Ich fand es an sich ganz gut. Viele Maßnahmen kann man so machen, auch wenn ich mir manchmal über die entsprechende Relevanz nicht ganz im Klaren bin.
Über "Vorstellen", Handschuhe etc will ich mich mal nicht äußern - das macht man in der Situation wohl sowieso.
Was mir ein wenig gefehlt hat war der klare "rote Faden" - beispielsweise ein Vorgehen anhand des ABCDE-Schemas. Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob ihr bemerkt habt, worauf das Ganze Fallbeispiel hinausläuft: Neben viel Aufregung und interkultureller Herausforderungen bleibt für mich ein Patient, der (vermutlich) ein bisschen kribbelige Finger hat und den Bewusstlosen mimt. Interpretationen, wie auch gestern teilweise im Chat, dass der Zucker hier nun doch eventuell bei "hochnormaler Baseline" (Copyright Nordwind:)) etc pathologisch wäre sind zwar spannend, aber für mich irgendwie recht unwahrscheinlich.
Hier gibt es für mich allgemein zwei Varianten - eventuell hängt das auch ein wenig vom Ausbildungsstand und der persönlichen Erfahrung ab:
1. Rübergucken, Augen verdrehen und ein wenig beobachten: Ein atmender, "schluckender" Patient, der fest auf einen Stuhl geschnallt ist, ist erst mal nicht so ungeschickt. Weiterhin ist bei einem doch eher jungen, unauffälligen Patienten nicht unbedingt zu erwarten, dass hier etwas wirklich bedrohliches passiert.
2. Hinsetzen, große Show, dann aber wirklich mit gründlicher, strukturierter Diagnostik (und sofern im Allgemeinen möglich: Anamnese + Untersuchung).
Wenn ein Problem identifiziert wird: Konsequente Suche nach möglichen Ursachen. (neurologische Symptomatik: Pupillen, Meningismus, ....)
Wenn dann eine Verdachtsdiagnose gestellt wird (Beispiel Hypoglykämie): Intensives Nachdenken, warum es dazu kommen könnte, und wie man das therapieren kann. Dann - nach einer Dose Cola - Reevaluation, nochmalige Blutzuckermessung, und wenn dieser nach wie vor in einem physiologischen Bereich ist: Verdachtsdiagnose in Frage stellen!
Diese Variante ist zwar sicher mit mehr Aufwand verbunden, bietet einem aber natürlich auch ein größeres Maß an Sicherheit, da man anhand erhobener Parameter gewisse Einschätzungen vornehmen kann.
Abschließend bleibt zu sagen, dass Zwischenfälle "in der Luft" meist eher harmlos sind, aber durch die für die meisten ungewohnten Arbeitsbedingungen, meist unbekannte "Helfer", komische Patienten etc doch herausfordernd sein können. Zudem ist das NEF meist nicht innerhalb von 10 Minuten da, sodass man hier doch auch ein wenig weiter in die Zukunft denken muss.
Danke für's Mitmachen:)