Brand in Altenwohnheim

Hier könnt ihr erlebte Einsätze schildern und sie können von uns gemeinsam besprochen werden.

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10.12.2010, 20:11
Original von M1k3
Also habt ihr keine Rückmeldung gegeben, keinen Bereitstellungsraum erkundet oder in Erfahrung bringen können wie viele im Haus sind weil die EL so schnell eintraf?

Ihr habt im brennenden Gebäude eine Rea eingeleitet? Wie war der Pat vom Arzt triagiert worden? :S

Irgendwie verwirrt mich die Zeitleiste hier-....


Naja...... lesen wir doch nochmal die Zeitungsmeldung:

Drei hilflose Senioren sind in der Nacht zum Dienstag bei einem Feuer in ihrem Altenheim in Würzburg ums Leben gekommen. Zwei Menschen schwebten nach dem Brand zunächst in Lebensgefahr, vier weitere kamen mit schweren Rauchvergiftungen in ein Krankenhaus.


Also: 3 Tote und 6 mehr oder minder schwer verletzte Personen. Bei dieser Anzahl an Betroffenen sollte man relativ schnell zu den Prinzipien der Individualrettung übergehen können. (Dabei gehe ich nun betont nicht auf die generelle Frage der Sinnhaftigkeit von Reanimationen im Pflegeheim ein :) )
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

10.12.2010, 21:19
Nun gut, der Presse mal glaubend ( ;) ), wird wohl in der Anfangphase immer noch nach der Traige gearbeitet... Es waren ja wohl mehrere Reas...

Mich interesiert einfach die Zeitschiene, bisher scheint es ja das sehr schnell zur Individualmedizin übergegangen werden konnte :D
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

10.12.2010, 21:32
Original von M1k3
Nun gut, der Presse mal glaubend ( ;) ), wird wohl in der Anfangphase immer noch nach der Traige gearbeitet... Es waren ja wohl mehrere Reas...

Mich interesiert einfach die Zeitschiene, bisher scheint es ja das sehr schnell zur Individualmedizin übergegangen werden konnte :D


Dein Problem verstehe ich nicht ganz. An welcher Stelle findest Du die Schilderung denn unrealistisch?

Wir lesen weiter:

19 der insgesamt 124 Heimbewohner des Wohnstifts St. Paul in Heidingsfeld wurden wegen der Flammen in der ersten Etage des Gebäudes in Sicherheit gebracht.


Wenn wir also mal die mögliche Überschneidung der Patienten weglassen, ergibt sich folgende Anzahl:

19 Betroffene - nicht bis leicht verletzt (grün)
4 Betroffene - nicht akut behandlungsbedürftig (gelb)
5 Betroffene - akuter Behandlungsbedarf (rot)

Unter diesen 5 sind eventuell noch Personen, die primär schon tot aufgefunden wurden. Insgesamt sollte man hier erwarten, dass man nach recht kurzer Zeit schon zur Individualrettung übergehen sollte.

Ich weiß übrigens, dass ich das schon mal geäußert habe, aber die Israelis haben bei einer Lage mit 50-80 Betroffenen etwa 50 Minuten nach dem Notruf den letzten Patienten im Krankenhaus. Da bauen wir in D noch die Zelte der SEG und den Registrierungsplatz auf.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

10.12.2010, 21:43
Ich weiß übrigens, dass ich das schon mal geäußert habe, aber die Israelis haben bei einer Lage mit 50-80 Betroffenen etwa 50 Minuten nach dem Notruf den letzten Patienten im Krankenhaus. Da bauen wir in D noch die Zelte der SEG und den Registrierungsplatz auf.

Wobei die Strukturen und Einsatztaktik sicher nicht vergleichbar sind.
Die Israelis behen bei "MANV-Lagen" primär von Attentaten/Terror/Anschlägen aus - und rechnen bei solchen Lagen mit der Gefahr des "Second Hit" (zeitversetzter, erneuter Anschlag in betroffenem Gebiet, um Helfer ect. zu treffen). Von daher wird dort das Chaos der Einsatzstelle sehr schnell in (eben für diese zwecke ausreichend dimensionierten) die Notaufnahmen der Krankenhäuser verlagert.

http://www.schulsanitaetsdienst.net/wbblite/thread.php?postid=11845
Da hatten wir es schon mal ...

10.12.2010, 22:06
Original von Markus
Wobei die Strukturen und Einsatztaktik sicher nicht vergleichbar sind.
Die Israelis behen bei "MANV-Lagen" primär von Attentaten/Terror/Anschlägen aus - und rechnen bei solchen Lagen mit der Gefahr des "Second Hit" (zeitversetzter, erneuter Anschlag in betroffenem Gebiet, um Helfer ect. zu treffen). Von daher wird dort das Chaos der Einsatzstelle sehr schnell in (eben für diese zwecke ausreichend dimensionierten) die Notaufnahmen der Krankenhäuser verlagert.

Naja - zur Zeit werden die Einsatzkräfte auch in D explizit vor einem 2nd Hit gewarnt. ;)

Abgesehen davon würde mich auch bei "zivilen Großschadenslage" mal interessieren, ob das Outcome bei unserer Einsatztaktik besser ist, als die Scoop-and-run-Taktik. Relevant wäre die Betrachtung aber doch nur bei anderen Lagegrößen. Unser Krankenhaus ist sicher nicht optimal, aber bei dieser hier erwähnten Patientenanzahl müssten wir noch nicht einmal die anderen Kliniken in der Stadt mit einbeziehen und auch das Chaos würde sich in Grenzen halten.

Was man auch nicht unterbewerten sollte ist, dass wir eine extrem gute Infrastruktur haben. Wenn wir mal Eschede betrachten, dann waren an diesem Einsatz 24 (in Worten vierundzwanzig!) RTH beteiligt. Wenn ich mal meinen Einsatzbereich betrachte, dann liegen wir innerhalb von 20 Minuten im Einsatzradius von mindestens 7-8 RTH. Damit besteht erstens die Möglichkeit, die Patienten sehr rasch individualmedizinisch zu versorgen und zweitens diese dann sehr weit in die Peripherie in geeignete Zentren zu verlegen und somit das "Chaos" in den lokalen Krankenhäusern zu verringern. Der Aufbau von dezentralen Strukturen ist doch eher sinnvoll bei Lagen, mit etwa 500-1000 Betroffenen, also der Größenordnung, die im Rahmen der Fußball-WM geplant wurde. Wenn man mal ehrlich ist, dann zeigt das Beispiel Eschede auch, dass meist aus der Rettung schnell eine Bergung wird und dass die Anzahl von tatsächlich zu versorgenden Patienten nicht dem Anblick der Schadensstelle entspricht.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

10.12.2010, 22:18
Original von Don Spekulatius
Wir lesen weiter:

19 der insgesamt 124 Heimbewohner des Wohnstifts St. Paul in Heidingsfeld wurden wegen der Flammen in der ersten Etage des Gebäudes in Sicherheit gebracht.


Wenn wir also mal die mögliche Überschneidung der Patienten weglassen, ergibt sich folgende Anzahl:

19 Betroffene - nicht bis leicht verletzt (grün)
4 Betroffene - nicht akut behandlungsbedürftig (gelb)
5 Betroffene - akuter Behandlungsbedarf (rot)

Unter diesen 5 sind eventuell noch Personen, die primär schon tot aufgefunden wurden. Insgesamt sollte man hier erwarten, dass man nach recht kurzer Zeit schon zur Individualrettung übergehen sollte.

Ich finde die Schilderung nciht unrealistisch, nur schwer nachzuvollziehen in der Ausführung =)

was die 5 Rot angeht, ich kenne das so, das beim MANV ein primär Toter oder Traumatisierter schwarz bekommt, und somit aus dem Rennen ist.
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

11.12.2010, 00:00
Es ist für mich so gelaufen wie ich es gepostet habe und nicht anders. Es ist sicherlich nicht alles richtig gelaufen. Für mich war das das erste Mal und bei mir warn RA dabei dem ich sagen musste was er zu tun hatte. Der Rest ergab sich oder auch nicht.
- 21 Jahre jung oder alt, suchts euch aus
- Bereitschaftlerin in der Funktion als Rettungsassistentin und Jugendwart
- FeuerwehrFRAU
- Auch wenn ich sage das es mir gut geht, wissen bestimmte Leute das ich sie angelogen habe.

11.12.2010, 11:24
Original von Minnyle
Es ist für mich so gelaufen wie ich es gepostet habe und nicht anders. Es ist sicherlich nicht alles richtig gelaufen. Für mich war das das erste Mal und bei mir warn RA dabei dem ich sagen musste was er zu tun hatte. Der Rest ergab sich oder auch nicht.


Du bist RA im Praktikum und willst allen Ernstes behaupten, dass du deinem LRA Anweisungen geben musstest? Sehr gewagt.... (oder ich habs komplett falsch verstanden)

11.12.2010, 12:55
Bedenke, wir reden hier von Bayern. Hier gibt es durchaus n Haufen RAs (von LRA war nirgendswo die Rede?), die als RS2000 ihren RettAss bekommen haben. Dabei handelt es sich vornehmlich um ältere Semester und ich kann mir vorstellen, das ein frischer RA aus der Schule fachlich mehr weiss, als die.
Was die rein praktische Arbeit anbelangt, das organisatorische "Drumherum" sicherlich nicht.
Gerrit (RettAss)
"Wir sind längst im Paradies, haben die Hölle draus gemacht!" --- ASP, Ich bin ein wahrer Satan
ASP - Sage Nein!

11.12.2010, 12:57
Original von M1k3
was die 5 Rot angeht, ich kenne das so, das beim MANV ein primär Toter oder Traumatisierter schwarz bekommt, und somit aus dem Rennen ist.


Richtig. Auch wenn ich jetzt keine Quelle dafür zur Hand habe (bzw... diejenige, die ich habe nicht veröffentlichen werde :) ), so steht im Aufgabenkatalog für LNÄ, auf den ich meinen Diensteid geleistet habe ( :) ), dass so schnell wie möglich zu den Prinzipien der Individualrettung übergegangen werden sollte. Wie ich oben erkärt habe, dürften 5 Reanimationen (Worst Case) mit geringer Vorlaufzeit machbar sein. (Ob es nun ethisch und moralisch einen Sinn macht, schwerpflegebedürftige Personen nun auch noch zu reanimieren, will ich mal außer acht lassen, denn das würde den Thread sprengen)
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

11.12.2010, 13:20
@ Don: Ist in diesen Ländern, z.b. Israel und Nord und Südamerikanischen Ländern nicht sowieso dieses "Load on and go" System? Also bring den Pat. so schnell wies geht ins KH und stabilisiere ihn mit Paramedics so gut wies geht?
Zuletzt geändert von Maxi am 11.12.2010, 13:25, insgesamt 1-mal geändert.

11.12.2010, 13:47
Ja.
Es ist Dein Recht, Waffen abzulehnen. Es ist Deine Freiheit, nicht an Gott zu glauben. Aber wenn jemand in Dein Haus einbricht, sind die ersten beiden Dinge, die Du tun wirst: Jemanden mit einer Waffe rufen und beten, dass er rechtzeitig da ist.

11.12.2010, 21:31
Original von Don Spekulatius (Ob es nun ethisch und moralisch einen Sinn macht, schwerpflegebedürftige Personen nun auch noch zu reanimieren, will ich mal außer acht lassen, denn das würde den Thread sprengen)

Da besteht auch kein Diskussionsbedarf, ich glaub da bin ich konform mit deiner Auffassung ;)

@Meli: War nciht als Angriff gemeint, ich hab nur versucht nachzuvollziehen wie das ablief.

@SAR 21: Deine Logik, das ein RAiP immer mit nem LRA fährt, ist falsch. Wie Gerrit schon schrieb ist die Situation durchaus bei einem geadelten RettAss vorstellbar.

@Gerrit: Ich kann mir auch gut vorstellen das ein frisch Ausgebildeter RAiP aktuelle Einsatztaktik zumindest in der Theorie besser beherscht als ein alter RS 2000. Kenne auch Kollegen (von damals) die offen sagen das sie keine Lust haben auf die blaue Weste (Gruppenführer RD), und die Funktion gerne von jmd. Jungen übernehmen lassen, der die Örtlichkeiten kennt, die Einsatzstrukturen, und die aktuellen MANV Pläne ;)
" Die jungen Leute von heute sind wesentlich angenehmer als in den 60er, 70er und 80er Jahren. Sie sind toleranter und respektvoller, auch älteren Leuten gegenüber. "
- Heino

11.12.2010, 21:45
Das ist so ein RS2000 wie ihr ihn nennt. Wie gesagt man musste ihm halt elementare Dinge sagen.

Natürlcih ist zu Beginn ne Triagierung durchgeführt worn, nur ich hab überhaupt nix davon mitbekommen.


Bei mir lief alles wie am Schnürchen von der Versorgung her. Und da war ich stolz drauf.
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