Sicherheitsstiefel

Tasche, Rucksack oder Koffer? AED ja oder nein? Ist eine Trage wirklich notwendig? Dienstkleidung? Warnwesten? Wo einkaufen? Alle diese Fragen und alles Weitere, was mit eurer Ausrüstung zu tun hat, findet hier Platz!

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12.05.2010, 10:08
In den Vorschriften stand noch etwas interessantes für das Ehrenamt drin:

"Persönliche Schutzausrüstung ist zur Verwendung durch eine Person bestimmt".

Nun stellen aber viele HiOrg auf sog. "Poolbekleidung" um, dh., Helfer bekommen keinen persönlichen Satz sondern müssen sich für die Dauere eines Dienstes aus einen Bekleidungspool leihweise bedienen. Die Bekleidung geht danach in die Wäsche (oder auch nicht, habe ich schon persönlich erlebt, dass ein Helfer seine benutze Hose wieder auf den "Sauber-Stapel" zur erneuten Ausgabe gelegt hat; "Die ist ja noch sauber").
Gerade die Malteser nutzen dieses Angebot der Mietwäsche ohne Personenbezug (zumindest in SH) für Ehrenamtliche ganz gerne.

Ich finde das total eklig! Ich verweigere (nach diesem Erlebnis) grundsätzlich das Tragen von Poolkleidung.

Und nach diesem Zitat aus den Rechtsvorschliften ist Poolwäsche also gar nicht zulässig, weil nicht personenbezogen??? Wer klärt auf?

Ist ein Einsammeln nach Austritt des Helfers und Wiederausgabe der gleichen Bekleidung dann eigentlich zulässig?

In der Tat dürfen Schuhe und Textilien, die direkt auf der Haut getragen wurden, nicht wieder ausgegeben werden. Ist zumindest bei uns so...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

12.05.2010, 10:18
Ich finde das total eklig! Ich verweigere (nach diesem Erlebnis) grundsätzlich das Tragen von Poolkleidung.


Dann möchte ich wissen, wie du dein Krankenhauspraktikum überlebt hast. Gerade in Bereichen wie Anästhesie/OP gibt es halt nur Poolbekleidung, für mich auch keinerlei Problem, sofern diese desinfizierend aufbereitet wird. Auch Schuhe sind häufiger Poolschuhe - werden getragen, nach Gebrauch maschinell aufbereitet und stehen dann wieder allen zur Verfügung.


Bei solchen Gesetzen ist ohnehin immer die Frage, wie sie interpretiert werden - wenn ein Bekleidungsstück durch Fachkräfte aufbereitet wird (sprich Mietwäsche) und dann an eine Person ausgegeben wird, ist es in meinen Augen durchaus "zur Verwendung durch eine Person bestimmt". Anders sieht es aus, wenn z.B. der Metzgerbetrieb nur einen schnittfesten Handschuh für seine Schlachtstube mit 3 Mitarbeitern hat und dann um diese PSA konkurriert.

12.05.2010, 10:55
Im Bereich des Krankenhauses kann ich mich darauf verlassen, dass die Bekleidung vorher aufbereitet worden ist und ausgekocht wurde.

Das sieht man auch anhand der Beschaffenheit der Textilien (geplättet, wenn frisch aus der Reinigung).

Die Gummischuhe im Krankenhaus kannst du auch nicht mit normalen Einsatzstiefeln vergleichen. Diese können nämlich nicht aufbereitet werden.

Im Krhs. würde niemand auf die Idee kommen, die getragene Bekleidung wieder auf den Frischwäschestapel zu legen. Die Intelligenz haben eigentlich alle im Krankenhaus Beschäftigten, im Gegensatz zu einigen Sanhelfern...

Insofern sehe ich das da weniger tragisch, weil eine hygienische Aufbereitung absolut gewährleistet ist.
Zuletzt geändert von Hajo Behrendt am 12.05.2010, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
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12.05.2010, 11:15
Trotzdem würde das gegen das Gesetz verstoßen, wenn du es beim Rettungsdienst bei Poollösungen so strikt interpretierst. Sie Situation ist ja letztlich gleich, ob nun im Krankenhaus oder Rettungsdienst.

Das Problem ist ja eher der Wäschepool, sondern das inkonsequente Vorgehen bei der Aufbereitung - natürlich muss diese korrekt durchgeführt werden und jederzeit gewährleistet sein. dass dieses funktioniert, setze ich bei solchen Systemen einfach voraus und es liegt in der Obliegenheit des Arbeitgebers, dieses sicherzustellen.


Die Gummischuhe im Krankenhaus kannst du auch nicht mit normalen Einsatzstiefeln vergleichen. Diese können nämlich nicht aufbereitet werden.


ja, genau das habe ich auch schon geschrieben

Problem ist halt oft bei Sicherheitsschuhen, dass sie nur einmal vergeben werden können. Bei anderen Teilen der PSA kann diese professionell gereinigt werden, der Helm mit ner neuen Innenschale versehen werden und dann, bei Größenwechsel oder Ausscheiden des Helfers, erneut ausgegeben werden. Bei Schuhen ist das ja so nicht möglich, da sich das Leder nie 100%ig reinigen lässt.


daraufhin kam aber deine Kritik an dem Vorgehen (professionelle Reinigung und erneute Ausgabe nicht zulässig - da "Persönliche Schutzausrüstung ist zur Verwendung durch eine Person bestimmt".

Auf meine Argumentation "wenn ein Bekleidungsstück durch Fachkräfte aufbereitet wird (sprich Mietwäsche) und dann an eine Person ausgegeben wird, ist es in meinen Augen durchaus "zur Verwendung durch eine Person bestimmt" und dem Beispiel Krankenhauswäsche kam dann von dir wieder, dass Du da keine Probleme siehst und man das nicht vergleichen kann, weil das zeug ja aufbereitet werden kann....

Wie du siehst, wir drehen uns mal wieder im Kreis, deine Argumentation ist nicht schlüssig.

Entweder ist Mietwäsche komplett verboten (wovon ich halt nicht ausgehe) oder legal.
Nur du kannst nicht an einer Stelle sagen, dass Poolwäsche ist nicht zulässig ist - weil halt bestimmte Dinge nicht klappen (ordnungsgemäße Trennung in sauber und schmutzig, ordnungsgemäße Desinfektion + Reinigung), an anderen Stellen es aber problemlos möglich ist.
Vielmehr muss bei Konzepten mit diesen Fehlern (unzureichende Trennung, unzureichende Reinigung) argumentiert werden, dass diese Fehler nicht gehen (Sorgfaltspflicht des AG ect.) und aufgrund diesen Mängeln im Konzept das ganze System unter diesen Rahmenbedingungen nicht zulässig ist.

Dann würde ich dir natürlcih auch Recht geben - nur bei der Beschreibung liegt ja der Fehler nicht bei der Mietwäsche, sondern im Umgang damit.
Zuletzt geändert von Markus am 12.05.2010, 11:19, insgesamt 1-mal geändert.

12.05.2010, 11:46
Da würde ich mir lieber eigene Sachen kaufen und die zuhause waschen, als Klamotten anzuziehen, die weiß Gott wie viele schon anhatten *bääh*
SSD´lerin, GL, SAN A/B, AED-Schein- Besitzerin
Ich hafte nicht für Rechtschreibfehler!!!
Es heißt nicht: Tatüüütataaa, tatüüütataaa. Sondern: Zu spääät, zu späääät!

12.05.2010, 12:26
Original von Carina
Da würde ich mir lieber eigene Sachen kaufen und die zuhause waschen, als Klamotten anzuziehen, die weiß Gott wie viele schon anhatten *bääh*

Oh, du magst alle möglichen Viren, Bakterien, Pilze und Schmodder bei dir in der Waschmaschine, in die auch deine normale Wäsche kommt?
Zuletzt geändert von David am 12.05.2010, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.

12.05.2010, 12:37
Das Waschen von Einsatzkleidung (v.a. bei Ehrenamtlern) zu Hause ist übrigens in einigen Gebieten mehr als normal, weil anderes nicht wirklich umsetzbar ist...

12.05.2010, 12:56
Original von Tone Bone
Das Waschen von Einsatzkleidung (v.a. bei Ehrenamtlern) zu Hause ist übrigens in einigen Gebieten mehr als normal, weil anderes nicht wirklich umsetzbar ist...

Ist mir bekannt, dass das von einigen als "normal" angesehen wird, aber ich persönlich halte davon recht wenig... vor allem, was macht man dann, wenn die Einsatzkleidung mit recht unappetitlichen Dingen kontaminiert ist? Auch zuhause waschen und damit die gesammte Wäsche daheim kontaminieren? Natürlich gibt es diese speziellen desinfizierenden Waschmittel für den Eigenbedarf, aber... hat jemand schon Erfahrung mit sowas gemacht und kann positives berichten?

12.05.2010, 13:19
Natürlich gibt es diese speziellen desinfizierenden Waschmittel für den Eigenbedarf, aber... hat jemand schon Erfahrung mit sowas gemacht und kann positives berichten?

naja, positiv berichten wird höchstens ein Mikrobiologe, das sind ja Dinge, die ein normaler Mensch nicht prüfen kann.

Gerne wird auch Werbung mit "tötet 99,5 % aller Keime ab" - dabei ist natürlich noch nicht gesagt, welche. harmlose Hautkeime bevölkern natürlich auch die Kleidung, diese abzutöten oder zu inaktivieren ist zwar nett, aber das sind ja nicht die Keime, die Probleme machen.
Relevanter ist, ob entsprechend infektiöse Keime auch (bzw. die dann auch in sehr hohem Maße) inaktiviert werden.

Trotzdem halte ich von diesen "Hauswaschungen" gar nichts. Führt dazu, dass Kleidung länger getragen wird, bevor sie gewaschen wird, man trägt sie nach Hause, setzt Familienangehörige dieser Kleidung aus und hat entsprechende Kosten.

12.05.2010, 13:31
Bekleidung gehört nicht mitgenommen und/oder zu Hause gelagert!

Wenn es nicht anders möglich ist, muss eine strikte schwarz/weiß-Trennung erfolgen.

D.h. auf keinen Fall sollte die nicht gewaschene Einsatzjacke mit den privaten Jacken zusammen in einem Schrank hängen...

Leider bin auch ich darauf angewiesen, meine Wäsche zu Hause zu lagern und zu waschen. DIese hat aber einen eigenen Schrank und kommt nicht mit meinen Privatklamotten in Kontakt.

Auch habe ich eine ältere Waschmaschine, die ich nur für Dienstwäsche nutze. Dienstkleidung kommt also auch nicht in die normale Waschmaschine.

Zur Reinigung gibt es spezielle Wäschedesinfektionsmittel im Fachhandel (s. Bode-Homepage). Die sind für den industriellen Bereich gedacht. Theoretisch kann es sein, dass bei Verwendung in der Privatmaschine die Schläuche schneller porös werden oder andere Defekte auftreten. Muss man vllt. ein bisschen vorsichtig damit sein.

Bei Überdosierung greifen die auch gerne die Reflexstreifen an...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

12.05.2010, 15:35
@ Hajo: Warum machst du denn so einen Aufstand?

Du sagst erst, dass sie auf keinen Fall nach Hause mitgenommen werden darf, aber im gleichen Post sagst du, dass du die zu Hause hast - wäscht und lagerst.

In einem eigenen Schrank und eigener Waschmaschiene. Sorry - aber da fällt mir echts nichts mehr zu ein!

Kannst du die Sachen, falls mal benötigt und nicht von der HiOrg gemacht wird, einfach mal in deine normale Waschmaschiene schmeißen? Dafür braucht man doch keine extra Waschmaschiene und extra Kleiderschrank. Man kanns auch übe... egal. :rolleyes:
Zuletzt geändert von Helpman1993 am 12.05.2010, 15:35, insgesamt 1-mal geändert.
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

12.05.2010, 17:32
Hallo!

Wenn man Rechtext (Es ist eine Verordnung und kein Gesetz) liest tut man gut daran sie komplett zu lesen.
Aber bereits der nächste Satz kann mitunter ungeheuer erhellend sein...

Aus der PSA-Benutzerverordnung:

§ 2 Bereitstellung und Benutzung

(2) Persönliche Schutzausrüstungen müssen den Beschäftigten individuell passen. Sie sind grundsätzlich für den Gebrauch durch eine Person bestimmt. Erfordern die Umstände eine Benutzung durch verschiedene Beschäftigte, hat der Arbeitgeber dafür zu sorgen, daß Gesundheitsgefahren oder hygienische Probleme nicht auftreten.


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Womit alles zu dem Thema gesagt wäre bis auf eines: RD-Kleidung ist nach einem vom RKI zugelassenen Waschverfahren zu Waschen.

Das schließt die häusliche Maschine in der 1000 Euro-Klasse grundsätzlich aus, geeignete Industriemaschinen kosten locker das 5-fache.
Mit freundlichen Grüßen

Stokes

12.05.2010, 17:33
Es ist halt immer noch ein unterschied, wie es sein sollte und wie es tatsächlich ist.

AUch ich habe nicht die Möglichkeit, meine Sachen im Stützpunkt zu lagern, da der nicht beheizt wird. Die Klammotten würden verschimmeln.

Also bleibt mir nichts anderes übrig, als die Sachen mit nach Hause zu nehmen.

Hier ist eine getrennte Lagerung von den Privatsachen aber das Mindeste!

Dienstkleidung hat im privaten Kleiderschrank nichts zu suchen.

Ob man die Bekleidung nun in der Wäsche trennt oder nicht oder auf eigene Kosten zur Reinigung bringt, muss jeder selbst entscheiden...
35 Jahre, Im-RTW-beim-Patienten-Sitzer, hauptamtlicher "Zivi"-in-den-Hintern-Treter, ehrenamtl. Löschknecht, Obermufti von einigen SSDs -- im schönsten Bundesland der Welt: Schleswig-Holstein!

12.05.2010, 18:43
Also was das Reinigen von Schutzbekleidung betrifft hab ich jetzt was ganz geiles für euch :

Unsere Schutzbekleidung ist mit einem Strichcode gepacht, so wie Waren im Supermarkt. Wenn also ein Bekleidungsstück in die Reinigung kommt so wird dies elektronisch erfasst, übrigens ist da auch die Wache gespeichert, so kommt die Wäsche immer an die richtige Adresse zurück. Es wird aber auch festgestellt in welchem Rhythmus die Wäsche dort ankommt und wenn bemerkt wird, daß ein Kollege schon länger seine Schutzbekleidung nicht hat reinigen lassen so gibt das ein Alarm im System, es wird umgehend der Dienststellenleiter benachrichtigt und der böse Kollege muß zum Tee erscheinen ... :D

Voll krass wie ich finde aber es fruchtet ungemein ...

Gruß Jürgen

12.05.2010, 19:30
Ich würde sagen, dass geht hier jetzt echt Off-Topic. ;)
19 Jahre. Abiturient. Helfer-vor-Ort. Rettungssanitäter. Nebenamtlich im Rettungsdienst. Humanmedizinstudent im 2. Semester, EKT. Ausbilder EH, LSM, EH am Kind.

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