Ok, dann wollen wir mal.
Die Atemhilfsmuskulatur einzusetzen, also Oberkörper hoch und Arme nach hinten war gut, das ist ja bei Atemnot eine Standardtherapie.
Du hast dich doch am Anfang vorgestellt
Danach wurde die Anamnese nach dem SAMMELN-Schema begonnen. Das war auch auf jeden Fall gut, aber das L, also die Frage nach der letzten Ausscheidung, war meiner Meinung nach nicht wirklich nötig bei den Symptomen
Man hätte eine(n) Nierenschale/SicSac bereitlegen können, weil er über Übelkeit geklagt hat.
Danach wurden Werte gemessen, das war sicherlich sinnvoll. Man hätte noch nach der Sättigung fragen können, aber ich denke, ich hätte am Anfang deutlicher sagen sollen, das Sauerstoff zur Verfügung steht. Wenn ich keinen O2 hätte, hätte ich wahrscheinlich auch nicht die Sättigung erfragt.
Ich habe danach angegeben, dass der Puls peripher nicht tastbar ist. Daraufhin wurde nicht nachgehakt und nach einem zentralen Puls gefragt. Ich hab ihn eben beim zweiten Mal Werte erheben einfach angegeben.
Danach wurde die Klasse gefragt was passiert ist. Ist in Ordnung, aber man hätte prinzipiell auch einfach den Patienten fragen können. Das sie dann hinausgeschickt wurden, aber der Lehrer dabehalten wurde, fand ich super!
Den Notruf hätte man auch schon vor der ausführlichen Anamnese (letztes Mal gegessen...) und vorallem vor der Erhebung der Vitalparameter absetzen können, aber das liegt wahrscheinlich daram, dass man eben in so einem schriftlichen Fallbeispiel gleich mehrere Fragen in einen Post schreibt, insofern war das Ok. Eine Frage: Meinst du, hier wäre ein Notarzt nötig oder reicht ein RTW?
Mir ist dann noch sehr positiv aufgefallen, dass du gefragt hast, ob sich die Schocklage mit der Atemnot vereinbaren lässt! Da muss man natürlich abwägen. Deine Lagerung(en) waren auf jeden Fall richtig.
Sonst hat der Wärmeerhalt gefehlt, aber den vergesse ich selbst immer
Einen Punkt habe ich noch: irgendwie hat mir ein bisschen die Struktur bei der Behandlung gefehlt. Man hätte hier gut das ABCDE-Schema anwenden kommen, das ja eigentlich für Traumapatienten gedacht ist, aber auch bei internistischen Notfallpatienten funktioniert.
Du bist auf die richtige Diagnose gekommen (allergische Reaktion bzw. sogar anaphylaktischer Schock) und alles in Allem war das FB, abgesehen von Kleinigkeiten und der fehlenden Struktur, gut abgearbeitet.
Ich hoffe das Fallbeispiel hat etwas Spaß gemacht und war vielleicht etwas lehrreich und freue mich darauf, bald mal wieder eins zu stellen