Auch da ist die Frage, warum das so ist. Der Schulsanitätsdienst ist eigentlich ein Projekt, was von der Schulleitung aus diversen (pädagogischen) Gründen unterstützt werden sollte und mitlerweile auch in einigen Lehrplänen als fächer- und klassenstufenübergreifendes Projekt verankert ist (ist mir u.a. neulich im Lehrplan für die sechsstufige Realschule Bayern begegnet - andere Lehrpläne durchforste ich dann mal nach dem Examen).
Dass viele Schulleiter der Einrichtung einer solchen Gruppe bzw. einer bestehenden Gruppe eher kritisch gegenüberstehen, liegt meist nicht am Zweifel an der Kompetenz der Schüler (wobei auch das der Fall sein kann) sondern an der Sorge der Schulleiter, dass die Schulsanitäter zu oft im eigenen Unterricht fehlen. Der Einsatz einer Schulkrankenschwester bei bestehendem Schulsanitätsdienst lässt mich sowas in der Richtung auch bei euch vermuten.
Doch auch bezüglich (vermeintlicher) Kompetenz der Schulsanitäter gibt es häufig gravierend abweichende Einschätzungen Seitens Schulsanitätern und Schulleitung. Ihr solltet euch immer bewusst bleiben, dass auch ihr nur ausgebildete Ersthelfer (Sanitätslehrgänge zähle ich unter der Kategorie "erweiterte Erste-Hilfe") seid, die sich zwar um erkrankte/verletzte Mitschüler handeln, aber deren fachliche Kompetenz doch auch relativ schnell ihre Grenzen hat.
Macht euch über die beiden Punkte mal selbstkritisch Gedanken und sucht ruhig auch mal ein gut vorbereitetes Gespräch mit der Schulleitung. Wichtig ist auch hier, dass ihr euch vorher ankündigt und einen Termin organisiert - so zwischen Tür und Angel stehen eure Chancen, sachlich angehört zu werden, eher gering
.
Was eure Sorge angeht, dass die Krankenschwester zu häufig zu kranke/verletzte Patienten einfach nach Hause schickt: Wie die anderen schon erwähnt haben, hat sie, wenn sie Krankenschwester ist, eine mehrjährige, gar nicht so anspruchslose Ausbildung hinter sich und in der Regel auch schon einiges an Berufserfahrung im Krankenhaus sammeln können. Das gibt ihr eine Qualifikation und Erfahrung, die ihr mit einem Sanitätslehrgang wohl kaum erreichen könnt (und auch nicht sollt, weil die Aufgabenfelder andere sind).
Gerade diese Erfahrung wird es sein, die sie vermeintliche Notfälle anders einschätzen lässt wie ihr. Während ihr gelernt habt, dass heftige Bauchschmerzen einem Arzt vorgestellt werden müssen und dafür ggf. auch den Rettungsdienst ruft, wird sie vielleicht eher erkennen, wenn salopp gesagt einfach mal ein Pups quersitzt und das Kind entsprechend den Eltern und einer Wärmflasche übergeben. Und was für dieses Beispiel gilt, gilt auch für diverse andere Fälle: Sie wird aufgrund ihrer Ausbildung und Erfahrung häufiger erkennen, wenn es sich nicht um ganz akute Notfälle handelt und mit diesem Hintergrundwissen andere Maßnahmen einleiten als ihr. Wer sagt, dass sie die Eltern, die ihr Kind abholen, nicht beauftragt, genau dieses Kind zum Kinderarzt oder mal in die Ambulanz zum Röntgen zu fahren?
Das alles soll aber wie gesagt nicht heißen, dass ihr jetzt überflüssig seid. Sucht den Kontakt mit Schulleiter und Krankenschwester (vielleicht sogar in einem Gespräch mit beiden gleichzeitig?) und klärt, wie ihr ihre Arbeit sinnvoll unterstützen könnt und umgekehrt. Dabei könnt ihr übrigens auch gerne mal erwähnen, dass ihr es schade fändet, wenn ihr gar nicht mehr dazugerufen würdet, da euch der Umgang mit euren Patienten ja auch einiges an Erfahrung bringt und dass es vielleicht ja auch noch was von der Krankenschwester lernen könntet
Ich hoffe, ich konnte etwas helfen. Falls noch Fragen sind, gerne hier melden oder ne PN schreiben.
lg Caro