihr braucht, ich sage, ob es da ist.
Zuletzt geändert von C17H19NO3 am 08.02.2009, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.

08.02.2009, 22:05
*hmpf*

Nein, Helm und StifNeck natürlich nicht alleine! Eigentlich hätte ich den jetzt gerne auf der Matratze unter der Decke, dummerweise kenn ich damit aber nicht wirklich gut aus. Also entweder können das meine Kollegen oder du verleihst mir mal kurz Fähigkeiten, die ich nicht habe ;) Ansonsten wird die Decke halt so gut es geht ohne ihn zu bewegen auch unter den Mann geschoben.

Ich möchte den armen Mann jetzt nicht komplett entkleiden bei der Affenkälte, aber den Reißverschluss der Jacke öffne ich dann doch mal. Die eh schon zerrissene Hose fällt dann wohl einer Schere zum Opfer... Finden wir noch was wichtiges? Kleinere Schürfwunden etc. werden wenn Zeit ist steril abgedeckt.
Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können. (Albert Einstein)

08.02.2009, 22:18
Gut. Ihr macht gemeinsam eine Helmabnahme, legt dann den Stif-Neck an.
Jacke offen: Donald-Duck-Pullover drunter. sonst unauff.
Hose zerschnitten: ausgedehnte Schürfwunden, keine Achsabweichungen, kein Anhalt für Frakturen oder höhergradigen Weichteilschaden. sterile Abdeckung der Schürfwunden verursacht keinen Schmerzreiz.
Beim Versuch, den Pat zwecks Unterlegen der Decke zu bewegen, sagt der Pat "Georg?"

Lagert Ihr den Pat jetzt auf die Decke? Beratschlagt ggf.
Weiteres Vorgehen?

Da ich morgen früh aufstehen muss, kann ich erst morgen Mittag wieder antworten.
Zuletzt geändert von C17H19NO3 am 08.02.2009, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.

08.02.2009, 22:22
Weiteres Vorgehen: Bett, schlafen, morgen weiterretten. Der Patient soll nicht weglaufen...
Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können. (Albert Einstein)

09.02.2009, 23:49
Ich melde dann einfach mal als möglicher Teil der RTW-Besatzung: Status 1 ;)

14.02.2009, 16:22
Mit etwas Verspätung gehts dann jetzt mal weiter.

Zunächst einmal wird der Patient gefragt, wer dieser Georg ist. Waren die evtl. zu zweit unterwegs?

Der Patient wird auf eine Decke gelegt, aber unter größter Vorsicht und nur mit achsengerechter Drehung.

Außerdem werd ich mich noch einmal via Funk beschweren, was das für Zustände sind, dass wir so ewigst auf den RD warten müssen.


Zusammenfassung unsererseits:

Unfallstelle abgesichert.
Patient ansprechbar, Bodycheck ergab Sensibilitätsstörungen an den Beinen, Schürfwunden wurden steril abgedeckt, Helm abgenommen und Stifneck angelegt, achsengerecht auf Decke gelagert. Kreislaufkontrollen werden stetig durchgeführt, allgemeine Patientenbetreuung.

14.02.2009, 16:57
Hm, würde mich wundern, wenn da noch einer rumliegt. Matze hatte doch geschaut, ob noch weitere Fahrzeuge beteiligt sind und Herr xyz der einzige Verletzte ist.
Ich habe irgendwie den Verdacht, dass unser Bodycheck hier nicht so ganz angekommen ist... Bislang haben wir nur die Sensibilitätsstörungen der UE nebst Schürfwunden und die schmerzende Schulter. Sonst finden wir nichts weiter (Kopf, Rippen)?
Zudem hätte ich gerne mal wieder die Vitalwerte.
Und es würde mich auch interessieren, wie lange die vom RD noch zu brauchen gedenken. Sonst bekommen die von mir nämlich demnächst ein Eisklotz als Patienten...
Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können. (Albert Einstein)

14.02.2009, 18:32
1636h:
zu Georg gefragt: "das ist mein Sohn, der war doch vorhin dabei". Auf der Straße, die auf beiden Seiten von Gebüsch und Unterholz gesäumt ist, seht ihr niemanden, auck KEINE weiteren Fahrzeuge - was im Gebüsch und Unterholz und dahinter ist, wisst ihr bislang nicht.

Pat ist auf Decke gelagert

Was den RD betrifft... Ihr seid - wie gesagt - in einem großen Landkreis. Da gibt es hlat längere Anfhrtswege und weniger Fahrzeuge... (...please hold the line, the next avaliabele RTW will be sent to you immediately... please hold the line, the next...)

Ihr macht nach der Umlagerung erneut einen Bodycheck. Befund:
Sensibilitätsstörung UE
Schmerzen im Schulterbereich
Neurologie sonst unauff.
Schürfwunden an UE
Fragliche ungleiche Pupillengröße
Kreislaufparameter stabil, Schockindex negativ
Köperlicher Befund ansonsten unauff.

Bei der Untersuchung beginnt der Pat zunehmend somnolent zu werden.

14.02.2009, 18:51
Sch****... also gut, dann schicken wir einen von uns vieren mal bewaffnet mit einer guten Taschenlampe ins Unterholz. Noch einer macht ne Meldung an die Leitstelle, dass wir mal eben von einem auf vermutlich zwei Patienten erhöhen. Ham die eigentlich nix fliegendes was sie schicken können? Für Herrn xyz kann ich momentan recht wenig tun, ich sorge dafür, dass er möglichst wenig auskühlt (Decke auch drüber!) und überwache die Vitalparameter weiter engmaschig. Wenn er bewusstlos wird, wird er vorsichtig in die stabile Seitenlage gedreht.
Falls Gott die Welt geschaffen hat, war seine Hauptsorge sicher nicht, sie so zu machen, dass wir sie verstehen können. (Albert Einstein)

14.02.2009, 19:12
Original von C17H19NO3

(...) Schockindex negativ



Der Schockindex wird heute aufgrund seiner fehlenden Aussagekraft nicht mehr verwendet.

14.02.2009, 19:24
1640h:
"Leitstelle verstanden. RTH kommt, bitte um Beschreibung einer geeigneten Landemöglichkeit" (ihr seid im Wald)

Ihr findet eine weitere Person:
männlich ca 16a, ansprechbar, Pat trägt einen Helm.
aus der rechten Brustkorbhälfte ragt ein Ast (Druchmesser ca 2-3 cm), der auf der Rückseite in den Brustkorb eintritt und noch mit dem zugehörigen Baum verbunden ist.

Wie ihr noch beim Pat steht, seht ihr, wie ein Fahrzeug, das mit Teilnehmern vom Wettkampf, bei dem ihr wart (jetzt 4 Pers. FF) sich der Unfallstelle nähert (@gorld: das ist dein Stichwort).

@Ani: Stimmt, Schockindex ist heute out, wusste aber nicht, dass er heute gar nicht nicht mehr gelehrt wird. Danke für den Hinweis.

14.02.2009, 20:03
Der RTH soll sich den geeigneten Parkplatz selbst suchen und die Muckels von der FF bringen die Besatzung zur E-Stelle.

Darüber hinaus muss die nächste Feuerwehr sowieso alarmiert werden, weil wir den Patienten II vom Baum trennen müssen. Hängt der irgendwie etwas höher oder kann man ihn erreichen? Liegt der Patient am Boden?

15.02.2009, 00:24
Euer Pat2 befindet sich in halbsitzender Lage (Po berührt noch den Boden) an diesem Baum. Zwischen Brustkorb (Rückenseite) und Baumstamm ist noch etwa 1/2 m Abstand. Der Boden ist etwas matschig.

Euer Vorgehen?

15.02.2009, 09:17
ok alles klar, ich nehm mal an dass ich hier mit nem handelsüblichen LF (10/6) unterwegs bin.

Alle Blau- und Fahrlichter an, Triblitz.

Dann erstmal Meldung an Leitstelle: "Verkehrsunfall auf der xy-straße höhe z, Frage ob schon weitere (Fw-)Kräfte alarmiert?"
-> Status 4

Unfallstelle wird noch mti ein Paar Blitzern deutlicher sichtbar gemacht

Einer von uns schnappt sich schonmal Notfallrucksack, Eh-Koffer und Handlampe und geht mal zu den sanis bietet Unterstützung an und lässt sich einweisen.

Wenn die Leitstelle weiß wo der RTH landet, soll sie uns bescheid geben wir holen die besatzung dann.

Zur Sicherheit wird auch der Co2 & Pulverlöscher mal ausgeladen.

Wenn es zu dunkel ist, können wir die ESt auch ausleuchten.

Wie lange braucht die örtliche Fw noch? 4 Leute sind mir ein bißchen zu wenig.

Stehe auch mit Rettungswerkzeug zur Verfügung, aber hier warte ich erstmal was die Sanis/Notarzt sagen

So weit erstmal
goetz
Zuletzt geändert von gorld am 15.02.2009, 09:21, insgesamt 1-mal geändert.
Endlich EH! 04.05.2008!

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