Tipps für die Betreuung

Alle Themen die ihr nicht unter bekommt, könnt ihr hier posten! Bitte schaut aber vorher nochmal im Forum, ob es nicht vielleicht doch besser woanders hinpassen könnte.

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22.11.2013, 22:34
Hallo!
Wie der Titel des Threads schon sagt, suche ich Tipps für die Betreuung von Patienten im Schulsanitätsdienst. Speziell meine ich die Zeit zwischen Erstmaßnamen (Wundsorgung, Schocklage, RR, BZ, Puls, AF messen, etc.) bis zum eintreffen von RD oder Eltern. Natürlich erkundigen wir uns in dieser Zeit immer wieder nach dem Befinden (Verschlechterung, Verbesserung) und erheben weiterhin Werte (BZ, RR, etc). Außerdem fragen wir, ob z.B. Geschwister an der Schule sind oder bei wem sie eigentlich Unterricht hätten, um ein Gespräch anzuregen (natürlich denn Umständen angemessen). Nur sind diese Themen relativ schnell abgearbeitet und diese unangenehmen Pausen entstehen... Natürlich ist es auch nicht toll die Patienten wie verrückt voll zu labern, das machen wir auch nicht;)
Wie überbrückt ihr die Zeit? Habt ihr eventuell noch ein paar Tipps?
LG Andreas

22.11.2013, 22:52
Diese Pausen habe ich in meinen ersten Jahren im Sanitäts- und Rettungsdienst auch immer als unangenehm empfunden.

Meine Einstellung dazu hat sich aber im Laufe der Jahre geändert. Patienten, die ein erhöhtes Kommunikationsbedürfnis ("GCS=16") haben, werden auf solche "Initiativfragen" ausführlich beantworten und mit euch das Gespräch suchen.

Wir sollten aber akzeptieren, dass die meisten der Patienten (zumindest bei uns im "Land der Horizonte") in ihrer Phase der Krankheit und Hilfsbedürftigkeit kein Interesse an Kaffeekränzchen und Zwangsbeschallung haben.

Unserer Job ist die professionelle Anamneseerhebung und qualifizierte Erstversorgung. Damit ist man eine gewisse Zeit beschäftigt. Anschlussfragen hast du ja schon formuliert. Wir sind keine Alleinunterhalter oder Comedians, die dem Patienten Unterhaltungen aufdrängen.

Am Schlimmsten finde ich das Belästigen mit belanglosen Themen, wie z.B. "Wetter" oder "Sport", sofern der Patient hierfür kein explizitis Interesse formuliert.

Ansonsten lernt man mit der Zeit, Gesprächspausen auch auszuhalten, und sich in der Zeit z.B. der intensiven Patientenbeobachtung oder der Erledigung von Formalitäten (Dokumetation etc.) zu widmen.

Sofern die Situation nicht akut ist, können ja parallel auch andere Aufgaben im Sanitätsraum wahrgenommen werden (Bestellung, Check der Ausrüstung etc.) Man muss nur aufpassen, dass dies nicht als Desinteresse dem Patienten gegenüber aufgefasst wird. Wer das kommuniziert, ist klar im Vorteil.

Beispielsweise: "Ich lasse Sie jetzt einen Moment in Ruhe und werde den Einsatz protokollieren. Ich behalte Sie dabei immer im Auge. Sollte sich etwas verändern, sagen Sie mir bitte gleich Bescheid."
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!


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