SaniBerlin
Beiträge: 28
Qualifikation: Sanitäter DRK , SSDler
Zum Thema Rucksack:
1. Muss es ein Rucksack sein? Eine Tasche ist doch viel praktischer
2. Die Ausstattung sollte sinnvoll sein, also nicht gleich mit dem NEF-Rucksack, wenn man in 9 von 10 Fällen davon ausgehen kann, dass der RD oder ein First Responder unterhalb der ersten zehn Minuten nach Notruf ankommt.
3. Ob es sich lohnt muss man sich ertmal ein Profil schaffen mit den Situationen mit denen man sich die Erste Hilfe erleichtern möchte, um eine Füllung festzulegen. Dann kan man erst rational einen Rucksack/ eine Tasche kaufen, der/die auf den eigenen Gebraucht passt.
4. Tourniqets wurden doch für Ersthelfer entwickelt, um nicht nur in militärisch-kritischen Situatonen, sondern generell bei lebensbedrohlichen Blutungen eingesetzt zu werden. Bis vor 30 Jahren wurde in Deutschland sowohl im Westen, als auch Osten das Abbinden gelehrt und das Ergebnis ist gut gewesen - Blutung war gestoppt, Schock verhindert und damit das Leben gerettet. Da verstehe ich nicht solche Aussagen wie "Ich verstehe garnicht was Sanhelfer mit Tourniqets wollen!" Schließlich dürfen die Ersthelfer auf der ganzen Welt abbinden und es wird auch als Norm angesehen abzubinden, deswegen kann ich es nicht nachvollziehen, weswegen der Einsatz der neuen Geräte zum Abbinden die moralischen Normen der alten Hasen im RD nicht entspricht...
5. Ich hatte eine Tasche und war noch Ersthelfer - ich dachte sie wäre zu klein, da ich mir mehr und mehr zulegen wollte. Dann kam der Rucksack - da das selber Problem aber jetzt bin ich auf dem Niveau, dass ich alles nötige für die Erstversorgung und Betreung einer Person nach cCABC-DE-Schema dabei habe, was meiner Ausbildung entspricht. Vom eintreffenden RD habe ich nie schlechtes Feedback bekommen. Im Gegenteil, ich habe Lob bekommen und hier und da Dank dafür, dass ich zum Beispiel durch das Absaugen und Beatmen gute Arbeit geleistet hab oder durch die rasche Blutstillung und Wärmeerhaltung Schock verhindert habe.
6. Erste Hilfe ohne eigenes Matrial ist mind. genauso wirksam als mit. Beispiel - ich war im Urlaub als Ein Bus auf einer Kreuzung vom LKW gerammt wurde und auf die Seite liegen blieb. Mit den Verbandskästen, Gürteln, Stöcker, eine Gehilfe und kreatives Denken habe ich bis zum Einttreffen des RD (In Bulgarien durchaus bis zu eine Stunde auch in der Hauptstadt) ganze Arbeit geleistet
Fazit - mit den eigenen zwei Händen und den eigenen Verstand kommt sehr gut aus, wenn das eigene teuere Täschchen nicht griffbereit ist