SAN-B Weiterbildung...

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13.01.2018, 16:44
Atemwegssicherung mit LT ist mir schon im SanH-Kurs vermittelt worden (von sicher beherrschen kann keine Rede sein!), i.V.-Zugang ist mit dem RS dazugekommen, wobei das hauptsächlich eine "handwerkliche" Fähigkeit ist, ohne die man auch die RS-Prüfung bestehen kann. Medikamente muss man zwar lernen, aber am Ende gibt es halt Rettungssanitäter und es gibt Rettungssanitäter. Die einen haben schon Probleme damit, ihren Namen richtig zu schreiben und die anderen können Medikamente sicher anwenden. Und EKG schreiben ist nicht durch irgendeine Ausbildung limitiert, da es nicht invasiv ist und bei falscher Anwendung keine Schädigung erfolgt.

Auf jeden Fall nichts, was 520 Stunden rechtfertigen würde. Der Punkt der RS-Ausbildung ist, zu lernen und zu verstehen, was im menschlichen Körper (bei Notfällen) vor sich geht, während EH- und SanH-Ausbildung eher handlungsorientiert sind.
14.01.2018, 00:19
Es muss eine gewisse Basis für das Verständnis der Vorgänge im menschlichen Körper da sein, das beginnt beim SanH aber auch schon.

Welche Medikamente kannst du denn sicher anwenden, wo andere dran verzweifeln? Und was bringen dir diese, wenn man sie (auf Anweisung) nicht unfallfrei aufgezogen bekommt oder schonmal einen Zugang legen und Infusion vorbereiten kann? (Was wieder zum Teil neue Maßnahmen wären...)

EKG schreiben ist nicht limitiert, den zweiten Halbsatz kann ich aber nicht bestätigen, denn falsche Interpretation kann zu falschen Maßnahmen führen. Auch hier ist es nicht nur die rein technische Aufgabe ein EKG zu schreiben, sondern aus dem EKG dann auch mit seinen Kenntnissen Schlüsse zu ziehen, weshalb ein EKG halt auch im erste Hilfe Kurs keinen Sinn macht.
LSM 199?, EHK 2002 ... ;-)
15.01.2018, 14:38
CH_Harburg hat geschrieben:Atemwegssicherung mit LT ist mir schon im SanH-Kurs vermittelt worden (von sicher beherrschen kann keine Rede sein!), i.V.-Zugang ist mit dem RS dazugekommen, wobei das hauptsächlich eine "handwerkliche" Fähigkeit ist, ohne die man auch die RS-Prüfung bestehen kann. Medikamente muss man zwar lernen, aber am Ende gibt es halt Rettungssanitäter und es gibt Rettungssanitäter. Die einen haben schon Probleme damit, ihren Namen richtig zu schreiben und die anderen können Medikamente sicher anwenden. Und EKG schreiben ist nicht durch irgendeine Ausbildung limitiert, da es nicht invasiv ist und bei falscher Anwendung keine Schädigung erfolgt.

Auf jeden Fall nichts, was 520 Stunden rechtfertigen würde. Der Punkt der RS-Ausbildung ist, zu lernen und zu verstehen, was im menschlichen Körper (bei Notfällen) vor sich geht, während EH- und SanH-Ausbildung eher handlungsorientiert sind.


Komisch Trennung von Theorie und Praxis die du da konstruierst. Zu einer Maßnahme gehört immer auch ein Stück weit die Theorie und umgekehrt. Ansonsten werden in den SAN-Kursen viele praktische Inhalte nur angerissen.
Beispiel: Wenn ich lese, dass der Zeitansatz für die Unterrichtseinheit "Vorbereitung und Assistenz der endotrachealen Intubation" im SAN-Kurs etwa 45min beträgt, dann kann ich das Thema zwar auf universitären Niveau abhandeln - ich bezweifel aber, dass der Sanitäter dies hinterher (auf irgendeiner Kompentzstufe) wirklich beherscht. Weiterhin ist das primär natürlich eine rein praktische Tätigkeit, aber man benötigt trotzdem ein grundlegendes Verständnis für Indikation, Ablauf, Folgen und Komplikationen der eigentlichen Intubation.
20.01.2018, 12:44
CH_Harburg hat geschrieben:Auf jeden Fall nichts, was 520 Stunden rechtfertigen würde. Der Punkt der RS-Ausbildung ist, zu lernen und zu verstehen, was im menschlichen Körper (bei Notfällen) vor sich geht, während EH- und SanH-Ausbildung eher handlungsorientiert sind.


Das 520-Stunden-Programm ist ebenfalls handlungsorientiert, weil nur 160 h überhaupt auf die Theorie entfallen und dabei zudem kein Grundkenntnisse vorausgesetzt werden.

Wer eine gute San-Ausbildung (wie auch immer die jeweilige Organisation die Qualifikationen unterhalb des Rettungssanitäters/Rettungshelfers bezeichnet) genossen hat, die zudem - vielleicht über Jahre hinaus - mit regelmäßigen Fortbildungen und praktischen Übungen alle 7-14 Tage verbunden ist, wird freilich in der RS-Ausbildung wenig neues lernen, sondern nur durch die Praktika neue Erfahrungen sammeln. Das ist aber nicht der Regelfall, von dem man ausgehen kann.

(Und ja: in meinem RS-Grundlehrgang waren EKG-Anlage und Rhythmusinterpretation, die gebräuchlichen Notfallmedikamente - Indikationen, Kontraindikationen, Dosierungen -, iv-Zugänge, Vorbereitung und Durchführung der Intubation am Phantom, Umgang mit Funk usw. usf. praktisch allen Teilnehmern intensiv vertraut, weil immer wieder Gegenstand von San-Fortbildungen gewesen. Das ist aber keineswegs der Regelfall, von dem man ausgehen kann.)
01.04.2018, 17:35
Ich hoffe, dass inzwischen auch endlich mal die Notfallsanitäter-Ausbildung handlungsorientiert ist..

Ich bin ein großer Fan der Lernfeldorientierung, seit ca. 2012 setze ich sie auch konsequent in unseren Sanitätsausbildungen um.

Wichtig ist hier die sofortige Verzahnung von theoretischem Fachwissen mit der Einsatzpraxis. Idealerweise steigt man mit einem konkreten Fall ein, den die Lehrgangsteilnehmer aufgrund fehlenden Basiswissens noch nicht lösen können. Nun erkennen sie Defizite und werden motiviert, durch fachtheoretisches Wissen das Problem in der Praxis lösen zu können (Problemorientierter Zugang). Hieraus entwickeln sie Maßnahmen ("berufliche" Handlungen) und trainieren diese im Anschluss. Am Ende eines Lernfeldes kann der Einstiegsgall dann umfassend erklärt und versorgt werden.

Ich erinnere mich noch mit Schrecken an meine eigene Ausbildung, mit wochenlangen Anatomie/Physiologie-Blöcken, bei denen man nie wußte, was man später in welchem Umfang wirklich braucht. Und plötzlich wurde es als bekannt vorausgesetzt, obwohl vor sechs Monaten behandelt und nie wieder angewendet...
BeitragDieser Beitrag wurde gelöscht durch gorld am 22.05.2018, 14:46.
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