Ich muss da Hajo (obwohl selber größter Kritiker des DBRD und sowas von NICHT-Mitglied da) etwas widersprechen. Leider habe ich den Eindruck das sich hier gar nicht wirklich mit dem Entwurf beschäftigt wurde sondern einfach mal per se scheisse gefunden wurde.
Der hier -u.a. vom DBRD veröffentlichte- Referentenentwurf ist schon ein sehr fortgeschrittener, da er bereits das sog. "nichtparlamentarische Fachausschussstadium" hinter sich gelassen hat. Erfahrungsgemäß kommen Gesetze in diesem Stadium meist binnen eines Jahres zur Abstimmung, umstrittene Themen wie Organspende, usw. mal ausgenommen (wie umstritten der aktuelle Entwurf wirklich ist wird sich noch zeigen, aktuell sind ja noch keine weitergehenden Stellungsnahmen veröffentlicht).
Praktisch sind die Chancen das dieses Gesetz noch in dieser Legislaturperiode zur Abstimmung kommt gar nicht mal so schlecht.
Auch sehe ich nicht ganz wo Hajo hier den "Vorteil" für private RD-Schulen sieht? Wer sich mit dem Gesetz beschäftigt hat stellt fest das u.a. die Anforderungen an RD-Schulen massiv steigen, u.a. was die Qualifikation der Führung angeht, hier wird ein entsprechendes Hochschulstudium gefordert. In Kombination das de facto die RD-Schule den Praktikumsplatz garantieren muss ist hier eher mit einem massiven Problem für die privaten RD-Schulen zu rechnen da sie einerseits -im Gegensatz zu den meisten "HiOrg-Schulen"- weitaus seltener entsprechend qualifiziertes Führungspersonal vorweisen können noch entsprechende Praktikumsplätze.
Und auf Seiten der "bestehenden RettAss" wird der Großteil der Kollegen unter die "fünf Jahre Berufserfahrung"-Regel fallen..Und somit ohne jegliches "Schulbank drücken" direkt die Ergänzungsprüfung ablegen können. Ebenso steht den "jungen" Kollegen der Weg über das -auf Wunsch ebenfalls "schulbanklose" StEx frei.
Meine Kritikpunkte sind daher ganz andere:
- Es fehlen entsprechende Modelle was mit den Kollegen geschieht die freiwillig die Schulbank drücken wollen, dies jedoch berufsbegleitend machen müssen.
Denn nicht jeder der 5 Jahre oder mehr Berufserfahrung hat wird noch "Prüfungsbereit" sein.
- Es wird wieder kein Mindeststandard für den Kompetenzrahmen geschaffen. Soll heißen: Im Endeffekt bestimmen wieder die lokalen "Gottobersten" was der NotSan darf oder nicht. Was im Zweifelsfall heißt: Nix
- Ich sehe -da gehe ich absolut mit Hajo d'accord- die massive Gefahr das sich noch mehr als ein ärztlicher Berufsverband am "auch invasive Maßnahmen" aufhängen wird....
Grade als junger Kollege würde ich mir aber hier am wenigsten Gedanken machen, faktisch würde ich sogar schauen das ich möglichst schnell noch RettAss werde (wenn ich es nicht schon wäre;) )...
Denn: Wer zum Stichtag RettAss ist kriegt selbst wenn er nur die Ergänzungsprüfung schreibt (wobei ich es nicht für ausgeschlossen halte das man sich in den 2 Jahren RettAss auch direkt auf das Level des "NotSanStex" vorbereitet) und dafür die 6 Monate Extra-Kurs besuchen muss...Würde er immer noch 6 Monate "Schulzeit" geschenkt bekommen....
3 Jahre für 2,5 Jahre quasi...