Rechte gegenüber von Lehrern

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15.07.2009, 17:40
Ich sehe, du hast gewisse Probleme damit uns was zu sagen. Naja.. jeder Troll fliegt mal auf. Nimms mir nicht übel, aber das war vorher klar.
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

15.07.2009, 17:55
Sehe ich auch so!!

1) Kannst du Mikräne diaknostizieren?
2) Wir haben viele Schüler täglich, mit versch. Arten von Schmerzen (Kopfschmerzen, Bauch- und Magenschmerzen, ...)
Die legen sich dann im Krankenzimmer hin und dann schaut man wie es ihnen geht. Das macht die Sekretärin!
Da braucht man keinen "Super Sani" der i-welche Krankheiten diakonstiziert um dann toll sagen zu können: "Sie hat Mikräne"...
17 Jahre | SanC | Schulsanitäter | Leiter SSD | Bereitschaft'ler | RUD A&B | RHS'ler | Ausbildung in 1 Monat folgend ... Rettungshelfer |

15.07.2009, 18:10
Ganz ehrlich Leute: ich hab mich mal wieder lange zurückgehalten, da ich ja ganz am Anfang schon meine Meinung zu dem Thema gesagt habe. Aber je mehr ich hier mitlese und mir das ganze aus meiner (zukünftigen) Lehrerperspektive durch den Kopf gehen lasse, desto klarer wird mir, warum so viele Schulen in Deutschland keinen Schulsanitätsdienst haben. Ich finde es absoluten Schwachsinn, dass Schüler sich über die Anweisungen von Lehrern hinwegsetzen wollen, die Lehrer die Schüler möglichst auf Knien bebetteln müssen, wenn sie sich selbst um ihren Schüler kümmern wollen und Schüler massenweise Unterrichtsstunden verpassen, um neben Simulanten zu sitzen, bis beide wieder Lust auf Unterricht haben.
Das ist jetzt ganz bewusst so spitz formuliert, um euch mal zu zeigen, welchen Eindruck ihr mit eurem ganzen "WIR sind Schulsanis - also sind wir GOTT und die Lehrer haben uns nix zu melden" auf die Lehrer macht. Was glaubt ihr eigentlich, warum ein Lehrer sich entscheidet, lieber ohne den SSD arbeiten zu müssen? Sicherlich nicht, um sich zu profilieren. Aber wenn mir Schüler so auf der Nase rumtanzen, wie einige von euch es gerne tun würden, würden die auch bei mir achtkantig vor die Tür gesetzt werden - und das, obwohl ich nicht plane, eine absolut strenge, eingebildete Lehrerin zu werden.

Wenn sich jeder nochmal darüber klar wird, dass der Schulsanitätsdienst für Notfälle gegründet wurde, um die Lehrer zu unterstützen und ein soziales Verhalten unterhalb der Schüler aufzubauen - warum muss das soziale Verhalten dann vor denen aufhören, die ihr unterstützen sollt?

Wenn ein Lehrer wirklich der Meinung ist, eine Situation im Griff zu haben, wird er Gründe haben, warum er so denkt und genügend Lebenserfahrung, um sich nicht vollkommen zu irren. Und wenn es nur darum geht, einem Schüler einen Verband um eine Platzwunde zu machen und auf den RD zu warten, während für den Schüler keinerlei Lebensgefahr besteht, ist es das gute Recht eines Lehrers (beispielsweise in seiner Freistunde...) euch wieder in den Unterricht zu schicken, damit ihr das tut, was ihr in der Schule eigentlich tun solltet - lernen....

Denkt einfach mal drüber nach....
Caro, 28, Lehrerin.

15.07.2009, 18:20
... na hier hat sich ja in kürzester Zeit erhebliches getan ... könnte mich köstlich amüsieren :D

Aber mal Spaß beiseite : ich hatte ja hier und speziell im alten Forum einiges gerade zu diesem Thema geschrieben weil ich mich selbst in früheren Jahren während dem Aufbau und Organisation unseres SsanD akribisch gekümmert hatte. Von daher weiß ich ganz genau was Sache ist und kann daher nur nochmals erwähnen : es gibt hier im Forum wohl einige die sich maßlos überschätzen und meinen, nur weil sie ein paar Stunden Sanitätsausbildung genossen haben sind sie das Maß aller Dinge und fühlen sich wie Gott persönlich ... viele Dinge, die hier genannt wurden entbehren jeglicher Grundlage und sind auch total unrealistisch. Die Verantwortung z.B. für eine Versorgung bei Unfällen/Erkrankungen von Schülern bleibt uneingeschränkt bei der Schulleitung. Diese kann die Durchführung einer Versorgung lediglich deligieren, z.B. an den SsanD, aber keinesfalls wird ein SsanD solche Freiheiten oder Kompetenzen erhalten wie hier teilweise geschildert wurde. Rechtlich überhaupt nicht tragbar da viele der jungen Sanis noch nicht mal volljährig sind.

Die Problematik, nach der Ausbildung der Sanis einige sog. Überflieger in der Gruppe zu haben hatte ich vorher mit eingeplant und schon während der Ausbildung in vielen Sachthemen dem entgegengewirkt. Wenn man dies schon vorher konsequent verfolgt dann kommt man erst gar nicht in solche Situationen daß später einige ausflippen und meinen, sie seien jetzt die großen Helden und Herrscher an der Schule.

Alex, laß dich doch nicht so provozieren, du hast doch ein breites Kreuz und wenn einige trotz heftiger Diskussion immer noch nicht einsichtig werden, was juckts dich ??? Laß sie doch machen, sie werden dann schon sehen wo sie damit landen ... 8)

Gruß Jürgen
Zuletzt geändert von Onkel Juergen am 15.07.2009, 18:22, insgesamt 1-mal geändert.

15.07.2009, 19:15
Ich denke, dass Caro und Jürgen hier ganz gute Schlussworte gesprochen haben.

Ich rufe jetzt hiermit zur Mäßigung auf! Sollte sich hier im Wortlaut der Diskussionen nicht augenblicklich etwas ändern, ist der Thread dicht.

Ich wünsche allseits noch einen angenehmen Abend.

15.07.2009, 19:33
Mal zum Thema Heimgehen:

Wir dürfen keinen mehr nach Hause entlassen. Entweder wird der Schüler abgeholt oder er verbleibt in der Schule. Einzige andere Alternative ist es den Schüler einem Mediziner zuzuführen.

Hat sowohl die Krankheitsquote der Schüler als auch die Fehlquote der Schulsanis deutlich redizuiert.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

15.07.2009, 19:42
Ja, diese "Simulanten", vorallem in den Unterstufen kenne ich auch. Nur, sie beanspruchen unsere Zeit nicht, weil unsere Sekretärin sich um die "Kranken" kümmert.

Wir werden eig. nur geholt, wenn es "Verletze" gibt.

Lehrer und Sekretärinnen sind immer froh, wenn wir eintreffen, da sie dann "befreit" sind, von der Behandlung.

Deswegen haben wir auch nicht das Bedürfnis, Lehrer des Raumes zu verweisen. Die schauen uns eher noch interessiert zu. ...

liebe grüsse
SSDboy
17 Jahre | SanC | Schulsanitäter | Leiter SSD | Bereitschaft'ler | RUD A&B | RHS'ler | Ausbildung in 1 Monat folgend ... Rettungshelfer |

15.07.2009, 20:41
Bei uns gibt es auch nen Haufen Simulanten, die ständig allein im Krankenzimmer sind - darum hat der SSD bei uns auch abschließbare Schränke.

Andere Schulen informieren die Eltern, wenn das Kind im Krankenzimmer war, dann können die Eltern selbst einschätzen ob ihr Kind wirklich öfter krank ist oder nur gerne schwänzt. Meiner Meinung nach auch nicht schlecht, so dürfte man einige Simulanten loswerden.

Bei uns gilt die Regelung, dass man sich max. eine Schulstunde im Krankenzimmer aufhalten darf, danach entweder heim oder in den Unterricht.


Zu der (teils nur fiktiven) Problematik mit den Lehrern: Wir hatten tatsächlich das Problem, dass bei Notfällen man der Meinung war, der Lehrer kann EH und darum braucht man den SSD nicht zu rufen. Da hilft es dann schon mit der Schulleitung zu reden, dass man zu Notfällen dazugerufen wird um helfen zu können/dürfen.

Lehrer des Raumes zu verweisen halte ich für übertrieben. Sollte ich wirklich mal der Meinung sein, der Lehrer sollte besser weg vom Patienten sein, dann rede ich kurz (in Abstand zum Patienten) mit dem Lehrer. Entweder er sieht es ein oder nicht, dann kann ich es eben auch nicht ändern und ich hab Pech gehabt.
Mitglied bei *dem* BRK und bei den Brandpatschen

15.07.2009, 20:50
Vorallem die Sportlehrer sagen, sie haben Ahnung.
Haben sie meist auch. Nur nicht das Material, wie wir, um einen Patienten "richtig" zu versorgen/fixieren/stabilisieren.

grüsse
SSDboy
17 Jahre | SanC | Schulsanitäter | Leiter SSD | Bereitschaft'ler | RUD A&B | RHS'ler | Ausbildung in 1 Monat folgend ... Rettungshelfer |

15.07.2009, 21:20
Oh man, da is man mal ein paar Tage weg und hier schlagen gleich die Wogen ganz hoch... :D

Zum Thema Krankenzimmer und Schüler "entlassen":
An meiner alten Schule gab es rein Prinzipiell schon die Möglichkeit im San-/ Krankenzimmmer hinzulegen. Da konnten die Damen vom Sekretariat oder einige Lehrer die Schüler reinlassen. Allerdings war das keine häufige Sache, das ist vielleicht einmal alle 14 Tage vorgekommen. Eher seltener.
Wenn es einem Schüler z.B. wegen Bauch- oder Kopfschmerzen schlecht geht, kann er sich entweder beim entsprechenden Lehrer für 10 Minuten an die frische Luft schicken lassen und ansonsten gibt es die Möglichkeit, sich auf dem Sekretariat einen "Entlasszettel" zu holen, der dann vom Fachlehrer abgezeichent wird und am nächsten Tag von den Eltern unterschrieben beim Klassenlehrer abgegeben werden muss.
...meint die Bine
RS, Ausbilderin EH, SanKurs, AED und Praxisanleiterin
Studentin (Bio und Chemie auf Lehramt)

15.07.2009, 21:36
Zum Thema Schüler entlassen kranke/verletzte Schüler :

wenn meine Tochter ( 14 ) in der Schule " leicht erkrankt " wäre, sie von einem 15jährigen Schulsanitäter ohne irgendwelche Rücksprache mit Verantwortlichen der Schule nach Hause geschickt wird und es würde ihr auf dem Nachhausweg etwas passieren dann stellt euch mal lieber nicht vor was danach mein Anwalt mit der Schulleitung veranstaltet ...

Um ähnliche Problematik durch Eltern von Schülern an eurer Schule zu vermeiden rate ich euch dringend : verabschiedet euch ganz schnell von eigenmächtigen Handlungen in dieser Hinsicht !!!

Gruß Jürgen
Zuletzt geändert von Onkel Juergen am 15.07.2009, 21:37, insgesamt 1-mal geändert.

15.07.2009, 21:43
Original von Onkel Juergen
(...) dann stellt euch mal lieber nicht vor was danach mein Anwalt mit der Schulleitung veranstaltet ...



Genau das ist der Grund wieso auch vielerorts dazu übergegangen wird die Schüler in einem solchen Fall nur in die direkte Obhut der Eltern zu übergeben. Weil auch wenn es ein Lehrer ist, der den Schüler entläßt und es dabei in Folge zu einem Schadensereignis kommt, freuen sich die Anwälte.
Ist aber auch immer wieder nett zu erleben wenn sich Eltern aufregen, daß sie angerufen wurden und sie die Frage stellen warum ihr Sprößling nicht ganz allein den Weg nach Hause antreten durfte.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

15.07.2009, 21:48
Allein Versicherungstechnisch erkranktes Kind nur von Eltern oder Onkel/Oma und so abgeholt werden.

Ich glaube, dass ist auch "normaler Menschenverstand", dass ein KIND, dem es nicht gut geht, alleine nach Hause laufen darf!!

grüsse
SSDboy
17 Jahre | SanC | Schulsanitäter | Leiter SSD | Bereitschaft'ler | RUD A&B | RHS'ler | Ausbildung in 1 Monat folgend ... Rettungshelfer |

15.07.2009, 21:52
Original von SSDboy
Allein Versicherungstechnisch erkranktes Kind nur von Eltern oder Onkel/Oma und so abgeholt werden.


Da fehlt ein Wort. Wobei ich es fast erraten kann und dir zugleich mitteilen kann, daß dem nicht so ist.

Original von SSDboy
Ich glaube, dass ist auch "normaler Menschenverstand", dass ein KIND, dem es nicht gut geht, alleine nach Hause laufen darf!!


Gilt bei uns auch für Jugendliche.
Marc, 36 Jahre
Leiter SSD, EH-Ausb.
Ausbildungsstand: Genug um eine recht lange Liste zu produzieren.

15.07.2009, 22:00
Original von madhef
Ist aber auch immer wieder nett zu erleben wenn sich Eltern aufregen, daß sie angerufen wurden und sie die Frage stellen warum ihr Sprößling nicht ganz allein den Weg nach Hause antreten durfte.


Das sind in meinen Augen völlig verantwortungslose Eltern die überhaupt nicht im Bilde sind welche rechtlichen Grundlagen hier greifen und vor allem welche Gefahren auf ihre Sprößlinge lauern ...

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