Auf dem Heimweg [RDH]

Notfallszenarien für Ersthelfer bis Rettungsdienstmitarbeiter.

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

24.05.2017, 19:52
An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal mit einem Fallbeispiel melden. Ziel soll es sein, ohne viel Gerätschaften den Patienten bestmöglich zu versorgen.
Kurze Anmerkung bevor ich mit den Gegebenheiten beginne: Empfohlen ist dieses FB für RDH, es kann aber auch von San mit Einsatzerfahrung bearbeitet werden.

Setting
Du bist mit einem Kollegen von einer Fortbildung auf dem Weg nach Hause. Ihr fahrt mit eurem Privat-PKW auf einer Landstraße, als vor euch ein Auto ins Schlingern kommt und gegen einen Baum rasselt.

Ausstattung
Da Du dich vor kurzem dazu entschlossen hast für die private Nutzung ein manuelles Blutdruckmessgerät und ein vernünftiges Stethoskop zu kaufen, hast du folgendes zur Verfügung:
1x Warndreieck
2x Warnweste (im Handschuhfach)
1x Verbandkasten DIN 13164
1x Basis Set Diagnostik (Blutdruckmessgerät und Stethoskop)

Qualifikation
Das Fallbeispiel ist für erfahrenere Helfer ausgelegt und explizit nicht für unerfahrene Helfer.
Mindestens RDH bzw. SAN mit Erfahrung

Je nachdem wie viele sich finden, entweder alleine oder zu zweit.

Na dann, auf geht's ;)
25.05.2017, 21:08
Weil sich niemand meldet, würde ich mitmachen :)

Wenn sich doch noch jemand anderes findet, mache ich aber auch gerne nur den zweiten Kollegen und stehe beratend zur Seite :)
25.05.2017, 21:55
Sehr gerne, würde sagen wir warten noch bis morgen mittag rum, wenn sich bis dahin keiner mehr meldet können wir beginnen.
Vorallem kann ich dann auch rwcht zeitig zurückschreiben ^^
26.05.2017, 12:07
Ok, von mir aus kann es losgehen.
Situation wie oben beschrieben.
26.05.2017, 12:40
Dann würde ich (San) als Kollege agieren und Ben unterstützen;)
26.05.2017, 12:48
Das Diagnostikset ist im Verbandkasten, oder? (Ich muss es also nicht extra tragen :D)

Zuerst: Eigenschutz!
- Rechts ranfahren und Warnblinker an.
- Wir ziehen Warnwesten an.
- Mein Kollege stellt das Warndreieck ca. 50 Meter vor der Unfallstelle auf. Wenn die Straße hinter uns eine Kurve macht, wird es vor der Kurve aufgestellt.

Wie "schlimm" sieht der Unfall den aus? Ist das Auto komplett kaputt oder sieht es noch relativ unversehrt aus? Sieht man Rauch oder Flammen?

Dann nähere ich mich dem Auto und schau mal in den Innenraum. Wieviele Personen befinden sich dort?
26.05.2017, 12:56
Alles klar, dann zu zweit ;)

Du siehst auf den ersten Blick keine Flammen und keinen Rauch.
Soweit du das beurteilen kannst ist der linke Kotflügel inklusive Achse kaputt (Schiefstellung der Aufhängung), und nicht mehr für die Weiterfahrt verfügbar.

Im Auto befindet sich eine männliche Person.
26.05.2017, 13:03
Dann spreche ich ihn an: "Hallo, ich bin Ben xxx. Ich habe gerade ihren Unfall beobachtet, alles in Ordnung bei ihnen?"

Außerdem fordere ich ihn auf, den Kopf gerade zu halten und nicht zu bewegen.

Was ist mein erster Eindruck? Spritzende Blutungen? Eingeklemmt?
26.05.2017, 16:15
Auf deine Fragen antwortet der Mann nicht. Er sitzt nur da und starrt vor sich in die Weite.

Besonders viel siehst du nicht. Soweit du es sehen kannst, ist wohl die Türe verzogen und die Windschutzscheibe auch zerbrochen.

Du siehst im Bereich der linken Schulter eine Blutung, kannst sie allerdings nicht genauer lokalisieren, weil sie durch ein Hemd verdeckt ist.

Wie gehst du vor damit er seinen Kopf nicht bewegt?
26.05.2017, 16:31
Hat er die Augen geschlossen? Kann ich die Tür soweit öffnen, dass ich an ihn herankomme? Hat der Airbag ausgelöst?

Dann spreche ich ihn nochmal laut und deutlich an: "Hallo, alles in Ordnung bei ihnen?". Wenn ich an ihn herankomme, rüttele ich dabei leicht an seiner Schulter und setze einen Schmerzreiz. Wie reagiert er?
26.05.2017, 17:02
Die Fahrertür kannst du nach mehrmaligen Rütteln mit großem Kraftaufwand öffnen.
Du siehst, dass der Airbag ausgelöst hat und der Patient die Augen offen hat.
Nachdem du den Patienten an den Schultern rüttelst schreit dieser vor Schmerzen.
Nach lauter Ansprache hörst du von ihm immer noch Schmerzschreie mit Wortfetzen wie "...meine Schulter..."

Du siehst, dass der Blutfleck sich irgendwie unnormal schnell vergrößert.
26.05.2017, 17:11
Ok, mein Kollege klettert bitte mal auf die Rückbank (sofern die Tür aufgeht) und hält den Kopf des Patienten fest.

Ich nehme die Kleiderschere und schneide erstmal die Kleidung im Bereich der verletzten Schulter auf. Was sehe ich?
26.05.2017, 17:17
Ich geb derweil der Leitstelle Bescheid:„Hallo, hier ist der Adrian,wir hätten hier einen VU, PKW gegen Baum, Auto stark deformiert, ein Patient mittelschwer verletzt, einmal bitte das volle Programm mit Doc“. Ich begebe mich nach Möglichkeit auf den Beifahrersitz, bestenfalls auf die Rückbank und stabilisiere den Kopf.
26.05.2017, 17:31
Die Türe geht auf und dein Kollege hält den Kopf fest. Wie soll er das machen bzw. an Adisch, wie machst du das? Sowohl Beifahrersitz, als auch Rückbank sind soweit frei. Was wählst du? Wie kannst du den Kopf am besten festhalten?

Du schneidest das Hemd auf und dir spritzt plötzlich Blut entgegen. Du siehst eine tiefere rundliche Wunde, im Bereich zwischen Achsel und Schultergelenk mit etwa 2cm Durchmesser.

Die Leitstelle schickt dir einen RTW und ein NEF. Anfahrt etwa 12 min.

Adrian, dein Telefon klingelt.

@Adisch Wie definierst du eine mittelschwere Verletzung?
26.05.2017, 17:46
Die Wunde wird, so gut es geht, mit Kompressen "ausgestopft". Würde ein Druckverband auf der Wunde halten, wenn man die Fixierbinde um die Schulter wickelt?

"Der Rettungsdienst ist schon unterwegs und wir bleiben bei ihnen, keine Angst! Tut ihnen sonst noch etwas weh?"

Nächste

Foren-Übersicht Erste Hilfe, Rettung und Medizin Fallbeispiele

Zurück zu Fallbeispiele