Zusammenfassung der bisherigen Diskussion

Alle rechtlichen Fragen und Fragen zur Auslegung von Gesetzestexten finden hier Platz. Bitte beachtet aber, dass alle Beiträge hier keinen Anspruch auf Richtigkeit haben, da wir alle Rechts-Laien und keine Experten sind. Vieles hier sind eigene Erfahrungen und auch persönliche Meinungen.

Foren-Übersicht Schulsanitätsdienst Recht und Gesetz

29.01.2010, 14:54
Aber die Konsequenz ist meistens die gleiche: Die Erstversorgung ändert sich nicht!

Ich sehe eine BZ-Messung als Minimalinvasiv an, die jede unterwiesene Person mit Einverständnis des Pat. durchführen kann.

Auch der Sanitätsdienst muss sich kompetenzmäßig weiterentwickeln und mit der Zeit gehen...

Die BZ-Messung wird durch die alterne Bevölkerung und Zunahme an Diabetes immer wichtiger.

Daher sollte sie jeder SanHelfer, zumindest jeder Sanitäter beherrschen und anwenden können.

EDIT: Der Drogenschnelltest (nichtinvasiv) sollte auch zur Sanausbildung gehören!

(Nun mach ich mich wohl wirklich unbeliebt...)
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 29.01.2010, 14:55, insgesamt 1-mal geändert.
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

29.01.2010, 14:57
Original von SunshineSani
Wenn wir schon von Grundlagen reden, dann sollte wir als erstes den gesunden Menschenverstand und unsere Sinne nennen. Die reichen in der Regel aus um als Erst-Helfer handeln zu können.


Wir handeln aber nicht als Ersthelfer, sondern als Sanitätskräfte!

Diese sollten über mehr diagnostische Hilfsmittel verfügen und damit umgehen können als Ersthelfer! Darauf haben die Patienten ein Anrecht!
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

29.01.2010, 15:01
Ich hab erst am Montag meine Ausbilderin gefragt, ob wir auch ein BZ-messgerät bekommen, wegen invasiver Maßnahme und so...

Sie hat gemeint, dass wir eins bekommen würden, da die BZ-messung noch in der "grauen Zone" läge.

BZ-Messung im SSanD?

Ich persönlich würde ja sagen. Es gibt dir zum Beispiel bei einer Unterzuckerung Sicherheit, oder um nach einer Synkope die Ursache herauszufinden. Und Schulsanis können Unterzucker mit Traubenzucker wunderbar behandeln, es funktioniert wirklich.

Ich würde aber nur den BZ messen, wenn der Patient wach ist und der BZ-Messung wirklich nach gründlicher Aufklärung durch die Sanis zustimmt.

Die Problem ist aber, das den Schulsanis dann im Fall des Falles die Routine fehlt. Dann tut es halt ein kleines bisschen weh, dass kann man aber verkraften.

Also, dass ist meine eigene Meinung.

mfg Thorbi 110
14 Jahre; Ausbildung: Notfallhelfer; Leiter SSanD von Saniseite aus; Teamführer 1. SSD Team; Materialwart; Mitglied bei der JF der Stadt Grafin bei München und der MHD Jugend Ebersberg

29.01.2010, 15:01
Ich kann auch jemanden operieren, wenn dieser eine Einverständniserklärung dazu unterschreibt. Deshalb ist eine Operation noch lange nicht minimalinvasiv.
Und bevor jetzt jemand behauptet, dass ich mich jetzt hier wie Gott darstelle: Ich habe nur gesagt, dass ich jemanden operieren kann, also die Möglichkeit dazu habe. Von Beherrschen habe ich nichts gesagt und würde ich auch nicht.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

leverkusen.dlrg.de
www.drk-lev.de

29.01.2010, 15:02
Original von LevSani
Ich kann auch jemanden operieren, wenn dieser eine Einverständniserklärung dazu unterschreibt. Deshalb ist eine Operation noch lange nicht minimalinvasiv.
Und bevor jetzt jemand behauptet, dass ich mich jetzt hier wie Gott darstelle: Ich habe nur gesagt, dass ich jemanden operieren kann, also die Möglichkeit dazu habe. Von Beherrschen habe ich nichts gesagt und würde ich auch nicht.


Aber auch das stimmt nciht, weil der Vertrag wohl Sittenwidrig wäre.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

29.01.2010, 15:05
Auch ein Ersthelfer lernt in seinem 8-stündigen-Kurs der LSM, einen Schock zu erkennen.
Dennoch wird jedem, der eine Sanitätsausbildung beginnt, das Blutdruck-Messen beigebracht.

Wofür dann der ganze Mist?

@Jürgen: Auch wenns was spät kommt (Schule lässt grüßen), weiß ich durchaus, dass Kräfte einer Hilfsorganisation eine Ausbildung haben. Genau dasselbe haben allerdings auch die Schüler, die im Schulsanitätsdienst eingesetzt werden!
Bei uns kommt es durchaus häufig vor, dass Helfer mit einem KTW zu einer Sanitätsbetreuung geschickt werden, aber durchaus weniger Erfahrung haben wie ein Schulsanitäter, der schon ein paar Jahre dabei ist.
Und ein Punkt bleibt nicht zu vergessen: Auch diese Helfer, selbst wenn sie schon lange in der HiOrg tätig sind, haben nach eurer Argumentation keinen Grund, BZ zu messen ;) .

29.01.2010, 15:05
Original von Thorbi 110
Ich würde aber nur den BZ messen, wenn der Patient wach ist und der BZ-Messung wirklich nach gründlicher Aufklärung durch die Sanis zustimmt.

Die Frage ist dann aber, ob du als Schulsani den Patienten überhaupt richtig und vollständig aufklären kannst. Dafür braucht es ja schon ein gewisses Fachwissen, was der Durchschnitts-Schulsani nunmal nicht hat.

Edit:
@Mike: Demnach ist also eine OP sittenwiedrig?
Zuletzt geändert von LevSani am 29.01.2010, 15:07, insgesamt 1-mal geändert.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

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29.01.2010, 15:06
Original von Thorbi 110

Ich persönlich würde ja sagen. Es gibt dir zum Beispiel bei einer Unterzuckerung Sicherheit, oder um nach einer Synkope die Ursache herauszufinden. Und Schulsanis können Unterzucker mit Traubenzucker wunderbar behandeln, es funktioniert wirklich.

Ich würde aber nur den BZ messen, wenn der Patient wach ist und der BZ-Messung wirklich nach gründlicher Aufklärung durch die Sanis zustimmt.


Du kannst eben NICHT die Ursache allein vom BZ - Messergebnis ableiten... aber das hab ich heute hier schon mal jemand anderem verklickert ...

Und wenn jemand wach ist, dann ist es auch nicht unbedingt nötig zu messen ... dann kannst du ihm prophylaktisch Traubenzucker geben, oder was zum trinken - hat noch keinem geschadet.

29.01.2010, 15:11
Ja, es gibt auch noch andere Symptome, aber wenn ich mir nicht sicher bin, ob es Unterzucker ist, dann mess ich lieber, damit ich wirklich weiß, was ihm denn fehlt.
14 Jahre; Ausbildung: Notfallhelfer; Leiter SSanD von Saniseite aus; Teamführer 1. SSD Team; Materialwart; Mitglied bei der JF der Stadt Grafin bei München und der MHD Jugend Ebersberg

29.01.2010, 15:12
Original von LevSani

Die Frage ist dann aber, ob du als Schulsani den Patienten überhaupt richtig und vollständig aufklären kannst. Dafür braucht es ja schon ein gewisses Fachwissen, was der Durchschnitts-Schulsani nunmal nicht hat.



Ist dann aber ein Armutszeugnis für die ausbildende Stelle!

Ich finde es gefährlich, diese Aussage so zu pauschalisieren!
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

29.01.2010, 15:16
Original von Hajo Behrendt
Original von LevSani

Die Frage ist dann aber, ob du als Schulsani den Patienten überhaupt richtig und vollständig aufklären kannst. Dafür braucht es ja schon ein gewisses Fachwissen, was der Durchschnitts-Schulsani nunmal nicht hat.



Ist dann aber ein Armutszeugnis für die ausbildende Stelle!

Ich finde es gefährlich, diese Aussage so zu pauschalisieren!

Ich setze jetzt für eine ordentliche Aufklärung mal ein tiefergehendes Wissen von Medizin und der eingesetzten Technik voraus. Und dieses Wissen hat nunmal der Durchschnitts-Schulsani mit EH und vielleicht noch SanA nicht, auch beim SanB wird das schwierig.
Ich bin als Rettungsschwimmer geboren, mit Wasser gestillt und aufgezogen! Hurra!:P

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29.01.2010, 15:18
Ich glaube kaum, dass ein SanHelfer die komplette Physiologie zum Blutzuckerhaushalt, inklusive den nötigen anatomischen Strukturen und dem komplexen Zusammenspiel von diversen Hormonen und Stoffwechselprodukten, ATP-Synthese über Glucose, die verschiedenen pathophysiologischen Zusammenhänge und mögliche Ursachen, den Risiken einer Infektion, Abläufe einer Infektion und Entzündung, etc. wirklich erklären kann. Weil einfach "es gibt Blutzucker, der kann hoch oder niedrig sein und wenn er eins von beidem ist, dann gehts dir schlecht - deshalb muss ich den jetzt messen" ist nicht wirklich gut erklärt. Zur Erklärung gehört auch ein Satz wie "... udn wenn er zu hoch/zu niedrig ist, dann können wir folgendes machen"... und das könnt ihr einfach nicht erklären!
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Alex
"Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

29.01.2010, 15:18
Ist immer noch ein Problem der ausbildenden Stelle.

Ich kann doch wohl von einem SanB erwarten, dass er eine ordentliche Aufklärung für so eine Lappalie hinbekommt...
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29.01.2010, 15:23
Wenn das eine Lapalie ist...nun gut.

Ich kann es nicht erklären!

29.01.2010, 15:25
Beispiel für eine ordentliche Aufklärung:

"Wir haben den Verdacht, dass bei Ihnen eventuell ein zu niedriger Zuckerspiegel im Blut vorliegt, der Ihre Beschwerden mit erklären würde.

Daher würden wir gerne den Blutzuckerspiegel bestimmen wollen.

Hierzu ist es allerdings notwendig, dass wir von Ihnen einen Tropfen Blut aus dem Ohr entnehmen.

Hiervon werden sie in der Regel nichts merken, auch wenn es vereinzelt zu kurzen, leichten Schmerzen an der Einstichstelle kommen kann.

Ferner wäre eine Entzündung denkbar, die wir aber durch eine vorherige Desinfektion des Ohrläppchens mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen können.

Wenn wir den Wert haben, haben wir einen Anhaltspunkt, ob der Blutzuckerspiegel evtl. mit ursächlich für Ihre Beschwerden ist.

Sind sie mit dieser Maßnahme einverstanden?"

DAS REICHT AUS!
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 29.01.2010, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
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